In der aktuellen Ausgabe unter anderem mit der Priesterweihe von Moritz Gerlach, der ersten gemeinsamen Sendungsfeier von Pastoral- und Gemeindereferent/innen im Dom, dem 75-jährigen Berufsgruppenjubiläum der Gemeindereferent/inn/en, der Zusammenführung der Offizialate Limburg und Mainz, dem Jahresabschluss 2021 des Kirchensteuerrat, dem "granDIOS"- Fest für Jugendliche in Mainz und weiteren Themen.
Diakon Moritz Gerlach von Bischof Peter Kohlgraf zum Priester geweiht
Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat am Samstag, 16. Juli, durch Handauflegung und Gebet Diakon Moritz Gerlach aus der Gemeinde St. Georg in Bensheim im Mainzer Dom zum Priester geweiht. In seiner Predigt sagte der Bischof: „Wenn mich jemand fragt, woran ich in der Kirche leide, dann bin zunächst einmal ich selbst daran beteiligt, dass ich zu oft mich auf das Glatteis der Äußerlichkeiten führen lasse und dann dort gerne verweile. Und ich nehme wahr, dass wir es nicht schaffen, Christus in die Mitte zu holen und ihn zu Wort kommen zu lassen. Vielleicht schaffen wir es irgendwann einmal wieder, dass sich die Menschen an der Botschaft reiben und nicht am Boten. Das wäre mein großer Wunsch für die Zukunft. Denn die Botschaft ruft zur Positionierung, zur Nachfolge, ja, auch zur Ablehnung und zur Suche, sie besser zu verstehen und ins Leben zu übersetzen.“ Der Gottesdienst stand unter dem Leitwort „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens“ (Joh 6,68).
Die Texte der Bibel „beginnen dann ihre Wirkung zu entfalten, wenn sie Menschen befähigen, ihre eigene Glaubensantwort und die je eigene konkrete Form der Nachfolge zu entfalten. Die biblischen Texte wollen weniger Wissen vermitteln als Antworten provozieren“, sagte der Bischof. Und weiter: „Jeder, der sich mit Jesus beschäftigt, muss sich der Versuchung gewahr sein, sich nicht dem großen Anspruch Jesu zu unterstellen, sondern Jesus seinem eigenen Denken und Meinen gefügig zu machen. Ich werde immer stutzig, wenn mir jemand in einer Diskussion genau sagen kann, was denn Jesus an meiner Stelle gemacht hätte. In genau dieser Situation sind die Menschen, mit denen Jesus sich im Evangelium auseinandersetzen muss. Sie suchen einen Wundertäter, der ihnen Brot gibt, dass sie sich nicht mehr anzustrengen brauchen. Er soll ihnen Brot geben, aber damit soll es auch genug sein. Einen Anspruch wollen sie nicht hören, er soll für sie da sein, für ihr Interesse, nicht sie für seinen Anspruch. So hat man Jesus immer wieder kräftig verfälscht, und wir tendieren dazu bis heute. Glaube erschöpft sich nicht darin, etwas von diesem Jesus zu erwarten, und ihn in meinen Erwartungshorizont hineinzupassen.“
Handauflegung und Weihegebet
Vor der Weihe hatte Gerlach seine Bereitschaft erklärt, sein Amt im Sinne Christi und der Kirche auszuüben. Anschließend gelobte er dem Bischof und seinen Nachfolgern Ehrfurcht und Gehorsam. Nach der Allerheiligen-Litanei erfolgte die eigentliche Weihe, bei der Bischof Kohlgraf dem Kandidaten schweigend die Hände auflegte. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass sich Gottes Hand auf den zu Weihenden legt und ihn mit seinem Geist erfüllt. In den ausdeutenden Riten erhielt der Neupriester sein Messgewand aus den Händen seines Heimatpfarrers. Anschließend salbte der Bischof ihm die Hände, überreichte ihm Brot und Wein und zeigte ihm schließlich mit einer angedeuteten Umarmung, dass er ihn als Priester in seinen Dienst aufnimmt.
Konzelebranten im Mainzer Dom war Regens Dr. Tonke Dennebaum und Spiritual Philipp Müller; an dem Gottesdienst nahmen neben Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz auch Mitglieder des Mainzer Domkapitels teil. Die musikalische Gestaltung hatte eine Schola unter der Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck sowie Domorganist Professor Daniel Beckmann an der Domorgel übernommen. Aufgrund der durch zahlreiche Demonstrationen verursachten Verkehrssituation in der Mainzer Innenstadt konnten die Kinder und Jugendlichen des Mainzer Domchores nicht zum Gottesdienst kommen. Am frühen Nachmittag spendete der Neupriester den Primizsegen in einer Andacht in der Seminarkirche in der Augustinerstraße. Der Neugeweihte wird am Sonntag, 17. Juli, um 11.00 Uhr seine erste Heilige Messe (Primiz) als Priester in seiner Heimatgemeinde St. Georg in Bensheim feiern.
Stichwort: Priester / Priesterweihe
Aufgabe eines Priesters ist es, das Evangelium zu verkünden (Lehramt), die Sakramente zu spenden (Priesteramt) und die Gläubigen zu leiten (Hirtenamt). Durch seine Weihe handelt er bei seinem Dienst nicht aufgrund eigener oder verliehener Autorität, sondern in der Person Christi und im Namen der Kirche. Dieses besondere Priestertum ist vom allgemeinen Priestertum aller getauften Gläubigen zu unterscheiden, das vom Zweiten Vatikanischen Konzil neu betont worden ist.
Die Priesterweihe erfolgt im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes durch den Bischof. Dabei wird der Heilige Geist auf den Kandidaten herabgerufen (Epiklese), was zeichenhaft in der Handauflegung durch den Bischof und die anwesenden Priester sowie das Weihegebet deutlich wird. Das Sakrament der Weihe ist in der katholischen Kirche in drei Stufen gegliedert: die Diakonenweihe, die Priesterweihe und die Bischofsweihe. Die erste Heilige Messe eines neu geweihten Priesters wird Primiz genannt. Sie wird in der Regel in dessen Heimatgemeinde gefeiert.
Nach dem katholischen Kirchenrecht kann nur ein getaufter Mann zum Priester geweiht werden. Er muss unverheiratet sein und das 25. Lebensjahr vollendet haben. Das Versprechen der Ehelosigkeit (Zölibat) legt der Kandidat bereits bei seiner Diakonenweihe ab, in der Regel ein Jahr vor der Priesterweihe. Die Ausbildung der Priesteramtskandidaten erfolgt in einem Priesterseminar, in dem die Seminaristen während ihres Theologiestudiums wohnen. Nach dem Studium schließt sich eine praktische Seelsorgsausbildung an.
Umgangssprachlich werden die Bezeichnungen „Priester“ und „Pfarrer“ oft gleichbedeutend gebraucht. Ein Priester trägt den Titel „Pfarrer“ allerdings nur, wenn er von seinem Bischof mit der Leitung einer Pfarrgemeinde beauftragt worden ist. Darüber hinaus sind Priester auch in der Seelsorge für bestimmte Personengruppen (Kategorialseelsorge) oder in der Verwaltung tätig. Neu geweihte Priester werden in der Regel in der Pfarrseelsorge als Kapläne zur Unterstützung und Vertretung eines Ortspfarrers eingesetzt.
Im Beschluss „Die pastoralen Dienste in der Gemeinde“ der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland (1975) heißt es über das Priesteramt: „Die Sendung des Priesters lässt sich nicht mit Hilfe von einigen nur ihm vorbehaltenen Funktionen umschreiben. Vielmehr übt der Priester den der ganzen Kirche aufgegebenen Dienst im Auftrag Jesu Christi amtlich und öffentlich aus. Durch Verkündigung, Spendung der Sakramente, Bruderdienst, Auferbauung und Leitung der Gemeinde und nicht zuletzt durch sein persönliches Zeugnis soll der Priester die anderen zu ihrem eigenen Dienst bereit und fähig machen.“ (Kapitel 5.1.1.)
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Nachricht voraus am 16.7.22 tob (MBN)
Erstmals gemeinsame Sendungsfeier von Pastoral- und Gemeindereferent/innen im Dom
Mainz. Erstmals fand die Sendung von Pastoralreferent/-innen sowie Gemeindereferent/-innen im Bistum Mainz in einem gemeinsamen Gottesdienst statt. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf beauftragte in der Sendungsfeier am Samstag, 2. Juli, zwei Pastoralreferentinnen und drei Gemeindereferentinnen sowie einen Gemeindereferenten für den pastoralen Dienst im Bistum Mainz. Im Rahmen des Gottesdienstes im Mainzer Dom erhielten Stefanie Bitz-Künster und Sara-Marie Hüser ihre Beauftragung als Pastoralreferentinnen; Janina Konopka, Katrin Pulipara und Julia Zerfaß als Gemeindereferentinnen und Ingo Kunkel als Gemeindereferent die bischöfliche Sendung. Die Sendungsfeier stand unter dem Leitwort ‚Freut euch in der Hoffnung.‘ (Röm 12, 12).
Mit der Sendung in den seelsorglichen Dienst „stehen Sie für viele Menschen für die Glaubwürdigkeit der Kirche und ihrer Botschaft“, betonte der Bischof Kohlgraf in seiner Predigt. „Verstehen Sie sich bitte als Seelsorgerinnen und Seelsorger. Denn dies ist Quelle der Hoffnung für viele Menschen auch oder gerade in diesen Zeiten.“ Und weiter: „Sie als Seelsorgerinnen und Seelsorger verkörpern dieses Herz der Kirche, letztlich verkörpern Sie das für die Menschen brennende Herz Gottes in Jesus Christus. Das kann eine starke Quelle von Freude und Hoffnung sein.“
Weiter sagte Kohlgraf in seiner Predigt: „Seelsorge ist auch für kirchenferne Menschen ein positiv besetzter Begriff. Seelsorge ist Quelle von Freude und Hoffnung für alle Seiten, auch für die Menschen in der seelsorglichen Berufung. Neben Hoffnung und Freude braucht es tatsächlich heute Geduld. Geduld ist kein Aussitzen, sondern eine visionäre und gleichzeitig realistische Bereitschaft, die Wirklichkeit zu gestalten. Wir nehmen derzeit die dramatischen Kirchenaustrittszahlen wahr. Viele haben keine Geduld mehr, andere ziehen den Schlussstrich unter einen langen Prozess der Entfremdung von der Kirche. Daran tragen die Verantwortlichen in der Kirche einen erheblichen Anteil, aber nicht nur sie. Nicht wenige gehen, weil ihnen Veränderungsprozesse zu langsam gehen oder sie die Hoffnung auf Reformen aufgegeben haben, die sie für notwendig halten. Vor einigen Tagen zitierte ein seriöser Fernsehjournalist eine Untersuchung, dass ungefähr 30 Prozent der jetzt Ausgetretenen deshalb die Kirche verlassen, weil sie ihnen zu zeitgeistig und an moderne Haltungen angepasst geworden wäre. Das widerlegt eine apokalyptische These aus einer Richtung, man müsse nur das und das schnell verändern, um den Niedergang zu stoppen. Ganz so einfach ist es offenbar nicht.“
Wörtlich sagte der Bischof: „Was macht Hoffnung in dieser Zeit der Kirche? Es relativiert nicht meine und unser aller Mitverantwortung für eine glaubwürdige Gestalt der Kirche, wenn ich hervorhebe, dass der Kern der Kirche glaubwürdig ist: das Wort Gottes und die Sakramente, in denen uns Christus berührt und seine Nähe schenkt.“
An dem Gottesdienst nahmen unter anderen teil: der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, der Personaldezernent des Bistums, Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, die Berufsgruppenverantwortlichen für die Berufsgruppen der Pastoralreferent/-innen und der Gemeindereferent/-innen im Bistum Mainz, Carola Daniel und Monika Stübinger, und die Ausbildungsleitungen, Regens Dr. Tonke Dennebaum, Lucia Kehr und Bardo Frosch. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Domorganisten, Professor Daniel Beckmann, der Musik- und Gesangsgruppe Rückenwind und einer Schola von Theolog/-innen unter der Leitung von Maximilian Künster.
