Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 8 / 2022

Die neue Orgel im Ostchor des Mainzer Doms (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Die neue Orgel im Ostchor des Mainzer Doms
Datum:
Mo. 5. Sept. 2022
Von:
hoff(MBN)

In der aktuellen Ausgabe mit der Weihe der neuen Mainzer Domorgel, der Verabschiedung des langjährigen Direktors der Bistumsakademie Erbacher Hof, Peter Reifenberg, dem neuen Jahresprogramm der Bistumsakademie, der Neugründung des Instituts für Spiritualität im Bistum Mainz, dem Wandel des Bildungswerks zur "Katholischen Erwachsenenbildung", einem Workshop zur Zukunft der Christen im Nahen Osten mit Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz in Berlin, und der "Mainzer Summerschool".

Bischof Kohlgraf: „Eine Jahrhundertereignis“

Mainz, 21. August 2022: Bischof Peter Kohlgraf weihte die neue Mainzer Domorgel; links der emeritierte Domdekan Heinz Heckwolf, rechts Domdekan Henning Priesel. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 21. August 2022: Bischof Peter Kohlgraf weihte die neue Mainzer Domorgel; links der emeritierte Domdekan Heinz Heckwolf, rechts Domdekan Henning Priesel.

Weihe des ersten beiden Teilabschnitte der Mainzer Domorgel

Mainz. „Es ist angemessen, gerade in einer Kathedrale von der Bedeutung unseres Domes in Mainz eine Kirchenmusik und auch Orgeln von höchster Qualität zu haben. Sie dienen der Verkündigung, sie dienen den Menschen, die hierhinkommen, sie dienen der Kultur der Stadt und der Kirchengemeinden, sie dienen letztlich der Menschlichkeit, einer Sicht auf den Menschen, die ihn in allen seinen Dimensionen ernst nimmt, gerade auch in seiner religiösen Sehnsucht, die nicht nur durch den klassischen Gottesdienst und das Wort-Gebet gestillt wird.“ Das sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf bei seiner Predigt zur Weihe der ersten beiden Teilabschnitte der neuen Mainzer Domorgel. Die Weihe fand am Sonntagnachmittag, 21. August, im Rahmen einer Pontifikalvesper im vollbesetzten Mainzer Dom statt. Und weiter: „Ich wünsche allen Menschen, die in den Dom kommen, in der Erfahrung der Musik, auch der Orgeln, eine Erfahrung, die sie mit Gott und seiner Gegenwart in Berührung bringt.“

Mit Blick auf die letzte Orgelweihe im Mainzer Dom im Jahr 1928 bezeichnete Kohlgraf die Weihe in seiner Begrüßung als „Jahrhundertereignis“. Es lohne sich, in die Zukunft der Kirche und ihrer Verkündigung zu investieren: „In diesem Vertrauen stehe ich hier heute vor Ihnen“, sagte der Bischof. Die neuen Domorgeln seien „ein unschätzbarer Dienst für unsere Verkündigung“. Er sei sehr berührt davon, dass im Dom Orgeln geweiht werden, „welche über die Lebenszeit von mir und vielen von uns hinaus erklingen werden“, sagte Kohlgraf. Direkt nach der Domorgelweihe erklang in der Vesper als erstes Stück auf dem neuen Instrument in einem Gottesdienst das Lied „Großer Gott, wir loben dich (Te Deum)“.

Der zweite Bauabschnitt der neuen Mainzer Domorgelanlage im Ostchor war am Freitag, 5. August 2022, durch das österreichische Orgelbau-Unternehmen Rieger fertig gestellt worden. Kohlgraf dankte ausdrücklich allen, die zum Teil über Jahrzehnte hinweg sich für die Realisierung dieses Jahrhundertwerkes eingesetzt und am Bau der neuen Orgel gearbeitet haben, aber auch das Vorhaben inhaltlich und finanziell unterstützt haben. Besonders würdigte er den früheren Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, „für sein herausragendes Engagement“ und den aktuellen Mainzer Domdekan Henning Priesel, „der mit ganzem Herzen hinter dem Projekt steht“.

Der erste Teilabschnitt der neuen Mainzer Orgel - über dem neu gestalteten Windfang des Eingangs am Marktportal - war am 19. September 2021 gesegnet worden. Die Renovierung der Westchor-Orgel als drittem Teilabschnitt des Mainzer Orgelprojektes wird das Mainzer Domkapitel erst in Angriff nehmen, wenn die Finanzierung gesichert ist. Ein Zeitpunkt für die Ausführung steht daher noch nicht fest.