Stefanie Bitz-Künster (30), geboren in Mainz, verheiratet. Ihre Heimatgemeinde ist St. Pankratius in Budenheim. Nach dem Abitur am Rabanus Maurus-Gymnasium in Mainz begann sie das Studium der Katholischen Theologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, das sie 2018 erfolgreich beendete. Während der Ausbildungszeit war sie zunächst in der Pfarrei St. Philippus und Jakobus in Heidesheim sowie anschließend in der Pfarrei St. Josef Neu-Isenburg eingesetzt. Zukünftig wird sie als Religionslehrerin und Schulseelsorgerin an der Maria Ward-Schule in Mainz tätig sein.
Sara-Marie Hüser (32), geboren in Mainz. Ihre Heimatgemeinde ist St. Alban in Bodenheim. Nach dem Abitur am Maria Ward-Gymnasium in Mainz absolvierte sie einen europäischen Freiwilligendienst im Centro Social de Palmela, Portugal. Zunächst begann sie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit dem Lehramtsstudium für Mathematik, Katholische Religionslehre und Physik, bevor sie 2012 das Studium der Katholischen Theologie aufnahm und 2017 erfolgreich beendete. Während des Studiums verbrachte sie ein Auslandsjahr an der Faculdade Jesuíta de Filosofia e Teologia in Belo Horizonte, Brasilien. Während der Ausbildung war sie eingesetzt im Pfarreienverbund Offenbach-Südstadt sowie im Pfarreienverbund Darmstadt-Innenstadt mit dem Schwerpunkt in der Pfarrei St. Elisabeth und in der Spanischsprechenden Katholischen Gemeinde Darmstadt. Als Pastoralreferentin wird sie zunächst in Teilzeit als Projektmitarbeiterin im Bischöflichen Jugendamt in Mainz eingesetzt. Daneben wird sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz arbeiten und im Fach Pastoraltheologie promovieren.
Janina Konopka (30), geboren in Göttingen. Ihre Heimatgemeinde ist St. Paulus in Göttingen, Bistum Hildesheim. Nach dem Abitur an der Geschwister Scholl-Gesamtschule in Göttingen machte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr in Ecuador. Im Jahr 2014 begann sie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz mit dem Studium Spanisch und Religion (B.Ed) und wechselte 2016 an die Katholische Hochschule Mainz an den Fachbereich Praktische Theologie B.A., mit dem Berufsziel Gemeindereferentin. In ihrer Assistenzzeit war sie in den Pfarreien St. Martin in Mainz-Finthen und in Darmstadt-St. Elisabeth mit der Spanischsprechenden Katholischen Gemeinde tätig. Als Gemeindereferentin wird sie in Heilig Geist-Darmstadt-Arheiligen und zur Mitarbeit in der Spanisch sprechenden katholischen Gemeinde Darmstadt eingesetzt.
Ingo Kunkel (27), geboren in Weinheim. Seine Heimatgemeinde ist St. Wendelin-Unter-Flockenbach in der Pfarrgruppe Abtsteinach. Nach dem Schulabschluss mit der Mittleren Reife machte er eine Ausbildung zum Bürokaufmann und arbeitete bis 2016 in diesem Beruf. Während des Studiums am Fachbereich Praktische Theologie B.A. an der Katholischen Hochschule Mainz absolvierte er an der St Patrick‘s Pontifical University Maynooth in Irland ein Auslandssemester. Als Gemeindeassistent war er in der Pfarrgruppe Katholische Kirche Ingelheim eingesetzt und wird als Gemeindereferent in Darmstadt-Eberstadt, in Pfungstadt, St. Antonius von Padua, und in Jugenheim-St. Boniatius tätig sein.
Katrin Pulipara (36), geboren in Mainz, verheiratet, zwei Kinder. Ihre Heimatgemeinde Nieder-Olm St. Franziskus von Assisi. Nach dem Abitur an der Integrierten Gesamtschule Wörrstadt studierte sie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz auf Lehramt Germanistik und Katholische Theologie und im Anschluss an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mannheim Messe-, Kongress-, und Eventmanagement mit dem Abschluss Bachelor of Arts. 2017 begann sie an der Katholische Hochschule Mainz am Fachbereich Praktische Theologie B.A. zu studieren. Nach dem erfolgreichen Abschluss absolvierte sie die Assistenzzeit im Pfarreienverbund Katholische Kirche Mainz-City. Als Gemeindereferentin wird sie im Schuldienst an der Gustav Stresemann-Schule in Mainz-Kastel und der Krautgartenschule in Mainz-Kostheim sowie als Koordinatorin im Pastoralraum AKK-Mainspitze eingesetzt.
Julia Zerfaß (26), geboren in Mainz, verheiratet. Ihre Heimatgemeinde ist St. Stephan in Mainz-Gonsenheim. Nach dem Abitur am Frauenlobgymnasium Mainz begann sie an der Julius Maximilians-Universität Würzburg das Lehramtsstudium mit den Fächern Germanistik und Katholische Religion. Mit der Entscheidung, einen seelsorglichen Beruf zu ergreifen, wechselte sie zum Magister-Studium an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz und 2019 an die Katholische Hochschule Mainz an den Fachbereich Praktische Theologie B.A. In der Assistenzzeit war sie in der Pfarrei Heidesheim, St. Philippus und Jakobus eingesetzt. Als Gemeindereferentin wird sie in der Pfarrei Lörzweiler, St. Hildegard, tätig sein.
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Nachricht voraus am 2.7.22 tob (MBN)
Bischof Kohlgraf: Verständnis als professionelle Seelsorgerinnen und Seelsorger
Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat die Berufsgruppe der Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten gewürdigt und ihnen zu ihrem Jubiläum für ihren Dienst gedankt. Er erinnere sich noch an „manche unselige Diskussion, wer sich denn Seelsorgerin oder Seelsorger nennen dürfte und wer nicht“, sagte er am Donnerstag, 14. Juli, beim Auftaktgottesdienst zum 75-jährigen Berufsgruppenjubiläum der Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten in der Mainzer Augustinerkirche. Und weiter: „Ich habe Verständnis dafür, dass da manche von Ihnen auch persönliche Verwundungen davongetragen haben. Über die Helfenden, über die Mitarbeitenden zum Verständnis professioneller Seelsorgerinnen und Seelsorger: dahin ist unser Weg gegangen. Und ich habe die Hoffnung, dass in den Aufgaben und Entwicklungen der Berufsrollen auf dem Pastoralen Weg die Entwicklungsmöglichkeiten vielfältiger und erfüllender werden. Da bitte ich um ein konstruktives Miteinander auf den verschiedenen Ebenen des Bistums.“ Im Jahr 2021 konnte die Berufsgruppe der Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten im Bistum Mainz ihr 75-jähriges Berufsgruppenjubiläum begehen, das in diesem Jahr mit einem „Fest der Begegnung“ im Mainzer Priesterseminar gefeiert wurde.
Wörtlich sagte der Bischof: „Die 75 Jahre dieser Berufsgruppe waren kirchlich und gesellschaftlich bewegte Jahre. Die ersten Seelsorgshelferinnen standen noch in den Trümmern unserer Städte und Dörfer, sie haben die Jahre des Aufbruchs während des Konzils und nach dem Konzil mitgestaltet, sie waren fester Bestandteil einer volkskirchlichen Pfarrfamilie und haben in den vergangenen Jahren auch viele Unsicherheiten möglicher oder unmöglicher Entwicklungen in der Kirche und im Beruf mitgetragen, mitgestaltet, manchmal auch -erlitten. Längst sind Sie alle keine Seelsorgshelferinnen mehr, wahrscheinlich waren Sie immer mehr als nur Helferinnen und Helfer, während der Priester die eigentliche Seelsorge verantwortete. Man müsste viele Menschen in unseren Gemeinden fragen, und sie würden davon berichten, welchen nachhaltigen Eindruck viele von Ihnen in den Jahrzehnten hinterlassen haben.“
Kohlgraf verwies darauf, dass er „fünf Jahre lang als Pastoraltheologe an der Katholischen Hochschule die Ausbildung der angehenden Gemeindereferentinnen und -referenten mitgestalten durfte. Dabei denke ich gerne an die Studierenden dieser Jahre stellvertretend für die gesamte Berufsgruppe als eine bunte Gruppe mit unterschiedlichen biographischen und spirituellen Hintergründen, unterschiedlichen pastoralen Erfahrungen und theologischem Interesse.“
Beim anschließenden Fest im Hof des Priesterseminars würdigte der Personaldezernent des Bistums, Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, das Engagement der Berufsgruppe. Er machte deutlich, dass im Rahmen des Pastoralen Weges im Bistum Mainz „eine Weiterentwicklung des Berufes“ erfolge. „Das ist eine Chance, die wir alle nutzen können.“ Die Berufsgruppe könne sich inzwischen auf die meisten Stellen bewerben. So sei inzwischen die Mehrzahl der Koordinatorinnen- und Koordinatorenstellen mit Gemeindereferentinnen oder Gemeindereferenten besetzt. Eberhardt wies darauf hin, dass aktuell im Bistum Mainz 204 Frauen und Männer aus der Berufsgruppe in der Gemeindeseelsorge, in der Schule, in kategorialen Arbeitsfeldern und im Bischöflichen Ordinariat eingesetzt sind.
Bardo Frosch und Katrin Pulipara überreichten außerdem einen Scheck über 1.550 Euro an Dr. Dr. med Rahim Schmidt, den zweiten Vorsitzenden des Vereins Armut und Gesundheit. Die Berufsgruppe hatte das Geld bei zwei Veranstaltungen im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten gesammelt. Das „Fest der Begegnung“ wurde nach dem Abendessen beschlossen mit Kirchenkabarett von Ulrike Böhmer.
Geschichte der Berufsgruppe
Im Bistum Mainz beginnt die Geschichte des Berufes mit Ende des Zweiten Weltkrieges. Es war ein Seelsorgenotstand entstanden, dem mit herkömmlichen Mitteln und dem Klerus allein nicht ausreichend begegnet werden konnte. Bischof Albert Stohr richtete bereits am 12. Mai 1945, noch in der Woche der Kapitulation, ein Grundsatzhirtenwort an seinen Diözesanklerus „Zum großen Umbruch dieser Tage“. Im Zusammenhang mit den Erörterungen über die Seelsorge, die den wichtigsten und umfangreichsten Teil des Hirtenwortes ausmacht, formuliert der Bischof wörtlich: „Noch eine andere Ergänzung unserer Sorge um die Seelen soll hier erwähnt werden, die nach meiner festen Überzeugung in Zukunft noch an Wert gewinnen wird: die Seelsorgehilfe durch die Frau. Auch wenn alle unsere Priester aus dem Krieg zurückgekehrt sind, wird diese Hilfe ihre volle Wichtigkeit behalten.“
Im Juni 1946 fand die Gründung des Seelsorgehelferinnen-Seminars innerhalb des Caritaswerks in Ilbenstadt statt. Seitdem haben mehr als 700 Frauen und Männer für die Diözese Mainz das Studium und die Ausbildung, zunächst als Seelsorgehelferin und später als Gemeindereferentin/Gemeindereferent am Seminar in Ilbenstadt und Mainz oder an der Katholischen (Fach-)Hochschule, absolviert und meist jahrzehntelang in diesem Beruf gearbeitet.
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Nachricht voraus am 15.7.22 tob/PM (MBN)
Limburger Offizial Lindenberg leitet ab 1. Juli beide Offizialate / Hilger in Ruhestand
Limburg/Mainz. Die Bistümer Mainz und Limburg planen ein neues Interdiözesanes Offizialat. In einem ersten Schritt wird Olaf Lindenberg, der Offizial des Bischofs von Limburg, zum 1. Juli auch die Leitung des kirchlichen Gerichts im Bistum Mainz übernehmen. In Mainz tritt er die Nachfolge von Offizial Prälat Dr. Peter Hilger an, der in den Ruhestand geht. Lindenberg wird die beiden Gerichte „von innen heraus“ zusammenführen. Verabschiedung und Einführung finden am Sonntag, 10. Juli, um 17.00 Uhr im Rahmen eines Vespergottesdienstes mit Bischof Peter Kohlgraf im Mainzer Dom statt.