Weiter sagte Kohlgraf in seiner Predigt über den „Verkündigungsdienst der Musik in der Kirche: Sie ist Predigt, öffentlich, vernehmbar, rühmend und preisend. Sie berührt Herz und Verstand, sie ergreift den Menschen mit allen Sinnen. So wie eine Predigt durch das Wort nicht nur das Wohlbefinden steigern will, ist die Musik in der Lage, alle Dimensionen des Betens auszudrücken: Lob, Preis, Festlichkeit, Klage, Ratlosigkeit, Staunen und auch die Brüche des Lebens, die sich nicht automatisch in Harmonie auflösen. Die Größe und Schönheit Gottes und gleichzeitig seine Größe und Rätselhaftigkeit zu umschreiben ist der Predigtdienst der Musik in der Kirche, nicht nur in der Liturgie.“

„Wir haben diese Orgeln bauen lassen in einer Zeit, in der nach dem Sinn der Kirche und ihrer Verkündigung aus unterschiedlichen Gründen gefragt wird“, sagte der Bischof. Und weiter: „Gerne verweisen wir auf die karitative Arbeit der Kirchen. Und diese soll nicht kleingeredet werden. Aber Kirche hat auch den Dienst, daran zu erinnern, dass der Mensch nicht nur Zwecken anderer dient. Besonders auch der Dom wie alle Kirchen verweisen auf diese Dimension des Menschseins, die sonst niemand so gut ausdrückt wie Kunst und Kultur als Sprachen von Verstand und Herz. Manchmal gibt es Zeitpunkte im Leben, die einmal als Chance verpasst, nicht wiederkehren. Man nennt einen solchen entscheidenden Punkt Kairos, den einmaligen Augenblick. Es war tatsächlich jetzt ein solcher Kairos, die beiden Orgeln bauen zu lassen, deren Planung schon viele Jahre zurückreicht. Nachdem die Orgel im Westchor nicht mehr spielbar ist, hätten wir ohne diese Orgeln im Hohen Dom zu Mainz keine spielbare Orgel mehr. Was wir hier feiern, ist also kein Luxus, sondern eine Chance und eine Notwendigkeit in vielerlei Hinsicht.“

Die Pontifikalvesper wurde durch Domorganist Professor Daniel Beckmann, die Mainzer Dombläser und Sängerinnen und Sänger der Chöre am Dom unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Karsten Storck sowie Jutta Hörl und Michael Kaltenbach als Kantoren musikalisch gestaltet. Nach einem anschließenden Empfang im Kreuzgang waren alle Teilnehmenden zum ersten Orgelkonzert eingeladen, das der Mainzer Domorganist gab. Beckmann spielte Werke von Johann Sebastian Bach, Guy Bovet und Julius Reubke. Gemeinsam mit Bischof Peter Kohlgraf trug der Domorganist auch zwei Stücke von Robert Cundick und Maurice Ravel vierhändig vor. Das Publikum bedachte das Orgelkonzert mit großem und lang anhaltendendem Beifall.

Eine Einführung in die neue Orgel gaben vor dem Konzert in einem Dreiergespräch die Orgelbauer Simon Hebeisen von der Orgelbau-Firma Goll, Schweiz, und Wendelin Eberle, Inhaber des österreichischen Orgelbau-Unternehmens Rieger, gemeinsam mit Domdekan Henning Priesel. Hebeisen verwies darauf, dass die Mainzer Domorgel in ihren beiden fertig gestellten Teilabschnitten 206 Register und 9.756 Orgelpfeifen hat. Mit rund 550 Kubikmetern umfasse die neue Orgel im Ostchor etwa das Volumen eines Einfamilienhauses erläuterte Eberle. Die größte Orgelpfeife im Ostchor sei aus Holz und bei einem Gewicht von etwa 400 Kilogramm knapp elf Meter lang. Der Bau der Ostchor-Orgel habe rund 32.000 Arbeitsstunden gebraucht.

Pressegespräch

Bei einem Pressegespräch am Montagvormittag, 22. August, brachte der Mainzer Domdekan Henning Priesel seine Freude über die neue Domorgel zum Ausdruck: „Wir haben jetzt wieder eine spielbare Domorgel.“ Bei der Weihe und dem anschließenden Konzert habe er es so empfunden, „dass die Orgel mit ihrem Klang einhüllt wie ein Mantel“. Domorganist Beckmann machte deutlich, dass mit der Orgelweihe für ihn „ein großer Traum in Erfüllung gegangen ist“. Und weiter: „Für die Kulturlandschaft in Mainz und im Land ist damit ein wirklicher Meilenstein erreicht worden.“ Die ausführenden Orgelbaufirmen hätten seine Erwartungen „weit übertroffen. Die Orgel hat einen Klang, der seinesgleichen sucht.“ Beckmann verwies auch auf die technischen Innovationen der Orgel. So sei mit der Mainzer Domorgel weltweit erstmals eine mehrteilige Anlage gebaut worden, die synchron im Raum erklinge - auf Höhe der Kanzel im Mittelschiff sei dies am besten wahrnehmbar.

Die Vorsitzende des Mainzer Dombauvereins, Sabine Flegel, machte deutlich, dass der Dombauverein den dritten Teilabschnitt der Orgel unterstützen werde. „Wir erleben, dass im Dombauverein eine große Euphorie da ist, das Projekt weiter zu unterstützen.“ Unter anderem werde der Dombauverein eine Reise zur Orgelbaufirma Rieger in Österreich anbieten, nachdem es bereits einen Besuch bei der Firma Goll gegeben hat. Der Vorsitzende der Stiftung Hoher Dom zu Mainz, Professor Markus Schächter hob hervor, dass die Spieltische der Domorgel in der Fachwelt „als die besten ihrer Art“ gelobt würden. Nachdem die Stiftung die Spieltische für die ersten beiden Teilabschnitte finanziert habe, sagte er zu, dass die Stiftung auch die Finanzierung für den mobilen Spieltisch und den Spieltisch für den dritten Teilabschnitt im Westchor übernehmen werde.

 

Mehrere Konzerte auf der neuen Domorgel

Die Öffentlichkeit hat noch bei zwei weiteren Konzerten - bei freiem Eintritt - Gelegenheit, das neue Instrument zu erleben:

Montag, 22. August:

20.05 Uhr: Orgelkonzert mit Domorganist Daniel Beckmann und zwei Organisten repräsentativer Goll- und Rieger-Orgeln: Ulfert Smidt (Marktkirche Hannover, Goll-Orgel) und Sebastian Küchler-Blessing (Domorganist in Essen, Rieger-Orgel). Eintritt frei; es wird um Anmeldung gebeten unter Telefon: 06131/253-412 oder per E-Mail: dominformation@bistum-mainz.de

 

Dienstag, 23. August:

20.05 Uhr: Orgelkonzert mit dem Titularorganisten der Kathedrale Notre Dame de Paris, Olivier Latry. Eintritt frei; es wird um Anmeldung gebeten unter Telefon: 06131/253-412 oder per E-Mail: dominformation@bistum-mainz.de

 

Drei weitere Konzerte an der neuen Domorgel werden über das Programm der Bistumsakademie Erbacher Hof im November angeboten. Domorganist Professor Daniel Beckmann stellt bei den kleinen Konzerten Bandbreite und Klangfarben des neuen Instrumentes vor. Termine sind (jeweils um 18.00 Uhr): Donnerstag, 3. November; Mittwoch, 9. November; und Dienstag, 22. November.

 

Kosten der beiden bisherigen Teilabschnitte der Mainzer Domorgel

Die Gesamtkosten des ersten Teilabschnittes (Marienkapelle) lagen nach Angaben von Domdekan Priesel bei rund 1,81 Millionen Euro. Finanziert wurden die Kosten durch den Mainzer Dombauverein (mit 500.000 Euro), Pfeifenpatenschaften des Dombauvereins, das Bischöfliche Domkapitel Mainz und die Stiftung Hoher Dom zu Mainz, die den Spieltisch finanziert hat (rund 162.000 Euro). Hinzu kommen Baunebenkosten in Höhe von 251.000 Euro. Diese sind zum Beispiel Planungskosten, die komplette Neugestaltung des Windfangs, die notwendige Stahlunterkonstruktion sowie die Fensterisolierung und Gerüstkosten.

Die Gesamtkosten für den zweiten Teilabschnitt im Ostchor bezifferte Domdekan Priesel mit 3,17 Millionen Euro. Davon entfallen 3,12 Millionen Euro auf die Orgel und rund 48.000 Euro auf die Baunebenkosten. Die Nebenkosten sind hauptsächlich die neue und verstärkte Verlegung der Elektrokabel sowie deren Planung und die Anbindung der Orgel an die Medienanlage. Finanziert wurde der zweite Teilabschnitt durch den Mainzer Dombauverein mit einer Million Euro - besonders durch die Pfeifenpatenschaften, das Bischöfliche Domkapitel Mainz und die Stiftung Hoher Dom zu Mainz, die den Spieltisch finanziert hat (rund 162.000 Euro).

Hinweis: www.domorgel-mainz.de

 

Kurzfassung voraus am 22.8.2022                                                                           tob (MBN)

Neue Mainzer Domorgel erklingt

Mainz, 21. August 2022: Beim Eröffnungskonzert an der neuen Domorgel spielte Bischof Peter Kohlgraf zwei Stücke gemeinsam mit Domorgaist Daniel Beckmann (rechts). (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 21. August 2022: Beim Eröffnungskonzert an der neuen Domorgel spielte Bischof Peter Kohlgraf zwei Stücke gemeinsam mit Domorgaist Daniel Beckmann (rechts).

Vorstellung des neuen Instrumentes mit Konzerten nach der Weihe am 21. August

 

Mainz. Im Mainzer Dom wird derzeit der zweite Teilabschnitt der neuen Domorgel im Ostchor fertiggestellt, nachdem bereits im September 2021 der erste Teilabschnitt am Marienaltar gesegnet worden war. Am Sonntag, 21. August um 16.00 Uhr wird der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf in einer Pontifikalvesper die gesamte neue Orgelanlage weihen. Zu diesem Anlass sind mehrere Konzerte geplant. Neben einem Konzert am Weihetag um 18.00 Uhr wird die Öffentlichkeit auch an den darauffolgenden Tagen bei freiem Eintritt Gelegenheit haben, das neue Instrument zu hören.

Am Sonntag, 21. August, wird Domorganist Professor Daniel Beckmann die neue Orgel mit einem Konzert vorstellen. Beginn ist um 18.00 Uhr im Mainzer Dom. Die beiden Organisten repräsentativer Goll- und Rieger-Orgeln, Ulfert Smidt (Marktkirche Hannover, Goll-Orgel) und Sebastian Küchler-Blessing (Domorganist in Essen, Rieger-Orgel), lassen die Orgel am Montagabend, 22. August, um 20.05 Uhr gemeinsam mit Domorganist Daniel Beckmann erklingen. Am Dienstag, 23. August, um 20.05 Uhr spielt der Titularorganist der Kathedrale Notre Dame de Paris, Olivier Latry, auf dem neuen Instrument.