„Die Bistümer Mainz und Limburg wollen Synergien schaffen, sich noch effektiver aufstellen, um den unterschiedlichen Sprachgruppen besser gerecht werden zu können“, erklären Lindenberg und Hilger. Das Rhein-Main-Gebiet sei eine große gemeinsame Region, aus der die meisten Klienten mit unterschiedlicher sprachlicher und nationaler Herkunft kämen, die sich an die beiden Gerichte wenden, um etwa ein Eheannulierungsverfahren anzustreben.
Wo der Sitz des neuen „Interdiözesanen Offizialates“ sein wird, dessen Errichtung die oberste römische Gerichtsaufsichtbehörde der Katholischen Kirche („Apostolische Signatur“) zustimmen muss, steht zurzeit noch nicht fest. In Mainz und Limburg sollen kleinere Außenstellen bestehen bleiben. Peter Hilger leitete seit 29 Jahren als Offizial die kirchliche Gerichtsbarkeit im Bistum Mainz und geht damit als dienstältester Offizial im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz Ende Juni in Ruhestand. Er bleibt residierender Domkapitular, wird weiterhin Firmungen im Auftrag des Bischofs feiern und wird als Seelsorger im Mainzer Dom zur Verfügung stehen.
Peter Hilger wurde am 23. Dezember 1953 in Münster-Sarmsheim geboren. Nach dem Abitur in Bingen leistete er Wehrdienst bei der Bundeswehr. Von 1974 bis 1980 studierte er Katholische Theologie in Mainz und Freiburg. Kardinal Hermann Volk weihte ihn am 13. Juni 1981 zum Priester. Nach Kaplansstellen in Lich und Worms sowie zur Aushilfe in Einhausen, Ober-Olm und Klein-Winternheim wurde er zum Weiterstudium beurlaubt. An der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom erwarb er zunächst das Lizentiat im kanonischen Recht und wurde 1990 zum Dr. iur. can. promoviert. Von 1990 bis 1993 war er Defensor, dann Diözesanrichter im Bistum Mainz und von 1990 bis 2015 zugleich Lehrbeauftragter für Kirchliches Recht an verschiedenen Ausbildungsstätten des Bistums. Zusätzlich war er von 1991 bis 1996 Pfarrer in Mainz-St. Ignaz.
Seit dem 1. Juli 1993 ist Hilger Offizial des Bistums Mainz. Er wurde 1997 zum Ehrendomkapitular und Anfang 2001 zum Domkapitular ernannt. Am 1. März 2004 wurde er zum Bußkanoniker am Mainzer Dom berufen. Papst Johannes Paul II. würdigte ihn mit den Ehrentiteln „Kaplan seiner Heiligkeit“ (Monsignore) im Jahr 1994 und „Ehrenprälat Seiner Heiligkeit“ (Prälat) im Jahr 1998. Hilger war außerdem Kuratoriumsmitglied der Stiftung Weltkirche für die Diözese Mainz (2008-2019). Bischof Peter Kohlgraf bestätigte Prälat Hilger am 27. August 2017 im Amt des Offizials. Seit Anfang 2018 ist Hilger „senior capituli“ des Mainzer Domkapitels.
Olaf Lindenberg stammt aus Münster und wuchs in Frankfurt auf. Er studierte Philosophie und Theologie in Frankfurt und in Rom, wo er im Oktober 1992 von Bischof Franz Kamphaus zum Priester geweiht wurde. Im Oktober 1993 wurde er Kaplan in Oberursel und begann 1996 an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom ein Aufbaustudium in Kirchenrecht. Zwei Jahre später kehrte er ins Bistum Limburg zurück und wirkte als Bezirksjugendpfarrer und Bezirksvikar, als Pfarrverwalter, Diözesanjugendpfarrer und BDKJ-Präses. Seit 2003 war er zudem Diözesanrichter am Bischöflichen Offizialat. Im November 2010 wechselte er nach Königstein, Kronberg und Glashütten-Schlossborn. Hier stand er vor der Aufgabe, die Pfarreien zu einer großen neuen Einheit, zu einer neuen Pfarrei, zusammenzuführen. Im September 2017 wurde er Kooperator im Pastoralen Raum Blasiusberg und unterstützte auch hier im Prozess der Pfarreiwerdung. Zudem wirkte er als Spiritual für die Ständigen Diakone des Bistums Limburg. Lindenberg bildete sich unter anderem in geistlicher Begleitung, in Gesprächsführung und Focusing weiter.
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Nachricht voraus am 30.6.22 PM (MBN)
Prälat Dr. Peter Hilger als Offizial verabschiedet / Olaf Lindenberg übernimmt
Mainz. Domkapitular Prälat Dr. Peter Hilger ist als Offizial des Bistums Mainz verabschiedet worden. „29 Jahre lang hattest Du das Amt des Offizials inne und warst damit der dienstälteste Offizial im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz. Damit geht eine Ära zu Ende. Ich danke Dir für Deinen Dienst für die Kirche von Mainz“, sagte der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, bei einem Empfang im Erbacher Hof am Sonntag, 10. Juli. Der Offizial (Gerichtsvikar) vertritt den Bischof einer Diözese im Bereich der kirchlichen Gerichtsbarkeit und leitet die kirchliche Gerichtsbehörde, das Offizialat.
Bentz hatte die Verabschiedung für den an Corona erkrankten Mainzer Bischof Peter Kohlgraf übernommen. In seiner Laudatio hob Bentz die „große Verlässlichkeit“ Hilgers hervor: „Recht und Seelsorge gehörten für Dich immer zusammen; die Seelsorge stand auch immer im Mittelpunkt Deines richterlichen Wirkens“, sagte der Weihbischof. Hilger bleibt residierender Domkapitular, wird weiterhin Firmungen im Auftrag des Bischofs feiern und als Seelsorger im Mainzer Dom zur Verfügung stehen. Zuvor hatte der Weihbischof eine Vesper in der Gotthard-Kapelle des Mainzer Doms gefeiert. In seiner Ansprache hatte Bentz unter anderem hervorgehoben, dass das kirchliche Recht das Leben der glaubenden Menschen ordne, diesem Leben gleichzeitig aber auch folge und ihm diene.
Im Rahmen des Abends wurde der neue Offizial des Bistums Mainz, Olaf Lindenberg, eingeführt. Lindenberg, der auch Offizial des Bistums Limburg ist, hatte die Leitung des kirchlichen Gerichts zum 1. Juli übernommen. Die Bistümer Mainz und Limburg planen ein neues „Interdiözesanes Offizialat“. „Auch im Bereich der Bistümer wollen wir schauen, was gemeinsam möglich ist. Ich bin sehr dankbar, dass Sie bereit sind, sich dieser Aufgabe zu stellen. Wir heißen Sie im Bistum Mainz herzlich willkommen“, sagte Bentz. Wo der Sitz des neuen „Interdiözesanen Offizialates“ sein wird, dessen Errichtung die oberste römische Gerichtsaufsichtbehörde der Katholischen Kirche („Apostolische Signatur“) zustimmen muss, steht zurzeit noch nicht fest. In Mainz und Limburg sollen kleinere Außenstellen bestehen bleiben.
Peter Hilger wurde am 23. Dezember 1953 in Münster-Sarmsheim geboren. Nach dem Abitur in Bingen leistete er Wehrdienst bei der Bundeswehr. Von 1974 bis 1980 studierte er Katholische Theologie in Mainz und Freiburg. Kardinal Hermann Volk weihte ihn am 13. Juni 1981 zum Priester. Nach Kaplansstellen in Lich und Worms sowie zur Aushilfe in Einhausen, Ober-Olm und Klein-Winternheim wurde er zum Weiterstudium beurlaubt. An der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom erwarb er zunächst das Lizentiat im kanonischen Recht und wurde 1990 zum Dr. iur. can. promoviert. Von 1990 bis 1993 war er Defensor, dann Diözesanrichter im Bistum Mainz und von 1990 bis 2015 zugleich Lehrbeauftragter für Kirchliches Recht an verschiedenen Ausbildungsstätten des Bistums. Zusätzlich war er von 1991 bis 1996 Pfarrer in Mainz-St. Ignaz.
Seit dem 1. Juli 1993 ist Hilger Offizial des Bistums Mainz. Er wurde 1997 zum Ehrendom-kapitular und Anfang 2001 zum Domkapitular ernannt. Am 1. März 2004 wurde er zum Bußkanoniker am Mainzer Dom berufen. Papst Johannes Paul II. würdigte ihn mit den Ehrentiteln „Kaplan seiner Heiligkeit“ (Monsignore) im Jahr 1994 und „Ehrenprälat Seiner Heiligkeit“ (Prälat) im Jahr 1998. Hilger war außerdem Kuratoriumsmitglied der Stiftung Weltkirche für die Diözese Mainz (2008-2019). Bischof Peter Kohlgraf bestätigte Prälat Hilger am 27. August 2017 im Amt des Offizials. Seit Anfang 2018 ist Hilger „senior capituli“ des Mainzer Domkapitels.
Olaf Lindenberg stammt aus Münster und wuchs in Frankfurt auf. Er studierte Philoso-phie und Theologie in Frankfurt und in Rom, wo er im Oktober 1992 von Bischof Franz Kamphaus zum Priester geweiht wurde. Im Oktober 1993 wurde er Kaplan in Oberursel und begann 1996 an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom ein Aufbaustudium in Kirchenrecht. Zwei Jahre später kehrte er ins Bistum Limburg zurück und wirkte als Bezirksjugendpfarrer und Bezirksvikar, als Pfarrverwalter, Diözesanjugendpfarrer und BDKJ-Präses. Seit 2003 war er zudem Diözesanrichter am Bischöflichen Offizialat. Im November 2010 wechselte er nach Königstein, Kronberg und Glashütten-Schlossborn. Hier stand er vor der Aufgabe, die Pfarreien zu einer großen neuen Einheit, zu einer neuen Pfarrei, zusammenzuführen. Im September 2017 wurde er Kooperator im Pastoralen Raum Blasiusberg und unterstützte auch hier im Prozess der Pfarreiwerdung. Zudem wirkte er als Spiritual für die Ständigen Diakone des Bistums Limburg. Lindenberg bildete sich unter anderem in geistlicher Begleitung, in Gesprächsführung und Focusing weiter.
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Nachricht voraus am 11.7.22 am (MBN)
Gesamterträge von 323,9 Millionen Euro / Jahresfehlbetrag wird mit Rücklagen ausgeglichen / Bis Mai 2022 bei Kirchensteuereinnahmen leichte Steigerung zu verzeichnen
Mainz. Bei der Sitzung der Vollversammlung des Kirchensteuerrates hat die Finanzverwaltung des Bistums Mainz den zusammengefassten Jahresabschluss 2021 für das Bistum Mainz und den Bischöflichen Stuhl zu Mainz vorgelegt. Weihbischof Bentz, Generalvikar und Ökonom des Bistums, fasste die Situation in ein Bild: „Die Gewässer, in denen das Bistum Mainz seit einiger Zeit ökonomisch unterwegs ist, sind aufgewühlt und stürmisch. Es kostet jetzt noch mehr Anstrengung, den eingeschlagenen Kurs der Konsolidierung und Restrukturierung konsequent zu halten. Aber wir halten Kurs! Die ersten positiven Folgen kann man schon jetzt erkennen.“
Der Jahresabschluss wurde, wie bereits in den vergangenen Jahren, nach den handelsrechtlichen Vorschriften in der für große Kapitalgesellschaften vorgeschriebenen Form aufgestellt. Nach einer Aussprache wurde der Abschluss, der von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Solidaris geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen wurde, von den Mitgliedern des Kirchensteuerrates verabschiedet. Die Sitzung fand am Dienstagabend, 28. Juni, im St. Hildegard Saal des Erbacher Hofes in Mainz unter Vorsitz von Bischof Peter Kohlgraf statt.
Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung
Die Bilanzsumme des Bistums Mainz beläuft sich auf 1,432 Milliarden Euro. Neben dem Sachanlagevermögen (281,1 Millionen Euro) sind die Finanzanlagen (1,057 Milliarden Euro) größter Aktivposten. Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme beträgt 93,4 Prozent (davon 21 Prozent in Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen und 79 Prozent in Finanzanlagen). Den Finanzanlagen stehen Verpflichtungen in etwa gleicher Höhe insbesondere aus der Altersversorgung für 367 Pfarrer und 561 verbeamtete Lehrer sowie die Bauerhaltung gegenüber (Rückstellungen insgesamt in Höhe von 875,3 Millionen Euro). Das Bistum Mainz und die Pfarreien unterhalten rund 1.700 Immobilien.
Die Gesamterträge für 2021 summieren sich im Jahresabschluss auf 323,9 Millionen Euro (Vorjahr: 317,3 Millionen Euro). Für 2021 ergibt sich ein Jahresfehlbetrag von 7,5 Millionen Euro, der vor allem aus der handelsrechtlich vorgegebenen Anpassung des Rechnungszinses der Pensions- und Beihilferückstellungen resultiert. Im Wirtschaftsplan für 2021 war das Bistum noch von einem Fehlbetrag von 38 Millionen Euro ausgegangen. Positiv auf das Ergebnis haben sich vor allem die gegenüber dem Wirtschaftsplan höheren Kirchensteuereinnahmen (3,8 Millionen Euro) und höhere Erträge aus Zuschüssen und Zuweisungen (5,5 Millionen Euro) ausgewirkt. Die Personalaufwendungen lagen aufgrund einer hohen Zahl an nicht besetzten, aber genehmigten Stellen um 13,1 Millionen Euro unter dem Planansatz. Der Jahresfehlbetrag konnte durch Entnahme aus den Ergebnis- und Zweckrücklagen des Bistums Mainz gedeckt werden. Für das laufende Jahr 2022 erwartet die Finanzverwaltung einen Jahresfehlbetrag von 28 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote des Bistums sinkt von 35,4 Prozent auf 33,4 Prozent.
Weitere Sparmaßnahmen erforderlich
Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz bekräftigte, dass das Bistum seinen Kurs fortsetzt: „Wir arbeiten derzeit an einer mittelfristigen Finanzplanung mit weiteren Einsparungen. Wir prüfen aber auch intensiv, wie wir durch geeignete Maßnahmen verbesserte Erträge erzielen können. Unser Ziel ist es, genügend Gestaltungsspielraum zu bekommen für eine zukunftsfähige Seelsorge, die anders, aber weiterhin nahe bei den Menschen sein kann. Dazu müssen wir auch künftig eine solide und verantwortungsvolle Haushaltsplanung vorlegen. Schrittweise ist bis zum Jahr 2030 eine Reduzierung der jährlichen Ausgaben um 50 Millionen Euro erforderlich.“ Bislang sei bereits ein jährliches Einspar- und Ertragspotential von rund 36 Millionen Euro identifiziert worden. Große Posten seien dabei die Neustrukturierung des Bildungsbereiches, aber auch der Rückgang pastoraler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schlage zu Buche. Der Abbau von Mehrfachstrukturen sowie intensivere Kooperationen zum Beispiel mit der evangelischen Kirche und anderen Partnern sind Teil der Neuorganisation.
Es werde aber auch seelsorgliche Bereiche geben, in denen mehr als bisher investiert werden soll, sagte der Weihbischof. Die Umsetzung der Optionen des Pastoralen Weges stehe dabei im Vordergrund. Bentz erläuterte die ersten Ergebnisse der Arbeitsgruppe „Pastorale Schwerpunktsetzung“: Es sollen Grundsätze für eine wirtschaftlich verantwortbare Gestaltung der Seelsorge erarbeitet werden. Im Rahmen dieser Planungen, die im April bei einer Sondersitzung des Pastoralrates angestoßen worden waren, werde die Dezernentenkonferenz konkrete Vorschläge für eine mittelfristige Finanzplanung vorlegen, wie in den kommenden Jahren die noch erforderlichen jährlichen Einsparungen von 14 Millionen Euro erreicht werden sollen.
Bei der Sitzung wurde unter anderem die sich in Gründung befindliche St. Martinus-Schulgesellschaft vorgestellt, mit der die Schulen des Bistums organisatorisch, inhaltlich und betriebswirtschaftlich gesichert werden sollen. Für den Bereich der Kindertagesstätten erfolgt bereits zum 1. Juli die Gründung des Kita-Zweckverbandes „Unikathe“. Durch die Überführung aller Kitas im Bistum Mainz in einen eigenen Zweckverband sollen alle Aufwendungen und Erträge, die mit der Verwaltung und dem Betrieb von Kitas verbunden sind, transparent gemacht werden. Dies ist die Grundlage für faire Refinanzierungsgespräche mit den Kommunen.
Kirchensteuerentwicklung im Jahr 2022
Mit rund 229,5 Millionen Euro im Jahr 2021 (220,6 Millionen Euro im Jahr 2020) macht die Kirchensteuer mit rund 71 Prozent den wesentlichen Teil der Einnahmen des Bistums Mainz aus. Trotz einer Erhöhung gegenüber dem Vorjahr liegen die Kirchensteuereinnahmen im Jahr 2021 um 6,6 Millionen Euro unter den Kirchensteuern des Jahres 2019. Aufgrund der rückläufigen Katholikenzahl und der Altersstruktur der Gläubigen dauert es länger, bis die Kirchensteuereinnahmen wieder auf das Niveau vor der Corona-Pandemie steigen werden, sagte der Finanzdirektor des Bistums Mainz, Christof Molitor. Bis Ende Mai 2022 ist beim Kirchensteueraufkommen ein Plus von 3,4 Prozent zu verzeichnen.
Stichwort: Diözesankirchensteuerrat
Der Diözesankirchensteuerrat berät die Bistumsleitung in Haushalts- und Finanzfragen, verabschiedet den Wirtschaftsplan, setzt die Hebesätze für die Kirchensteuer fest und beschließt die Ergebnisverwendung. Die Beschlüsse werden mit einfacher Mehrheit der anwesenden Mitglieder gefasst. Die Amtsdauer beträgt jeweils vier Jahre. Mitglieder sind nach den Statuten unter anderen der Mainzer Bischof als Vorsitzender, der Generalvikar als sein Stellvertreter, der Finanzdezernent sowie jeweils ein gewählter Laienvertreter der Verwaltungsräte aus den 20 Dekanaten des Bistums. Hinzukommen je zwei Mitglieder des Priesterrates und der Dekanekonferenz und vier Mitglieder des Katholikenrates. Geschäftsführender Vorsitzender ist seit 2020 Rainer Reuhl aus Mainz.
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Nachricht voraus am 29.6.2022 tob (MBN)
Erstes Sommerfest des Seelsorgedezernates im Bischöflichen Jugendamt
Mainz. Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar Dr. Udo Markus Bentz hat Ordinariatsdirektor Winfried Reininger, den Dezernenten des Seelsorgedezernates im Bischöflichen Ordinariat, und Diözesanjugendseelsorger Pfarrer Mathias Berger aus ihren Ämtern verabschiedet und ihnen für ihr Engagement gedankt. Bentz verlas am Donnerstagnachmittag, 21. Juli, beim ersten Sommerfest des Seelsorgedezernates im Bischöflichen Jugendamt in Mainz Grußworte des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf, der sich bereits im Urlaub befindet. Reininger wechselt auf eigenen Wunsch in die Krankenhausseelsorge; Berger hatte sich nach drei Amtszeiten als Diözesanjugendseelsorger nicht mehr zur Wahl gestellt und übernimmt andere Aufgaben in der Seelsorge. Im Mai war Pfarrer Daniel Kretsch zum neuen Diözesanjugendseelsorger gewählt worden.
„Für die vielen Jahre im Dienst des Bistums Mainz, besonders aber auch für die Jahre im Seelsorgedezernat, danke ich Ihnen als Bischof sehr herzlich“ heißt es im Grußwort des Bischofs für Winfried Reininger. Und weiter: „Wer Seelsorge betreibt, wer Seelsorge gestaltet, der arbeitet nicht nur an einem positiven Image der Kirche mit, sondern er gibt der Kirche ein Herz. Wenn die Seelsorge das Herz der Kirche ist und das Herz der Kirche zeigt, dann haben Sie in Ihren Tätigkeiten der Kirche dieses Herz gegeben und Menschen gegenüber dargestellt, dass der Glaube, das Christentum, ja dass das Reich Gottes für ein lebendiges Herz Gottes für die Menschen steht.“ Weihbischof Bentz würdigte Reininger als „eifrigen Kämpfer für die Anliegen der Seelsorge und dass die Anliegen der Menschen nicht zu kurz kommen“. Und weiter: „Ich danke Ihnen, dass Sie das Seelsorgedezernat so stark gemacht haben. Das Fundament für die neuen Wege in unserem Bistum haben Sie mitgebaut“, sagte Bentz.
„Als Bischof bin ich Mathias Berger für seinen Dienst an den Jugendlichen im Bistum Mainz sehr dankbar“, schreibt Bischof Kohlgraf in seinem Grußwort. „Sie haben besonders jungen Menschen geholfen, die eigenen Träume zu verwirklichen, eigene Träume zu entwickeln und diese in ihr eigenes Leben hineinzunehmen. Dabei haben Sie Gott als wichtigen Weggefährten angeboten.“ Bentz dankte Berger im Besonderen dafür, dass er ihn als Weihbischof „in die Jugendpastoral eingeführt hat. Besonders dankbar bin ich für die neuen Perspektiven, die mir den Blick geweitet haben“, betonte der Weihbischof. Es gelte dafür Danke zu sagen, dass Berger die Sache der Jugendseelsorge in den neun Jahren seiner Amtszeit so stark gemacht habe, sagte Bentz.
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Nachricht voraus am 21.7.22 tob (MBN)
Sabine Flegel als Vorsitzende wiedergewählt / Konstituierende Vorstandssitzung
Mainz. Der Mainzer Dombauverein hat den früheren Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, für seine Verdienste zum Ehrenvorstandsmitglied ernannt. Die Vorsitzende des Dombauvereins, Sabine Flegel, überreichte ihm die Auszeichnung am Rande der konstituierenden Vorstandssitzung des Mainzer Dombauvereins am Donnerstag, 14. Juli, im Bischöflichen Ordinariat Mainz. Es ist das erste Mal, dass diese Auszeichnung vom 1999 gegründeten Dombauverein vergeben wird. Heckwolf war von 2003 bis 2021 Domdekan und Domkustos am Mainzer Dom. Bereits ab 1997 war er Vorsitzender der Bischöflichen Dotation, die die Liegenschaften des Domes verwaltet und für den Haushalt von Domkapitel und Dom zuständig ist. Schon 1993 war Heckwolf zum residierenden Domkapitular und Pfarrer der Mainzer Dompfarrei und von Mainz-St. Quintin ernannt worden.
Mitgliederversammlung mit Wahlen
Kontinuität und Staffelwechsel prägten die jüngste Mitgliederversammlung des Dombauvereins, die Anfang Juli im Ketteler Saal des Erbacher Hofs vor rund 100 Mitgliedern stattfand. Einstimmig wiedergewählt wurden neben der seit 2009 amtierenden Vorsitzenden Sabine Flegel sowohl Karl Josef Wirges als ihr Stellvertreter und Michael Bonewitz als Schriftführer als auch die drei Beisitzer Andreas Horn, Stephan Kern und Peter Krawietz. Neu im Vorstand sind Simone Schelberg, Domdekan Henning Priesel und Pfarrer Thomas Winter für die Dompfarrei.