Hinweis: Der Eintritt zu den drei Konzerten ist frei; es wird um Anmeldung gebeten unter Telefon: 06131/253-412 oder per E-Mail: dominformation@bistum-mainz.de

 

Nachricht voraus am 3.8.2022                                                                                 hoff (MBN)

„Frieden stiften“

Die Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz (c) Erbacher Hof
Die Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz

Jahresprogramm 2022/2023 des Erbacher Hofes

Mainz.  Das Jahresprogramm 2022/2023 der Mainzer Bistumsakademie Erbacher Hof ist gerade erschienen. Unter dem Jahresmotto „Frieden stiften“ sind darin auf 80 Seiten über 100 Veranstaltungen bis Juli 2023 verzeichnet. Bei der Eröffnungsveranstaltung am Montag, 12. September, (18.00 Uhr) spricht Professor Dr. Christopher Daase aus Frankfurt zum Thema „Zeitenwende: Herausforderungen für Friedenspolitik und Friedensethik“. Als Geistliche Reihe sind zwei Veranstaltungen mit dem zweiten Vorsitzenden der Gemeinschaft Sant‘Egidio, Pfarrer Dr. Mathias Leineweber, zum Thema „Die biblische Friedensbotschaft und die Gemeinschaft Sant‘Egidio“ konzipiert (8. März & 3. Mai 2023). „Zeitenwende auch in der Friedensethik?“ ist der Akademievortrag von Professor Dr. Heinz-Gerhard Justenhoven aus Hamburg überschrieben (24. April 2023). Aufgegriffen wird das Jahresthema unter anderem auch mit einem biblischen Studiennachmittag zu den Seligpreisungen der Bergpredigt mit Professor Dr. Ingo Broer aus Siegen (16. Juni 2023).

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf ist unter anderem bei folgenden Veranstaltungen im Erbacher Hof zu hören: Podiumsgespräch „Der Synodale Weg auf dem Prüfstand“ (14. September), Begrüßung beim öffentlichen Abendvortrag von Kurienkardinal Michael Czerny SJ zum Thema „Evangelisierung und ganzheitliche Entwicklung“ (9. Dezember), Öffentlicher Gesprächsabend zum Thema „Alte Ideale, neue Herausforderungen und die Suche nach dem Pfarramt der Zukunft“ (30. März 2023) und in der Reihe „Gespräch mit dem Bischof“ gemeinsam mit ZDF-Intendant Dr. Norbert Himmler zum Thema „Medien und Kirche“ (19. April 2023).

Der Erbacher Hof bietet unter anderem einen Studientag zum Jubiläum „75 Jahre Institut für Kirchenmusik im Bistum Mainz“ an (17. September), an der auch Bischof Kohlgraf teilnehmen wird. Im kommenden Jahr wird im Erbacher Hof die Jahrestagung der Gesellschaft für Mittelrheinische Kirchengeschichte veranstaltet (13. bis 15. April 2023). Einen Philosophischen Lesekreis zu den Gottesbeweisen und ihrer Kritik bietet Studienleiter Tobias Dera an (ab 17. November); Studienleiter Dr. Johannes Bremer leitet ab 27. September wieder einen Sprachkurs zur Lektüre hebräischer Texte.

Vielfältig ist auch im neuen Programm das Kultur und Reiseprogramm von Studienleiterin Dr. Felicitas Janson: So wird unter der Überschrift „Residenzen des Mittelalters in Sachsen-Anhalt“ eine Fahrt nach Naumburg und Halle angeboten (9.-13. Mai 2023) sowie eine Studienreise nach Brixen (2. Bis 9. Juli 2023). Bei drei Konzerten an der neuen Mainzer Domorgel im November wird Domorganist Professor Daniel Beckmann Bandbreite und Klangfarben des neuen Instrumentes vorstellen: Donnerstag, 3. November; Mittwoch, 9. November; und Dienstag, 22. November (jeweils um 18.00 Uhr).

Im Akademieprogramm wird auch das Thema Nachhaltigkeit weiter begleitet, unter anderem im Rahmen einer Kooperation mit dem Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN („Es geht was! Gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen in unterschiedlichen Rollen“ am 12. Juni 2023). In der Fortsetzung des letztjährigen Studientages mit Queernet-Rheinland-Pfalz finden sich im aktuellen Programm gleich mehrere Veranstaltungen wie zum Beispiel das Lounge-Gespräch „Queer in der Katholischen Kirche - Zwischen Unbehagen und Akzeptanz“ (12. Oktober) oder die Lesung „Katholisch und Queer“ mit Mara Klein aus Halle (10. Oktober).

Mit dem Jahresprogramm verabschiedet sich der langjährige Direktor der Bistumsakademie, Professor Dr. Peter Reifenberg, Ende August in den Ruhestand (siehe Würdigung durch Bischof Kohlgraf). Die letzte Veranstaltung Reifenbergs ist eine Akademiesoirée am Mittwoch, 31. August, zum Wormser Domorganisten und Domkapellmeister Gregor Lehr (1906-1986) unter der Überschrift „Alles meinem Gott zu ehren“. Reifenberg ist Herausgeber der jetzt bei Schott Music erscheinenden Orgelwerke Lehrs, die an diesem Abend vorgestellt werden. Auftakt ist um 17.00 Uhr mit einem „Recital“ an der Mainzer Domorgel.

 

Hausführer zum Erbacher Hof erschienen

Gerade erschienen ist außerdem ein 32-seitiger kleiner Kunstführer zu Geschichte, Architektur und Kunst des Erbacher Hofes. In seinem Vorwort schreibt Bischof Kohlgraf dazu: „Wer im Erbacher Hof zu Gast ist, möge einen Ort erleben, der nicht nur durch seine Vergangenheit und seine architektonische und künstlerische Gestaltung Gastfreundschaft und geistige Anregung vermittelt.“

Hinweis: Auf www.ebh-mainz.de ist das komplette Jahresprogramm verfügbar.

Nachricht voraus am 29.8.2022                                                                                tob (MBN)

 

Bischof Kohlgraf würdigt Professor Reifenberg

August 2022: Professor Dr. Peter Reifenberg geht in Ruhestand. (c) Bistum Mainz / Blum
August 2022: Professor Dr. Peter Reifenberg geht in Ruhestand.

Langjähriger Direktor der Bistumsakademie Erbacher Hof geht in Ruhestand

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf würdigt den langjährigen Direktor der Bistumsakademie Erbacher Hof anlässlich seines Eintritts in den Ruhestand: „Seit über 30 Jahren, davon 21 Jahre lang als Direktor, hat Peter Reifenberg das Leben und die Arbeit der Bistumsakademie Erbacher Hof durch seinen vielfältigen Einsatz geprägt. Mit ihm verabschieden wir einen profilierten und bundesweit anerkannten Akademieleiter in den Ruhestand. Für sein Engagement gebührt ihm großer Dank.“ Reifenberg wird zum 1. September 2022 in den Ruhestand treten. Seine letzte Veranstaltung ist eine Akademiesoirée am Mittwoch, 31. August, zum Wormser Domorganisten und Domkapellmeister Gregor Lehr (1906-1986).

Kohlgraf hebt hervor, „dass das beharrliche Bemühen um die Gottesfrage und die Frage nach dem Menschen gleichsam als Herzstück kirchlicher Akademiearbeit den Mittelpunkt seiner Tätigkeit gebildet hat. Aufgrund seiner tiefen kirchlichen Bindung wie auch seiner ausgewiesenen theologischen und philosophischen Bildung vermochte er die Akademie als eine Stätte der Begegnung zwischen Kirche, Gesellschaft und Wissenschaft zu profilieren und ihr zu hoher Anerkennung im Bistum wie auch weit darüber hinaus zu verhelfen.“ Immer wieder sei es ihm gelungen, renommierte Fachvertreter verschiedener Disziplinen als Referenten für den Erbacher Hof zu gewinnen und „damit durchgehend ein hohes wissenschaftliches Niveau der vielfältigen Veranstaltungen zu garantieren“.

Der Bischof erinnert etwa an die Symposien im Zusammenhang mit der 50-Jahr-Feier des Zweiten Vatikanischen Konzils oder das Gedenken an große Mainzer Bischöfe, in jüngerer Zeit auch an Veranstaltungen im Kontext des Pastoralen Wegs im Bistum Mainz oder des Synodalen Wegs der Kirche in Deutschland. Bischof Kohlgraf: „Die thematische Breite der Veranstaltungen wurde nicht zuletzt durch zahlreiche Kooperationen mit anderen kirchlichen und außerkirchlichen Einrichtungen, Hochschulen und Akademien erreicht. Aus der jüngsten Zeit ist in diesem Zusammenhang insbesondere die Vereinbarung einer engen Kooperation mit dem Bundeskriminalamt Wiesbaden zu nennen, welche die inhaltliche Ausrichtung der Akademiearbeit nochmals weiter zu akzentuieren vermag.“

Zusätzlich zu dem reichen Veranstaltungsprogramm habe Reifenberg als Herausgeber zahlreiche Publikationen der Akademie initiiert und vielfach auch als Autor an diesen mitgewirkt. Unter vielen anderen Themen galt dabei sein besonderes Interesse dem bedeutenden katholischen Philosophen Maurice Blondel (1861-1949), dem er intensive wissenschaftliche Studien gewidmet hat, wie auch dem katholischen Religionsphilosophen und Theologen Romano Guardini (1885-1968), der im Bistum Mainz seine Priesterweihe empfangen und hier auch einige Zeit als Seelsorger gewirkt hat.

Weiter hebt der Bischof hervor: „Neben seiner wissenschaftlich-theologischen Qualifikation hat Reifenberg aufgrund seiner besonderen musischen Begabung - seine besondere Liebe gilt der Orgel - wichtige Akzente in der künstlerischen Arbeit des Erbacher Hofs gesetzt. In Kooperation mit verschiedenen kulturellen Einrichtungen des Rhein-Main-Gebietes konnte er zahlreiche Ausstellungen und Konzerte im Erbacher Hof veranstalten, ebenso auch Studien- und Kunstreisen in das In- und Ausland durchführen.“ Außerdem falle in seine Amtszeit die umfangreiche Sanierung des Erbacher Hofes, die er begleitet und für die künstlerische Ausstattung der Räumlichkeiten und der Kapelle des Erbacher Hofs Sorge getragen habe. Nicht zuletzt ist seiner Initiative die Ausstattung der Kapelle mit der historischen Henry-Jones-Orgel (1898) zu verdanken. Bischof Kohlgraf wünscht Reifenberg für seinen weiteren Lebensweg Gottes reichen Segen und ein herzliches Vergelt‘s Gott.