Einen Staffelwechsel gab es im Amt des Schatzmeisters, da Theo Stauder, der seit 2009 im Vorstand des Dombauvereins aktiv ist, schon im Vorfeld angekündigt hatte, dass er nicht mehr kandidieren wird: „Die Entscheidung ist mir wirklich nicht leichtgefallen,“ ergänzte er, „denn im Dombauverein zu arbeiten, war mir immer eine Herzensangelegenheit.“ Auch Flegel blickte mit Wehmut auf die gemeinsame Vorstandsarbeit zurück: „Es waren zwölf wunderbare Jahre und wir werden dich sehr vermissen, du warst stets ein akribischer Arbeiter mit 100 Prozent Sachverstand, Herzblut und Loyalität. Und du hast, wie wir in Mainz sagen, die Penning zusammengehalten.“ Als Abschiedsgeschenk überreichte ihm Sabine Flegel im Namen des Vorstands eine Patenschaftsurkunde für die Prospektpfeife der neuen Domorgel 4005 am Marienaltar.
Zum Abschluss seiner Vorstandstätigkeit präsentierte Stauder „eine hervorragende Vermögens- und Ertragslage“. So beliefen sich die Einnahmen des Dombauvereins im Jahr 2021 auf 144.000 Euro bei einem Gesamtvermögen von 2,7 Millionen Euro. Insgesamt hat der Dombauverein seit Gründung über drei Millionen Euro zur Erhaltung und Sanierung in den Dom investiert.
Als Nachfolgerin wurde Simone Schelberg einstimmig zur neuen Schatzmeisterin des Dombauvereins gewählt, die mit Vorfreude ihr Amt antritt und die es als große Ehre bezeichnete für den Erhalt des Doms mitarbeiten zu dürfen. Simone Schelberg war zuletzt Landessenderdirektorin für die Programme des Südwestrundfunks (SWR) Rheinland-Pfalz und ist künftig als Juristin mit Schwerpunkt Medienrecht tätig.
Mit großem und dankbarem Applaus der Mitglieder wurde auch der bisherige Domdekan Heinz Heckwolf in den Ruhestand verabschiedet. „Er war ein außergewöhnlicher Domdekan, der auch mal gerne einen Bauhelm trug und im, um und auf dem Dom buchstäblich zuhause war und wenn es sein musste, auch unter dem Dom“, ehrte ihn die Vorsitzende Flegel, die dem Gründungsmitglied des Dombauvereins als Geschenk eine Patenschaftsurkunde für die Prospektpfeife der neuen Domorgel 4012 am Marienaltar überreichte.
Nachfolger im Amt ist der neue Domdekan Henning Priesel, der die Gelegenheit nutzte, auf anschauliche und unterhaltsame Weise die jüngsten Sanierungsprojekte rund um den Dom vorzustellen. So wird gerade die Martinsfigur am Dom restauriert und auch das Jahrhundertprojekt der neuen Domorgel geht in eine entscheidende Phase: „Ich freue mich, dass unser Bischof Peter Kohlgraf die neue Orgel am 21. August weihen und dass unser Domorganist Daniel Beckmann sie mit einem Konzert einspielen wird“.
Weitere Projekte sind Sanierungen an der Westkrypta, dem Grablege der Mainzer Bischöfe, aber auch im Kreuzgang, wo es ein neues Beleuchtungskonzept, eine neue Eingangssituation und effektive Maßnahmen mit einem Schutznetz zur Abwehr der Tauben geben wird, die vor allem durch ihren Taubenkot den empfindlichen Sandstein nachhaltig schädigen. Priesel wurde von den Mitgliedern herzlich aufgenommen und bedankte sich für die „großartige Unterstützung, die wir mehr denn je brauchen. Es ist ein Segen, dass es den Dombauverein gibt.“
Erstmals konnte sich auch der neue Pfarrer Thomas Winter von der Dompafarrei den Mitgliedern vorstellen, der Anfang 2021 die Nachfolge von Franz-Rudolf Weinert antrat. Weinert wird auch weiterhin beratend im Vorstand des Dombauvereins aktiv sein. Einen Wechsel gab es schließlich auch bei den langjährig aktiven Rechnungsprüfern Hans Günter Mann und Wilfried Mönch, die nun ihre Tätigkeit den frisch gewählten neuen Rechnungsprüfern Thorsten Mühl und Bert Christmann übergaben.
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Nachricht voraus am 14.7.22 tob / PM (MBN)
Jugendliche kommen zu Konzerten und Workshops in die Mainzer Innenstadt (9.7.)
Mainz. Am Samstag, 9. Juli, feiern mehr als 1.200 junge Menschen das Event „granDIOS“ auf dem Gelände des Bischöflichen Ordinariates am Bischofsplatz, und an verschiedenen Plätzen und in Kirchen in der Mainzer Innenstadt. Der Tag hat um 11.30 Uhr mit einem „Start and Pray“ mit dem Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, begonnen. Bentz vertritt den Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, der an Corona erkrankt ist. Organisiert wird die Veranstaltung vom Bischöflichen Jugendamt in Zusammenarbeit mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Das Programm lockt mit Bands wie den „O'Bros“, „Flo&Chris“ und „Finkbass“, sowie dem Improvisationstheater „Die Affirmative“ auf der Hauptbühne, außerdem mit Diskussionsforen, Workshops und spirituellen Angeboten.
Weihbischof Bentz begrüßte die Jugendlichen im Hof des Bischöflichen Ordinariates, wo eine große Bühne aufgebaut ist. „Ich wünsche euch, dass ihr heute drei Dinge erlebt“, sagte er an die Jugendlichen gewandt. „Einen Moment, in dem ihr feststellen könnt: ‚Ich bin froh, dass ich heute hergekommen bin.‘ Als Zweites wünsche ich euch die Erfahrung von Gemeinschaft, die uns allen lange Zeit gefehlt hat, und als Drittes die Erfahrung, dass ihr merkt, dass ihr auch mit euren Anfragen oder eurem Wunsch nach Veränderung nicht alleine seid, sondern in Gemeinschaft mit anderen etwas bewirken könnt.“ Er gab den Jugendlichen in Bezug auf das Pfingsterlebnis der Jünger und das Markusevangelium die Zusage: „Der Herr wirkt mit.“
Diözesanjugendseelsorger Pfarrer Mathias Berger ist froh, dass das Event „nun endlich stattfinden kann.“ Die Planungen mussten wegen der Corona-Pandemie immer wieder geändert werden. Bei aller gebotenen Vorsicht sei es jetzt wieder möglich, gemeinsam zu feiern. „Man sieht den Jugendlichen an, dass es ihnen guttut, zusammenzukommen und zu feiern. Und sie erleben auf diese Weise auch, dass sie als junge Christinnen und Christen nicht alleine sind“, sagte Berger. Das Ziel der Veranstaltung war es, alle Gruppen miteinander zu verbinden, in denen junge Menschen im Bistum Mainz aktiv sind. „Auf diese Weise wird die bunte Vielfalt unserer Kirche sichtbar“, sagte Berger. Pastoralreferentin Anna Katharina Poppe vom Bischöflichen Jugendamt / Diözesanstelle des BDKJ, hat das Event maßgeblich mit organisiert. „Ich spüre vor allem Anspannung, Vorfreude und Dankbarkeit“, sagte sie am Morgen. Und ergänzte: „Ich hoffe, ihr habt ganz viel Spaß!“
„Park der Verbände“ und „Frag den Weihbischof“
Im Garten des Bischöflichen Ordinariates gibt es einen „Park der Verbände“, in dem sich christliche Jugendverbände wie der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) oder die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) präsentieren. Im „granDIOS-Camp“ auf dem Leichhof stellen sich weitere Jugendgruppen mit Café und Cocktails vor, wie etwa die Ministrantinnen und Ministranten, die Malteser Jugend und der Malteser Hilfsdienst, sowie der Dominikanerorden. Auf der Hauptbühne wird das Programm am späten Nachmittag fortgesetzt mit dem Singer/Songwriter Finkbass, dem Improvisationstheater „Die Affirmative“, den „O’Bros“, „Flo&Chris“, sowie einer Verlosung und einer Preisverleihung der Stiftung „JugendRaum“.
Neben dem Bühnenprogramm bieten die Veranstalter auch inhaltliche Workshops an, in denen sich die Teilnehmenden mit gesellschaftsrelevanten Themen auseinandersetzen können. Zudem können die Jugendlichen Weihbischof Udo Bentz bei der Veranstaltung „Q&A mit dem Weihbischof“ in der Bistumsakademie Erbacher Hof persönliche Fragen stellen. Handwerkliche Workshops, Orgelkonzerte und Diskussionsforen runden das Programm ab. Die Mainzer Innenstadtkirchen bieten ebenfalls ein vielfältiges Programm, etwa eine Begegnung mit der portugiesischen Gemeinde in St. Quintin, um sich über den Weltjugendtag in Lissabon im Jahr 2023 auszutauschen, oder in St. Stephan unter dem Motto „Orgel meets Pop“ mit verschiedenen Angeboten rund um das Thema Orgel. Am Abend wird der Mainzer Dom illuminiert und in der Augustinerkirche gibt es das Angebot „Nightfever – auf Empfang gehen für Gott“.
Hinweise:
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Nachricht voraus am 9.7.22 hoff (MBN)
Konstituierende Verbandsversammlung des Kita-Zweckverbandes Unikathe
Mainz. Das Bistum Mainz stellt sich im Bereich der Kitas neu auf und hat dafür zum 1. Juli 2022 einen Kita-Zweckverband mit dem Namen Unikathe gegründet. Die Gründung erfolgte in der Rechtsform der Körperschaft des öffentlichen Rechts in Zustimmung des Landes Rheinland-Pfalz. Am Abend des 7. Juli wurde für den Verband die konstituierende Verbandsversammlung abgehalten und so das Konstrukt des Kita-Zweckverbandes im Bistum Mainz mit Leben gefüllt.
Wie bei Personenwahlen üblich wurde in geheimer Wahl zuerst Viktor Piel als Vorsitzender der Verbandsversammlung gewählt. Auf ihn folgte seine Stellvertreterin Ute Kipping-Karbach. Nachdem die Verbandsversammlung ihren Vorsitz gefunden hatte, musste der Aufsichtsrat von Unikathe gebildet werden. In der Satzung des Verbandes sind die vier geborenen Mitglieder festgelegt. Diese sind: Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, und Finanzdirektor Christof Molitor als Vertreter des Bistums Mainz, Diözesancaritasdirektorin Nicola Adick als Vertreterin der Caritas und Viktor Piel als Vorsitzender der Verbandsversammlung. Neben den geborenen Mitgliedern waren fünf Plätze offen, die nun aus der Verbandsversammlung heraus gewählt werden konnten. Glücklicherweise gab es mit Dr. Joachim Hackenbruch, Doris Leininger-Rill, Wolfgang Leoff, Christine Martin und Pascal Strupp genau fünf Interessierte für diese Posten, die ebenfalls in geheimer Wahl in ihre Ämter gehoben wurden.
In letzter Instanz wurde nach kurzer Unterbrechung der Verbandsversammlung und einer ersten Besprechung des frisch gewählten Aufsichtsrates, in der Daniel Poznanski als Verbandsvorstand gewählt wurde, der vorbereitete Wirtschaftsplan vom Aufsichtsrat in die Verbandsversammlung zur Abstimmung gebracht. Mit großer Mehrheit wurde dieser bestätigt.
Unikate wird bis zum Jahr 2026 sukzessive die Trägerschaft für die Kindertagesstätten im Bistum Mainz übernehmen. Die ersten Kitas werden bereits zum 1. September 2022 übergeben. Die Gemeinden vor Ort, welche in den meisten Fällen die Trägerschaft innehatten, werden dadurch bei ihren Verwaltungstätigkeiten entlastet und können sich so wieder stärker auf pastorale Aufgaben konzentrieren. Die Kitas vor Ort sollen dabei immer noch Teil der Gemeinde bleiben. Ziel ist es, die Kitas vor Ort als Kirchort der Gemeinde zu etablieren und sie weiterhin aktiv in das Gemeindeleben einzubinden.