Peter Reifenberg wurde am 6. Dezember 1956 in Worms geboren. Nach einem Studium der Theologie, Philosophie, Romanistik und Pädagogik in Mainz, Dijon und Paris war er von 1982 bis 1990 als Studienrat am Gauß-Gymnasium in Worms tätig. Ab 1990 war er Studienleiter des Erbacher Hofes. Im Jahr 1998 wurde er dort stellvertretender Direktor. Seit August 2001 leitet er die Bistumsakademie und das Tagungshaus als Direktor.

Reifenberg wurde 1991 an der Universität Mainz bei Professor Dr. Johannes Reiter mit der Dissertation „Situationsethik aus dem Glauben? Leben und Denken Ernst Michels (1889-1964)“ promoviert. Im Jahr 2001 habilitierte er sich an der Theologischen Fakultät der Albert Ludwigs-Universität Freiburg mit einer Arbeit zum Thema „Verantwortung aus der Letztbestimmung. Maurice Blondels Ansatz zu einer Logik des sittlichen Handelns“ im Fach Moraltheologie bei Professor Dr. Eberhard Schockenhoff.

2005 ist Reifenberg zum außerplanmäßigen Professor an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Albert Ludwigs-Universität Freiburg ernannt worden, mit dem Auftrag am Theologischen Institut der Universität Mannheim Moraltheologie und Systematische Theologie zu lehren. Seit Schließung des Institutes in Mannheim übt er seine Lehrtätigkeit im Fach Theologische Ethik an der Universität Freiburg im Breisgau aus. Reifenberg war außerdem von 2006 bis 2009 Vorsitzender des Leiterkreises der Katholischen Akademien in Deutschland. Er ist verheiratet und hat mit seiner Frau zwei Söhne.

Nachricht voraus am 29.8.2022                                                                                tob (MBN)

Neugründung: Institut für Spiritualität im Bistum Mainz

Das Team des neuen Institutes für Spiritualität - urlaubsbedingt sind nicht alle auf dem Foto (v.l.n.r.): Winfried Hommel, Stephan Volk, Monika Brinkmann-Kramp, Andreas Münster, Sonja Knapp, Lorenz von Rickelen, Juliane Reus und Bernhard Deister. (c) Bistum Mainz / Blum
Das Team des neuen Institutes für Spiritualität - urlaubsbedingt sind nicht alle auf dem Foto (v.l.n.r.): Winfried Hommel, Stephan Volk, Monika Brinkmann-Kramp, Andreas Münster, Sonja Knapp, Lorenz von Rickelen, Juliane Reus und Bernhard Deister.

Umstrukturierung der bisherigen geistlichen Angebote im Rahmen des Pastoralen Weges

Mainz. Zum 1. August hat das Institut für Spiritualität im Bistum Mainz seine Arbeit aufgenommen. Die Neugründung geht im Rahmen des Pastoralen Weges hervor aus dem Institut für Geistliche Begleitung mit Sitz in Mainz und dem Zentrum für Glaubensvertiefung und Spiritualität in Bingen. Sitz des Institutes für Spiritualität, das von Dr. Bernhard Deister geleitet wird, ist Mainz (Himmelsgasse 7). Die Einrichtung soll die Aufgabenfelder der Mitarbeitendenseelsorge, der Geistlichen Begleitung und Exerzitienarbeit sowie der Geistlichen Prozessbegleitung in den vier neuen Regionen des Bistums unterstützen. Neben dem Verwaltungssitz in Mainz sind Mitarbeitenden auch in regionalen Büros in Heppenheim, Rüsselsheim, Bad Vilbel und Gießen zu erreichen. Anlässlich der Neugründung wird der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Donnerstag, 6. Oktober, um 10.00 Uhr in der Gotthardkapelle des Mainzer Domes einen Gottesdienst mit anschließendem Empfang feiern.

Hinweis: www.bistummainz.de/glaube/institut-spiritualitaet/start

Nachricht voraus am 25.8.2022                                                                                tob (MBN)

„Aus Bildungswerk wird KEB“

Die Erwachsenenbildung im Bistum stellt sich im Rahmen des Pastoralen Weges neu auf

Mainz. Die Erwachsenenbildung im Bistum Mainz stellt sich im Rahmen des Pastoralen Weges im Bistum Mainz, bei dem die Dekanatsstruktur von vier Regionen abgelöst wurde, neu auf. Ab dem 1. September wird die Arbeit der Bildungswerke unter dem Motto „Aus Bildungswerk wird KEB“ unter der bundesweiten, bereits in vielen Diözesen verwendeten Marke „Katholische Erwachsenenbildung“ (KEB) zusammengefasst. Künftig wird es für jede Region ein KEB im Bistum Mainz geben: Oberhessen (schon bisher Oberhessen), Mainlinie (bisher Südhessen), Südhessen mit dem Darmstädter Bildungszentrum NR 30 (bisher Bergstraße & Darmstadt/Dieburg) und Rheinhessen (bisher Rheinhessen und Mainz-Stadt). Die KEB im Bistum Mainz begleitet mit ihren Angeboten Menschen zur persönlichen Entwicklung und Vertiefung ihres Glaubens, informiert zu relevanten Themen aus Kirche und Gesellschaft, entwickelt Konzepte zur Qualifikation von Beruf und Ehrenamt und berät kirchliche Einrichtungen und Pfarreien bei Planung und Durchführung von Veranstaltungen.

Hinweis: www.bistummainz.de/keb  

tob (MBN)

Neue Wege gemeinsam bedenken

Workshop zur Zukunft der Christen im Nahen Osten

Berlin. „Neue Wege für die Christen im Nahen Osten“ („New Choices for Christians in The Middle East“) -unter diesem Motto kamen am 26. und 27. August über 30 Repräsentanten christlicher Kirchen aus sieben Ländern in Berlin zu einem Workshop zusammen. Gemeinsam diskutierten Bischöfe, Theologen und Vertreter von Hilfswerken die besonderen Herausforderungen der Kirchen und Christen im Nahen Osten. Unter den Teilnehmern waren Erzbischof Paul Sayagh, der Patriarchalvikar der Maroniten für Auswärtige Beziehungen (Bkerké, Libanon), Pastorin Najla Kassab, die Präsidentin der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (Beirut, Libanon), sowie Weihbischof Dr. Udo Bentz (Mainz), der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Deutschen Bischofskonferenz.

Der Workshop zielte darauf ab, gewohnte Denkweisen über die Situationen der Christen im Nahen Osten zu überprüfen. Die Teilnehmer unterstrichen die Notwendigkeit, sich nicht auf eine Rolle als Minderheit festlegen zulassen. Wichtig sei das Vertrauen in die Selbstwirksamkeit der Christen, die Gesellschaft mitgestalten zu können. Die Diskussionen des Workshops bezogen sich dabei auf einen Text, der 2021 von christlichen Intellektuellen und Theologen unter dem Titel „Wir wählen das Leben in Fülle - Christen im Nahen Osten“ im Libanon veröffentlicht worden war. Die Christen im Nahen Osten sollten auf die sozialen und politischen Herausforderungen in ihren Ländern nicht mit einem Rückzug aus der Gesellschaft, sondern mit christlicher Hoffnung reagieren, so eine zentrale These des Papiers. Dies könne, so Weihbischof Bentz, zu einem Paradigmenwechsel in der Wahrnehmung von Christen im Nahen Osten beitragen. „Wenn beispielsweise das Konzept einer umfassenden Citizenship, als ein alle Bürger einschließendes Mitgestaltungsrecht, auch im Nahen Osten breiter diskutiert und aufgegriffen wird, kann das ermutigend wirken, als Christ aktiv zu werden“, hob Weihbischof Bentz hervor. Erzbischof Paul Sayah unterstrich die Bedeutung, die einem stärkeren gemeinsamen Zeugnis der Kirchen im Nahen Osten zukommt. „Wir dürfen uns gemeinsam der Führung des Heiligen Geistes anvertrauen. Eine offene und ehrliche Wahrnehmung der Situationen unserer Kirchen und Gesellschaften ist eine Bedingung dafür, nahe bei den Sorgen und Nöten der Menschen zu sein und ihnen zu dienen.“, sagte der Erzbischof. Er dankte der Deutschen Bischofskonferenz für ihr Engagement, das Dokument „Wir wählen das Leben in Fülle“ bekannter zu machen und damit die christliche Präsenz im Nahen Osten zu stärken. Pastorin Najla Kassab verdeutlichte, dass sowohl innerhalb der Kirchen wie auch in ökumenischen Beziehungen Synodalität eine bleibende Herausforderung darstelle, uns als Kirchen gemeinsam auf den Weg zu machen, „um die Würde der Menschen zu verteidigen und all jenen Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu geben, die an den Rand gedrängt wurden, seien es Jugendliche, Frauen oder Laien“. „Die Synodalität wird unserem Zeugnis als Kirchen im Nahen Osten einen neuen Atem verleihen“, zeigte sie sich überzeugt.

Abschließend resümierte Weihbischof Bentz: „Zwei Tage lang haben wir miteinander die Situation analysiert und mögliche Antworten diskutiert. Wir lernen einander besser zu verstehen und konnten unsere Beziehungen vertiefen. Wir haben erlebt, wie ermutigend es für die Christen vor Ort ist, dass wir uns für ihre Situation in der arabischen Welt interessieren und mit konkreten Projekten engagieren. Immer wieder wurde dabei diskutiert, was Synodalität in unseren Kirchen heißen kann. Es ist dabei sehr deutlich geworden, wie sehr uns - bei allen Unterschieden - die grundsätzlichen Fragen von Kontinuität und Wandel, von Synodalität sowie die Frage der Mitwirkung der Frauen und der Jugend gemeinsam herausfordern.“

Der Workshop wurde von der Arbeitsgruppe Naher Osten der Deutschen Bischofskonferenz in Zusammenarbeit mit der Autorengruppe von „Wir wählen das Leben in Fülle“ und der kirchlichen Stiftung Pro Oriente aus Wien vorbereitet.