Hinweis: Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Jonas Ansorge, Referent für Verbandskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Unikathe – Kita-Zweckverband im Bistum Mainz, Bahnstraße 32, 55128 Mainz, E-Mail: jonas.ansorge@bistum-mainz.de, Telefon: 0176/12539172.
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Nachricht voraus am 11.7.22 PM (MBN)
Gemeinsamer Gottesdienst und Begegnung im Priesterseminar
Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat im Rahmen eines Gottesdienstes am Donnerstag, 7. Juli, in der Bonifatiuskapelle des Mainzer Priesterseminars Priestern und Diakonen aus dem Bistum Mainz zu ihren Weihejubiläen in diesem Jahr gratuliert: „Ich sage Danke für die Wege, die wir gemeinsam gegangen sind und gehen werden“, sagte Bischof Kohlgraf in seiner Predigt. „Ich bin mir sicher, bei Ihnen ist nicht nur Glut unter der Asche, sondern es ist auch noch Feuer da“, sagte er als Bild für den Glauben in Bezug auf Karl Rahner, der dazu aufgefordert habe, „die Glut unter der Asche neu zu entdecken“.
Kohlgraf predigte über den Begriff Pfarrei, der ursprünglich vom Charakter der Heimatlosigkeit, der Nicht-Sesshaftigkeit der Jünger geprägt worden sei. Heutzutage seien Pfarreien oft sehr stabil, sagte Bischof Kohlgraf. Viele Gläubige seien im Lauf der Jahre sesshaft geworden. Gleichzeitig würden viele Menschen erleben, dass ihnen die Pfarrei als Heimat „wegbreche“. Kohlgraf griff drei Punkte auf, die in einer solchen Situation helfen könnten: Die Umkehr in Form einer Kultur des Dankes und der Wertschätzung untereinander könne helfen, den Glauben wachzuhalten. Als zweiten Punkt nannte der Bischof das Wort Gottes. „Debatten verändern sich, wenn wir sie wirklich unter das Wort Gottes stellen, und nicht nur zu Beginn einer Debatte ein Gebet sprechen“, nannte Bischof Kohlgraf ein Beispiel. Als dritten Punkt nannte er die Sakramente. „Sie sind der Kern unseres Kircheseins“, betonte Kohlgraf. Dabei verwies er auf den verstorbenen Mailänder Kardinal Carlo Maria Martini, auf den Papst Franziskus sich in einem Interview bezogen hatte.
Im Anschluss an den Gottesdienst nahm sich Bischof Kohlgraf Zeit für die Begegnung mit den Jubilaren bei Kaffee und Kuchen im Priesterseminar. Teilgenommen haben unter anderen der Bischöfliche Beauftragte für die Priester, Ehrendomkapitular Michael Ritzert, und Pfarrer Markus Warsberg, Bischöflicher Beauftragter für die Ständigen Diakone.
Ihre Jubiläen gefeiert haben: 25 Jahre: Pfarrer Jozef Koscielny, Diakon Franz-Rudolf Kordel, Diakon Professor Dr. Matthias Pulte und Diakon Walter Erdmann. Vor 40 Jahren geweiht wurde Pfarrer Michael Ritzert. Ihr 50-jähriges Weihejubiläum feierten Pfarrer Bardo Maria Haus, Leonard Heckmann und Pfarrer Wolfgang Fritz, das 60-jährige Jubiläum feierte Pfarrer Jakob Strohmayer.
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Nachricht voraus am 7.7.22 hoff (MBN)
Podiumsgespräch und Buchpräsentation „Papst Franziskus und der Krieg“ in Frankfurt
Frankfurt. Mit Blick auf seine Haltung im Ukraine-Krieg stehe Papst Franziskus „in guter Tradition der vatikanischen Friedensdiplomatie“, sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, der Präsident von Pax Christi Deutschland ist, bei einer Veranstaltung am Montagabend, 4. Juli, im Frankfurter Haus am Dom. Der Vatikan habe sich bei der klaren Verurteilung einzelner Personen immer zurückgehalten, „um Fenster und Türen als Gesprächsperspektive für beide Parteien offenzuhalten“. Durch diese Diplomatie sei es beispielsweise 2014 gelungen, „dass die USA und Kuba wieder diplomatische Verbindungen miteinander aufgenommen haben“. An dem Abend wurde das im Februar im Herder-Verlag erschienene Buch „Papst Franziskus: Mensch des Friedens“ vorgestellt und diskutiert. Bischof Kohlgraf ist in dem Band mit einem Beitrag vertreten („Geschwisterlichkeit und soziale Verantwortung. Hinführung zur Enzyklika ‚Fratelli tutti‘ von Papst Franziskus“).
Bischof Kohlgraf machte deutlich, dass Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Fratelli tutti“ eine Friedensvision entwickelt habe, die stark wirtschaftskritisch sei. Die Ursache von Krieg sei für ihn immer darin begründet, dass Menschrechte nicht geachtet würden und einzelnen die Menschenwürde abgesprochen werde. „Trotzdem träumt der Papst den Traum des Friedens“, sagte Kohlgraf. Der Sinn von friedensethischen Visionen liege in besonderer Weise darin, „nach dem Ende eines Krieges zu überlegen, wie es zwischen verfeindeten Menschen weitergehen kann. Friedensethische Visionen motivieren und geben Kraft in dieser Zeit, um Wege der Versöhnung und Vergebung zu gehen.“
Kohlgraf forderte dazu auf, „in der Friedensbewegung kreative Wege zu gehen“. So sei es aktuell „nur selten ein Thema, die Zivilgesellschaft in Russland zu stärken. Es geht doch auch darum, die stark zu machen, die die intellektuelle Kraft hätten, Russland im Inneren zu verändern“. Aktuell helfe die Kirche bei Aufnahme und Versorgung von Flüchtlingen aus der Ukraine sehr nachhaltig und leiste damit einen wichtigen Beitrag.
Dr. Markus Patenge von der Deutschen Kommission Justitia et Pax machte deutlich, dass der Ukraine-Krieg ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg sei, der von den Vereinten Nationen verurteilt worden ist. Der Krieg trage „koloniale und imperialistische Züge“, mit dem Ziel, „die Kultur der Ukraine auszulöschen“. In dieser Situation habe die Ukraine das Recht auf Selbstverteidigung und es gebe „die moralische Verpflichtung der Anderen zu helfen, dass die Ukraine dieses Recht auf Selbstverteidigung ausüben kann“. Auch der Vatikan stelle das Selbstverteidigungsrecht der Ukraine nicht in Frage, „weil es Kernbestandteil katholischer Friedenslehre ist“, sagte Patenge.
Professor Dr. Thomas Nauerth machte deutlich, dass „Papst Franziskus nicht an Gewalt als Mittel glaubt. Er muss sich die Frage nicht mehr stellen, ob Gewalt etwas bringt.“ Nauerth ist apl. Prof. für Religionspädagogik am Institut für Katholische Theologie der Universität Osnabrück, und unter anderem Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat von Pax Christi Deutschland. Wenn der Papst sage „Krieg schafft nichts als Elend, Waffen schaffen nichts als Tod“, dann sei das „keine Rhetorik, sondern die Grundüberzeugung dieses Pontifikates“, sagte Nauerth. Der Papst arbeite intensiv auf der Linie von „Streitschlichtung und Konfliktmediation“. Auf Widerspruch stieß Nauerth unter anderem mit seiner These, dass Grund für den Ukraine-Krieg „Sicherheitsbedürfnisse Russlands“ seien.
Der Abend stand unter der Überschrift „‚Papst Franziskus und der Krieg‘. Podiumsgespräch und Buchpräsentation“. Begrüßung und Einführung sowie die Moderation des Podiums hatte Thomas Wagner vom Haus am Dom übernommen. Veranstalter waren die deutsche Sektion von Pax Christi, Pax Christi-Rhein-Main, Regionalstelle Limburg-Mainz, sowie die Katholische Akademie im Haus am Dom. Die Veranstaltung wurde auch im Live-Stream übertragen.
Hinweis: Stefanie A. Wahl, Thomas Nauerth, Stefan Silber (Hg): Papst Franziskus: Mensch des Friedens. Zum friedenstheologischen Profil des aktuellen Pontifikats. Verlag Herder, Freiburg 2022. 240 Seiten. 25,00 Euro. ISBN: 978-3-451-39383-9.
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Nachricht voraus am 4.7.22 tob (MBN)
Bischof Kohlgraf bei Diskussionsrunde in Benediktinerinnenabtei
Altenstadt. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat am Mittwoch, 29. Juni, im Rahmen des „Engelthaler Gesprächs“ mit der früheren Parlamentarischen Staatssekretärin Christa Nickels von Bündnis 90/Die Grünen, über kirchliche und gesellschaftliche Themen diskutiert. Die Podiumsdiskussion in der Klosterkirche der Benediktinerinnenabtei Kloster Engelthal in der Nähe von Altenstadt stand unter dem Motto „Zeit der Umbrüche und Aufbrüche - Krise und Chance für Kirche und Gesellschaft“ und wurde von Alexander Krähler, Phoenix TV, moderiert. Der Abend wurde veranstaltet von der Stiftung Abtei Kloster Engelthal, die sich für den Erhalt der Abtei einsetzt.
Ein zentrales Gesprächsthema war die hohe Zahl der Kirchenaustritte. Dazu sagte Bischof Peter Kohlgraf: „Es ist zunächst einmal nicht meine Rolle, dies zu bewerten. Es sind sehr persönliche, bewusste Entscheidungen von Menschen, die teilweise Verletzungen durch die Kirche erlitten haben. Wir müssen aber als Kirche wahrnehmen, dass wir auch viele engagierte Menschen aus der Mitte verlieren. Das ist ein Unterschied zu früheren Jahrzehnten.“ Auf die Frage von Moderator Alexander Krähler, ob eine „Flucht aus der Institution“ der richtige Weg sei, antwortete Christa Nickels: „Was die Verantwortlichen schockiert ist der Umstand, dass Menschen aus der Herzkammer der Kirche diese verlassen. Es muss gelingen, die Kirche zu Verheutigen, also ihr eine Gestalt zu geben, die dem heutigen Leben der Menschen entspricht.“ Nickels erzählte von der Aufbruchsstimmung nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, und sprach mit Blick auf den Synodalen Weg ihre Bewunderung aus für das Engagement von Bischöfen und Laien. Viele warteten nun auf die Antwort des Papstes im kommenden Jahr, als Reaktion auf den Synodalen Weg. „Wenn der Papst diesen Weg nicht unterstützt, werden noch mehr Menschen die Kirche verlassen“, prognostizierte sie.
Im Hinblick auf den Reformprozess „Synodaler Weg“ hob Bischof Kohlgraf die Entwicklung der Diskussions-Kultur hervor: „Vor zehn Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können, dass Bischöfe, Priester und Laien in dieser Form miteinander diskutieren.“ Er stellte klar: „Viele träumen davon, dass sie durch den Reformprozess wieder in einer Pfarrfamilie leben können. Das wird nicht mehr kommen. Das ist eine Illusion. Es gilt, im Jetzt anzukommen.“ Das betreffe sowohl die Konservativen, als auch die Reformer: „Alle stricken sich ein Bild von einer Kirche, die es so nicht gegeben hat, und so auch nicht geben wird“, stellte er klar.
Zum Thema Priesterweihe von Frauen sagte Bischof Kohlgraf: „Ein legitimer Weg ist, das Thema zu weiten und in die Weltkirche einzubringen. Das soll nicht vertrösten, sondern es braucht fundierte theologische Beratung in dieser Frage.“ Auch hier wies er auf die Entwicklung hin. Heute könne er solche Überlegungen offen aussprechen, ohne, dass er seines Amtes enthoben würde, sagte Kohlgraf.
Im Hinblick auf den Zölibat sagte Kohlgraf, er könne sich vorstellen, dass der Papst in dieser Hinsicht regionale Unterschiede ermöglichen könne. „Es geht aber auch um die Frage, wie man Priestern heute ein zölibatäres Leben ermöglichen kann, das eingebunden ist in ein Netzwerk aus Freundschaft“, sagte Kohlgraf, der im Synodalen Weg in der Arbeitsgruppe „Priesterliche Existenz heute“ mitarbeitet.
Zum Stichwort Schulen und Bildungseinrichtungen im Bistum Mainz betonte Christa Nickels die Wichtigkeit von Schulen und Kitas als „Berührungspunkte für junge Menschen mit dem Glauben“. Bischof Kohlgraf betonte, das Bistum Mainz sei auch weiterhin ein Schulbistum, zudem gebe es auch an staatlichen Schulen Berührungspunkte mit dem Glauben, etwa durch den Religionsunterricht oder durch die Schulseelsorge. „Die Frage ist, wo können wir die größte Strahlkraft entfalten? Die Qualität muss vor Quantität gehen“, betonte Kohlgraf.
Begrüßung durch Äbtissin Kralemann
Zu Beginn des Abends begrüßte die Äbtissin der Benediktinerinnenabtei Kloster Engelthal, Elisabeth Kralemann OSB, die anwesenden Gäste. Professor Dr. Andreas van der Broeck richtete als Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Abtei Kloster Engelthal das Wort an die Anwesenden, Jan Weckler, Landrat des Wetteraukreises, sprach ebenfalls ein Grußwort. Die musikalische Gestaltung übernahm Andrea Köhs, Kantor und Organist der Evangelisch-Lutherischen Dreikönigsgemeinde in Frankfurt am Main.
Stichwort: Stiftung Kloster Engelthal
Mit der Reihe der Engelthaler Gespräche widmet sich die Stiftung Abtei Kloster Engelthal in der Tradition der Klöster als Stätte der Bildung und Kultur aktuellen Fragestellungen unserer Zeit aus den Bereichen Politik, Gesellschaft, Kultur und Kirche. Die Stiftung unterstützt seit ihrer Gründung im Jahre 2004 die Erhaltung der Benediktinerinnenabtei Kloster Engelthal mit dem Ziel, auch künftigen Generationen Engelthal als Ort geistlicher Prägung lebendig zu erhalten. Sie fördert das klösterliche Leben, die Pflege und den Erhalt der Kunst- und Kulturgüter des Klosters sowie religiöse Zwecke, besonders auch die Ökumene.
Hinweis: Stiftung Abtei Kloster Engelthal im Internet: www.abtei-kloster-engelthal.de/stiftung
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Nachricht voraus am 1.7.22 hoff (MBN)
Erster ökumenischer Nachhaltigkeitskongress für das Rhein Main-Gebiet in Mainz
Mainz. Der erste ökumenische Nachhaltigkeitskongress in Mainz beschäftigte sich mit der Frage, welchen Beitrag die Kirchen zur Umsetzung der Agenda 2030 leisten können. Bei der Tagung am Samstag, 16. Juli, im Erbacher Hof in Mainz mit dem Titel „Den Riesen wecken“ wurde darüber diskutiert, wo die Kirchen aktuell stehen, welche praktischen Anknüpfungspunkte es gibt, und wie die Vernetzung der Akteurinnen und Akteure in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main funktionieren kann.
2015 haben die Vereinten Nationen die Agenda 2030 beschlossen und darin 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung festgelegt. „Die 17 Ziele wollen nicht weniger als eine Transformation dieser Welt“, bemerkte Dr. Johannes Bremer, Studienleiter der Katholischen Akademie Erbacher Hof, in seiner Begrüßungsrede. Das freilich könne nur gelingen, wenn auch die Kirchen mitzögen. „Erstes Ziel heute ist die Vernetzung“, erklärte Dr. Eva Baillie vom Bistum Mainz im Namen des Veranstalterkreises. „Es geht um Lernen und Austausch vor dem Hintergrund einer Handlungsperspektive.“ Idealerweise solle die Fachtagung der Beginn eines kooperativen Prozesses sein, richtete Moderatorin Kristina Oldenburg den Blick in die Zukunft.
Bevor es an die inhaltliche Arbeit ging, schuf das Improvisationstheater Subito mit gemeinsamen Lockerungsübungen die Voraussetzungen dafür, den Riesen in Gestalt der Agenda 2030 zu wecken. Wie dies in der Praxis geschehen kann, war Thema des Impulsvortrags von Dr. Thomas Bruhn, Forschungsgruppenleiter am Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) Potsdam. „Ich bin nicht als Physiker hier, sondern als Brückenbauer“, machte der Referent zunächst seine spezielle Herangehensweise an das Thema deutlich. Es gehe darum, wissenschaftliche Erkenntnisse so zu kommunizieren, dass es auch zur Umsetzung komme. „Das Grundproblem ist, dass Wissenschaftler eine andere Sprache sprechen. Wir müssen also besser kommunizieren.“ Die 17 Ziele der Agenda 2030 bezeichnete Bruhn als Korridor, innerhalb dessen sich die Zivilisation weiterentwickeln müsse. „Wachstum ja, aber kein ausbeuterisches, sondern ein gemeinsames Gedeihen“.
Voraussetzung für einen Wandel hin zur Nachhaltigkeit ist aus Sicht des Experten ein Perspektivwechsel, den der Mensch vollziehen muss. Ausgangspunkt ist, dass Mensch und Erde nicht getrennt zu sehen sind, sondern als verbundenes, komplexes System. „Der Mensch kann sich nicht herausnehmen und von außen analysieren“, betonte der Referent. Stattdessen müsse man eigene Muster hinterfragen. Es braucht also einen Wandel der eigenen Geisteshaltung, und es braucht die Bereitschaft zur Umsetzung. „Doch Veränderungsprozesse fallen schwer“, wie der Nachhaltigkeitsexperte mit Blick auf die guten Vorsätze verdeutlichte, an denen man regelmäßig scheitert. Der Übergang zu gelebtem Wandel funktioniere nur, wenn man sich nicht allein der Notwendigkeit der Veränderung bewusst sei, sondern wenn das Thema auch ans Herz gehe. „Beide Ebenen“, sagte Bruhn, „müssen miteinander verbunden sein.“
In der anschließenden Diskussionsrunde gab es durchaus ermutigende Signale. Dr. Anselm Meyer-Antz (Misereor Aachen) appellierte an das Auditorium, ein gedankliches Experiment zu wagen. Es gebe Beispiele, bei denen die Menschheit schon erfolgreich war, meinte er und erinnerte an den Kampf gegen erste Waldsterben oder das Ozonloch. „Das“, sagte Dr. Meyer-Antz, „könnte eine Fährte sein, auf der man vorwärts kommt.“ Als wichtigen Anknüpfungspunkt sah der Regionalreferent das, was in den Kirchengemeinden passiert - etwa, wenn Ehrenamtliche nach dem Gottesdienst fair gehandelten Kaffee verkaufen.
„Die Kirchen sollten die Menschen zur Selbstwirksamkeit ermächtigen“, meinte Dr. Hubert Meisinger vom Zentrum für Gesellschaftliche Verantwortung. Ziel sei, dass man an dem Ort, an dem man stehe, etwas verändere. Als aktuelles Beispiel nannte Dr. Meisinger ein freiwilliges Tempolimit. „Ich bin überzeugt, dass die Kirchen wirklich Zukunftshoffnung vermitteln können“, so seine Einschätzung der Rolle der Kirche in Zeiten der Krise.
In den Workshops am Nachmittag ging es dann um konkrete Anknüpfungsmöglichkeiten und um Netzwerkbildung. Bearbeitet wurden Themen wie faires Einkaufen, Energiemanagement an Gebäuden, Mobilität in den Kirchen oder Klimagerechtigkeit. Im abschließenden Plenum der Ideen wurden die Ergebnisse zusammengetragen. Eine Teilnehmerin bezeichnete Inhalt und Motto des Konferenztages als „urchristliches Thema des Weckrufes“ und betonte, dass die Arbeit in den Workshops nur ein Anfang gewesen sei. Aus der Gruppe der Teilnehmenden kam der deutliche Wunsch, Organisationen und Akteure weiter zu vernetzen und sich auf Schwerpunktthemen zu fokussieren. Deutlich wurde im Plenum die Freude am Handeln und eine neu erwachte Motivation, an den Themen der Agenda 2030 zu arbeiten.
„Wir haben erfahren, wie Menschen zur Selbstwirksamkeit ermächtigt und mit Freude engagiert tätig werden“, zog Winfried Montz, Abteilungsleiter Weltkirche Bistum Limburg, eine positive Bilanz der Tagung. „Es gibt zwar keine zentrale Schaltstelle, die Veränderung ermöglicht, aber wir können als Teil unseres kirchlichen Systems Akzente setzen.“ Als „Panorama des Handelns“ wurde schließlich der Auftrag mitgenommen, nach einer Selbstvergewisserung der kirchlichen Akteure auch eine gute und zielgerichtete Vernetzung mit den zivilgesellschaftlichen Akteuren anzudenken.
PM (MBN)
Polizeiseelsorger Michalik in den Ruhestand verabschiedet und Nachfolgerinnen ernannt
Friedberg. Der Landesbeauftragte der hessischen katholischen Polizeiseelsorge, Joachim Michalik, ist am Donnerstag, 30. Juni, nach mehr als 40 Jahren als Pastoralreferent im Bistum Mainz und fast zwölf Jahren als katholischer Polizeiseelsorger in Hessen im hessischen Friedberg in den Ruhestand verabschiedet worden. Bei einem Gottesdienst mit anschließendem Festakt in der Heilig Geist-Kirche wurden seine Nachfolgerinnen Sabine Christe-Philippi und Anna-Katharina Poppe in ihre Ämter eingeführt.
Anna-Katharina Poppe wird im Auftrag des Bistums Mainz zuständig sein für die katholische Polizeiseelsorge im Polizeipräsidium Mittelhessen und im Hessischen Bereitschaftspolizeipräsidium. Bislang arbeitete die Pastoralreferentin in der Jugendseelsorge im Bistum Mainz. Joachim Michalik kennt sie schon einige Jahre. Für Poppe geht ein Traum in Erfüllung. „Joachim, du hast wahnsinnig große Fußstapfen hinterlassen“, sagte sie in ihrer Antrittsrede. „Ich werde nicht versuchen, diese auszufüllen, denn ich bin nicht Joachim. Aber ich möchte mit Ihnen gemeinsam eigene Fußspuren hinterlassen“, sagte sie an ihre Zuhörerinnen und Zuhörer gewandt. Und ergänzte: „Ich möchte Sie kennenlernen, begleiten, und entdecken, wer Sie sind. Wenn Sie das möchten.“ Anfang August wird Poppe ihre neue Aufgabe übernehmen.
Sabine Christe-Philippi übernimmt ab Freitag, 1. Juli, im Auftrag des Bistums Limburg das Amt der Landesbeauftragten der katholischen Polizeiseelsorge im Land Hessen. Sie ist bereits seit mehr als sechs Jahren als Polizeiseelsorgerin für die Polizeibehörden in Frankfurt, Wiesbaden und Westhessen zuständig. Die Theologin ist zudem Geistliche Begleiterin sowie Mediatorin (in Ausbildung). In ihrer Antrittsrede zitierte Christe-Philippi Madeleine Delbrêl mit den Worten „Gott einen Ort zusichern“. Genau das wolle sie tun, versprach sie. In ihrem Amt wird sie künftig für die drei hessischen Bistümer Fulda, Limburg und Mainz zuständig sein.
„Dankbarkeit steht heute im Vordergrund“, sagte Joachim Michalik in seiner Abschiedsrede. „Was ich erlebt habe, reicht für mehr als einen Albtraum“, gestand er. „Das mich jedoch keines meiner Erlebnisse bis in meine Träume verfolgt hat, dafür bin ich Gott dankbar“, betonte er. Polizeiseelsorge sei immer seine Traumstelle gewesen, deshalb sei er dem Bistum Mainz dankbar, dass dieser Traum für ihn in Erfüllung gegangen sei. Der Kerngedanke seines Glaubens sei die Zusage: „Du bist von Gott geliebt, noch vor aller Leistung und trotz aller Schuld“, sagte Michalik. Diese Zusage habe ihm immer Kraft gegeben für seinen Dienst, und diese Zusage habe er auch an die Polizistinnen und Polizisten vermitteln wollen. Mit den Worten „Auf ein Wiedersehen, spätestens im Himmel“, schloss er seine Rede ab.