SDBK (MBN)

 

 

Weltkirchlicher Gottesdienst mit Bischof Kohlgraf

Mainz, 18. August 2022: Weltkirchlicher Gottesdienst im Ostchor des Mainzer Domes mit Bischof Kohlgraf. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 18. August 2022: Weltkirchlicher Gottesdienst im Ostchor des Mainzer Domes mit Bischof Kohlgraf.

Rund 40 Teilnehmende bei vierter „Mainzer Summerschool - Martinus weltweit“

Mainz. Gemeinsam mit den rund 40 Teilnehmenden der vierten „Mainzer Summerschool - Martinus weltweit“ hat der Bischof Peter Kohlgraf am Donnerstag, 18. August, einen Gottesdienst im Ostchor des Mainzer Domes gefeiert. Dabei bezeichnete er die Vielfalt der Weltkirche „als großen Reichtum“: „Sie sind in Ihren verschiedenen Aufgaben im Bistum Mainz eine Bereicherung für unser kirchliches Lebens.“ In der Kirche werde diese Vielfalt im gemeinsamen Glauben zur Einheit zusammengeführt. Es sei wichtig zu lernen, auf die verschiedenen Erfahrungen, Glaubenszugänge und die Spiritualität zu hören, „die wir alle mit unseren verschiedenen Hintergründen in den gemeinsamen Leib der Kirche einbringen“, sagte Kohlgraf.

Die Lieder und Texte des Gottesdienstes wurden in vielen verschiedenen Sprachen vorgetragen, unter anderem in Portugiesisch, Italienisch, Französisch, Spanisch, Polnisch, Englisch, Arabisch und Deutsch. An dem Gottesdienst nahm unter anderen auch der Personaldezernent des Bistums, Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt, teil. Im Anschluss an den Gottesdienst traf sich Bischof Kohlgraf mit den Teilnehmenden im Bischöflichen Priesterseminar zu einem Austausch.

Die „Mainzer Summerschool“ ist ein sprachlich-interkulturelles Fortbildungsangebot der Personalabteilung des Bischöflichen Ordinariates Mainz. Thematisch geht es beim dem Kurs vom 16. bis 19. August im Bischöflichen Priesterseminar um das Thema „Eure Rede sei: Ja - ja! Nein - Nein! (Mt 5,37)“ um situationsgerechtes Kommunizieren. „Als Seelsorgerin oder Seelsorger aus einer anderen Herkunftskultur und -sprache erleben Sie in der pastoralen Arbeit in Deutschland vermutlich täglich Situationen, in denen Sie anders kommunizieren und handeln müssen, als Sie es in Ihrer Heimat erlernt haben und gewohnt sind“, schreibt Meike Jolie in ihrer Einladung. Als Referentin für sprachliche und kulturelle Integration der pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sie den Kurs vorbereitet und begleitet. Referent ist der Trainer und Coach Jürgen List.

tob (MBN)

Fachtagung über aktuelle Entwicklungen in der DR Kongo (17.9.)

Pax Christi und die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland Pfalz laden ein Mainz. Am Samstag, 17. September, von 10.00 Uhr bis ca. 14.30 Uhr, wird die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz in Mainz gemeinsam mit der Pax-Christi-Kommission „Solidarität mit Zentralafrika“ eine Fachtagung veranstalten. Daran wird auch Cyrille Ebotoko von Justitia et Pax / Conférence Episcopale Nationale du Congo (CENCO), Kinshasa, DR Kongo teilnehmen. Aktuelle Entwicklungen im Vorfeld der Wahlen 2023 in der DR Kongo und die Rohstoffpolitik mit Bezug zur DR Kongo werden dabei Themen sein.

2023 stehen Wahlen für das nationale Parlament und die Präsidentschaft in der DR Kongo an. Die Durchführung der Wahl selbst ist in dem riesigen Land eine logistisch und sicherheitspolitisch komplizierte Angelegenheit, die Besetzung der nationalen Wahlkommission (CENI) eine heikle Frage. Die Kommission Justitia et Pax nimmt, wie schon bei den vorausgegangenen Wahlen, eine wichtige Aufgabe bei der Wahlbeobachtung wahr, die Grundlage eines fairen Wahlprozesses ist. Der Experte Cyrille Ebotoko von Justitia et Pax / CENCO wird aus erster Hand berichten.

Der Weg in das emissionsneutrale Wirtschaften erhöht den Bedarf an „Seltenen Erden“ in der Energieproduktion und Energiespeichertechnik dramatisch. Diese gibt es in der DR Kongo zuhauf – jedes Handy enthält beispielsweise Tantal, dessen Nachschub jedoch zum großen Teil aus den Unruhegebieten der DR Kongo stammt. Darüber soll im Rahmen der Tagung informiert und diskutiert werden.

Hinweis: Information und Anmeldung bei der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz per E-Mail (anmeldung@lpb-rlp.de) oder auf der LpB-Webseite (unter Veranstaltungen), Kurz-URL: https://s.rlp.de/VSl6P

hoff (MBN)