Vertreterinnen und Vertreter aus den unterschiedlichen Einsatzbereichen von Joachim Michalik und den neuen Aufgabenbereichen von Sabine Christe-Philippi und Anna-Katharina Poppe richteten das Wort an sie. Zu ihnen zählten unter anderen Dr. Wolfgang Pax, Domdekan in Limburg und Leiter des Kommissariats der Katholischen Bischöfe im Lande Hessen, Dr. David Hüser, Bereichsleiter Kategoriale Dienste im Bistum Mainz, in Vertretung von Winfried Reininger, Ordinariatsdirektor im Dezernat Seelsorge des Bistums Mainz, Diakon Klaus Baum, und Staatssekretär Stefan Sauer vom hessischen Innen- und Sport-Ministerium. Polizeiseelsorger Markus Reuter sprach für den rheinland-pfälzischen Teil des Bistums Mainz, auch Andreas Mann, Beauftragter für Notfallseelsorge in der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau richtete das Wort an die Zuhörenden. Pfarrer Stefan Ott feierte den Gottesdienst zu Beginn der Veranstaltung, die vom hessischen Landespolizeiorchester unter der stellvertretenden Leitung von Gerhard Schultheiß musikalisch gestaltet wurde.
Hinweis: Katholische Polizeiseelsorge Hessen im Internet: https://hessen.polizeiseelsorge.org/
Fotos unter www.bistummainz.de/presse
Nachricht voraus am 1.7.22 hoff (MBN)
Angebote des Instituts für Kirchenmusik Mainz / Anmeldeschluss ist 26. September
Mainz. Am 26. November 2022 beginnen im Bistum Mainz die neuen kirchenmusikalischen Ausbildungskurse. Das Institut für Kirchenmusik bietet unter anderem Kurse für die Leitung von Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchören, von Bands und Instrumentalgruppen, für Kantorinnen und Kantoren sowie für Organistinnen und Organisten an. Die dezentrale Struktur der Ausbildung ermöglicht es, die Kurse weitestgehend wohnortnah anzubieten. Anmeldeschluss für alle Kurse ist am 26. September 2022.
Das Unterrichtsangebot beinhaltet je nach Ausbildungsform: Orgelspiel, Chor- oder Bandleitung, Liturgik, Liturgiegesang, Singen und Sprechen, Tonsatz, Gehörbildung, Partiturspiel, Musikgeschichte und Orgelkunde. Der Unterricht wird von den Regionalkantoren des Bistums Mainz und weiteren Lehrbeauftragten durchgeführt.
Vor zwei Jahren konnte mit großem Erfolg der Basiskurs Orgel etabliert werden, für den kein Eignungstest erforderlich ist. Ziel dieses Kurses ist der Erwerb von Grundkenntnissen für das Orgelspiel im Gottesdienst und die Befähigung für die Teilnahme an den weiterführenden Ausbildungsgängen. Für diesen Kurs können sich Interessierte ab dem elften Lebensjahr bewerben. Vorkenntnisse im Klavierspiel sind hilfreich, aber auch Grundkenntnisse auf anderen Instrumenten können als Ausgangsbasis dienen. Lediglich das sichere Lesen von Violin- und Bassschlüssel sind unbedingt erforderlich.
Hinweis: Nähere Informationen kann man im Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz, Tel.: 06131 / 253898 oder im Internet unter: bistummainz.de/kirchenmusik erhalten. Dort sind auch die Kontaktdaten der Regionalkantorinnen und Regionalkantoren des Bistums Mainz zu finden, die für Rückfragen und persönliche Informationsgespräche zur Verfügung stehen.
PM (MBN)
Erster Pastoralbesuch des Patriarchen der Griechisch-Katholischen-Melkitischen Kirche
Mainz. Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, hat Patriarch Youssef Al-Absi anlässlich seines ersten Pastoralbesuchs in Deutschland in der Mainzer Bistumsakademie Erbacher Hof empfangen. Al-Absi ist Patriarch von Antiochien und dem Ganzen Orient, von Alexandrien und von Jerusalem und Oberhaupt der Griechisch-Katholischen-Melkitischen Kirche, welche mit der römisch-katholischen Kirche uniert ist. Es ist der erste Pastoralbesuch in Deutschland, der vom 30. Juni bis 12. Juli stattfindet. Bei dem Treffen ging es um die Situation der Christen im Nahen und Mittleren Osten, insbesondere in Syrien.
„Für das Treffen mit dem Patriarchen Youssef Al-Absi, der in Deutschland ist, um sich ein Bild zu machen von der Situation der Griechisch-Katholischen-Melkitischen Kirche in unserer Diözese, bin ich sehr dankbar. Viele der Kirchenmitglieder, auch bei uns im Bistum, sind aus Syrien geflüchtet, eine Rückkehr ist zurzeit nicht denkbar. Es ist wichtig, dass wir voneinander hören und in den Dialog kommen, denn die Menschen haben hier im Bistum Heimat gefunden. Gleichzeitig ist es gut für mich als Vorsitzender der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten, mir ein Bild von der Region zu machen, um Möglichkeiten der humanitären Hilfe auch von kirchlicher Seite aus zu eruieren.“ Weitere Gespräche sind für die Zukunft geplant, unter anderem auch mit Weihbischof Dominicus Meier OSB, dem Bischöflichen Beauftragten für die Gläubigen der mit Rom unierten Kirchen. „Wir wollen als Bistum Mainz gemeinsam mit den anderen deutschen Diözesen gute Wege finden, wie wir der zunehmenden Zahl an Gläubigen aus unseren Schwesterkirchen aus der ganzen Welt gerecht werden, denn es geht um gegenseitiges Fruchtbarmachen von verschiedenen Riten und Traditionen, sowie ein Gefühl der spirituellen Verbundenheit in unserem Glauben“, sagte Bentz.
Zur Delegation gehörten auch die Erzbischöfe George Haddad und Yasser Ayyash, begleitet wurden sie von Pfarrer Mayas Abboud, Vertreter der Griechisch-Katholisch-Melkitischen Kirche in Deutschland. Weihbischof Bentz ist auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) über die Kommission für Weltkirche stark weltkirchlich vernetzt. In seiner Funktion als Vorsitzender der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten vertritt er die Bischofskonferenz unter anderem bei internationalen Bischofstreffen und Begegnungsreisen. Im Bistum Mainz hat er das weltkirchliche Engagement neu aufgestellt und in der Geschäftsstelle Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden zusammengefasst, die ihm zugeordnet ist. An dem Treffen nahmen auch der Ökumenereferent des Bistums Mainz, Dr. Alexander Nawar, sowie Dr. Eva Baillie, Referentin der Missio-Diözesanstelle im Bistum Mainz, teil.
Foto unter www.bistummainz.de/presse
Nachricht voraus am 8.7.22 hoff (MBN)
Einführung durch Bischof Hanna und aus Schweden und Domkapitular Eberhardt
Mainz. Am Sonntag, 24. Juli, ist Pfarrer Awakem Isleiwa von Bischof Saad Sirop Hanna und Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt in einem Gottesdienst in sein Amt als Pfarrer der chaldäisch-katholischen Gemeinde Mainz eingeführt worden. Zu diesem Anlass war Bischof Hanna, der Apostolische Visitator der chaldäischen Christen in Europa, eigens aus Schweden angereist.
Die chaldäisch-katholischen Christen stammen vorwiegend aus dem Irak, aber auch aus Syrien, dem Libanon und der Türkei. In der Pfarrkirche Herz Jesu in Mainz-Mombach feiern die chaldäischen Christen aus dem Rhein-Main-Gebiet schon seit einigen Jahren ihren Gottesdienst. Bisher wurden sie von Pfarrer Sizar Happe aus Stuttgart betreut, der dazu alle zwei Wochen von dort anreiste. Da Pfarrer Happe noch weitere Gemeinden in Baden-Württemberg betreut, hatte Bischof Said Hanna den Mainzer Bischof Dr. Peter Kohlgraf gebeten für die Gemeinde in Mainz einen eigenen Priester einzusetzen. Diese Aufgabe übernimmt jetzt Pfarrer Isleiwa.
Pfarrer Awakem Isleiwa wurde 1981 im Irak geboren und lebt seit 21 Jahren in München. Er wurde im Jahr 2016 vom Patriarchen der chaldäisch-katholischen Kirche, Kardinal Louis Sako, zum Priester geweiht. Bisher betreute Pfarrer Isleiwa von München aus verschiedene Gemeinden in Bayern. Pfarrer Isleiwa ist verheiratet und hat zwei Töchter.
Für das Bistum Mainz begrüßten Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt und Ordinariatsdirektor Winfried Reininger Pfarrer Isleiwa als Seelsorger im Bistum Mainz. Domkapitular Eberhardt überbrachte die Grüße von Bischof Kohlgraf und überreichte ihm die Ernennungsurkunde. Von Seiten der katholischen Pfarreien in Mainz-Mombach begrüßten Pfarrer Keindl und der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Georg Philipp Melloni, den neuen Seelsorger. Da noch immer viele Christen aus dem Nahen Osten emigrieren, ist damit zu rechnen, dass die Chaldäisch-Katholische Gemeinde weiterhin wachsen wird. Pfarrer Isleiwa wird langfristig von Mainz aus die chaldäischen Christen in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland betreuen.
Fotos unter www.bistummainz.de/presse PM (MBN)
Pachtvertrag zwischen Bistum Mainz und Stadt Niddatal abgeschlossen
Niddatal-Ilbenstadt. Das Bistum Mainz und die Stadt Niddatal haben zum 30. Juni 2022 einen Pachtvertrag zur Nutzung des Hauses St. Gottfried zur Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge abgeschlossen. Die Stadt Niddatal wird zunächst das Pilgerhaus kurzfristig herrichten, um dort Flüchtlinge unterzubringen, die aktuell in einer Übergangsunterkunft sind. Durch die räumlichen Möglichkeiten soll auch eine Entlastung für die Unterbringungsverpflichtungen umliegender Gemeinden ermöglicht werden. Stadt und Bistum sind darüber hinaus in weiteren Verhandlungen über die Zukunft des Hauses St. Gottfried.
„Ich freue mich sehr, dass mit dem heutigen Pachtvertrag der Weg des Hauses St. Gottfried in eine gute, künftige Nutzung Fahrt aufnimmt“, betont der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz. „Ich bin den Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Niddatal für die konstruktiven Gespräche dankbar, die zu diesem Pachtvertrag geführt haben. Für die weiteren Gespräche mit der Stadt zur Zukunft des Hauses St. Gottfried bin ich zuversichtlich.“
Auch Bürgermeister Michael Hahn freut sich, dass ein Pachtvertrag reibungslos und zügig ausgearbeitet werden konnte. Er hebt hervor: „Ein Objekt mit historischem Wert sollte genutzt werden und durch die Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge vor Ort, gelingt es uns gemeinschaftlich, umliegende Gemeinden zu entlasten. So entsteht ein gesellschaftlicher Mehrwert.“
Mit den im Oktober 2020 veröffentlichten Plänen zur Neustrukturierung des Bildungs- und Tagungsbereiches hat das Bistum Mainz auf die Umbruchsituation der Katholischen Kirche in Deutschland und die eigenen sinkenden finanziellen Möglichkeiten reagiert. Damals war die Schließung des Hauses St. Gottfried Ende 2020 bekannt gegeben worden. Trotz Steigerung der Belegzahlen in den Vorjahren ließ sich das Haus, das vor allem für Jugendpastoral, Erwachsenenbildung, Familienpastoral und kirchenmusikalische Ausbildung zur Verfügung stand, nicht wirtschaftlich führen.
Nachricht voraus am 1.7.22 tob (MBN)