Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 8 / 2024

Bischof Kohlgraf und Stephanie Rieth besuchten den Stand des Bistums Mainz unter der Leitung von Susanne Metzger (rechts), Abteilungsleitung Öffentlichkeitsarbeit (c) Bistum Mainz / Hoffmann
Bischof Kohlgraf und Stephanie Rieth besuchten den Stand des Bistums Mainz unter der Leitung von Susanne Metzger (rechts), Abteilungsleitung Öffentlichkeitsarbeit
Datum:
Mi. 5. Juni 2024
Von:
hoff (MBN)

In der aktuellen Ausgabe mit dem ersten Fachtag gegen sexualisierte Gewalt, der Antrittsvorlesung von Bischof Kohlgraf in Mainz, der Einführung von Generalvikar Lang und Ehrendomkapitular Ritzert als residierende Domkapitulare, der Fronleichnamspredigt von Bischof Kohlgraf, dem Tag der Theologie-Studierenden in Viernheim, dem Missio-Truck zu Besuch in Mainz (10.-14.6.), der Verleihung des Katholischen Kinder- und Jugendbuch-Preises, Abschlusszeugnissen am PZ Hessen, Bischof Kohlgrafs Übernahme einer politischen Patenschaft, dem Stand des Bistums beim Katholikentag, der Würdigung von Weihejubilaren durch Bischof Kohlgraf, und „Mainzer Terminen“ auf dem Katholikentag. 

Aufarbeitung sexualisierter Gewalt darf nicht nur Aufgabe von Spezialisten sein

Mainz, 3. Juni 2024: Stephanie Rieth im Gespräch mit Pater Hans Zollner. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 3. Juni 2024: Stephanie Rieth im Gespräch mit Pater Hans Zollner.

Pater Hans Zollner bei Fachtag gegen sexualisierte Gewalt mit über 200 Teilnehmern


Mainz. Mit über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern fand unter der Überschrift „Gegen sexualisierte Gewalt. Von der Konzeption ins Leben. Perspektiven auf Prävention, Intervention und Aufarbeitung“ der erste Fachtag zum Thema im Bistum Mainz statt. „Prävention, Intervention und Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Raum der Kirche darf nicht nur eine Sache von wenigen Spezialisten sein“, betonte Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, Bevollmächtigte des Generalvikars, bei ihrer Begrüßung. „Das geht uns alle an, jede und jeder ist gefragt, an jedem Ort kirchlichen Wirkens und Handelns, die Konzepte im Umgang mit sexualisierter Gewalt ins Leben zu bringen, zu leben, sie als Haltung zu leben! Jede und jeder hat Verantwortung, die sich unterschiedlich gestaltet und niemand kann sich davon freimachen. Es ist notwendig, dass wir uns immer wieder auch Perspektiven auf unsere Arbeit geben lassen, die wir selbst nicht haben und dass wir darüber in einem aufrichtigen Dialog sind“, sagte Rieth, die im Bistum Mainz unter anderem für Intervention, Prävention und Aufarbeitung zuständig ist. Der Fachtag fand ganztägig am Montag, 3. Juni, im Erbacher Hof in Mainz statt.

 

In ihrer Begrüßung ging Rieth auch auf die Entwicklung einer Erinnerungskultur für den Veranstaltungsort Erbacher Hof ein: „Wir sehen in diesem Gebäude Spuren von Menschen, die für unsere Bistumsgeschichte Bedeutung haben, aber eben auch Spuren von Menschen, die sich in unterschiedlicher Weise verfehlt haben, moralisch höchst verwerflich gehandelt haben, gegenüber Betroffenen von Missbrauch, Meldenden, Mitarbeitenden, und ja, damit auch gegenüber der kirchlichen Gemeinschaft selbst. Warum heißt der Kardinal Volk-Saal noch so? Nicht, weil wir dies ignorieren. Sondern, weil es mit dem Umbenennen eines Raumes nicht getan ist. Wir arbeiten derzeit mit großem - auch personellem - Einsatz daran, in durch Missbrauch irritierten Systemen eine gute, und für den einzelnen Ort angemessene und passende Erinnerungskultur zu erarbeiten unter Beteiligung aller, die dazu an einen Tisch gehören: Pastorale Mitarbeiterinnen und - mitarbeiter, Gremienmitglieder, die Stadt oder die Kommune und Betroffene oder Betroffenenvertreter/innen. Wir geben keine Lösung vor, die Lösung muss in einem gemeinsamen Prozess gefunden werden. Dazu haben wir an einigen Orten schon gute Erfahrungen gemacht.“ Diese Arbeitsweise gelte in ganz besonderer Weise auch für den Erbacher Hof und für den Dom, für die Arbeitsgruppen eingerichtet worden seien. „Ich bin sicher, dass wir im nächsten Jahr in anderer Weise Spuren sehen werden“, sagte Rieth. Sie bedankte sich unter anderem bei den Mitgliedern des neu gegründeten Betroffenenbeirates für das Bistum Mainz, die teilweise auch am Fachtag teilnahmen und sich einbrachten.

 

Den Hauptvortrag des Tages hielt Pater Hans Zollner SJ, Leiter des „Institutes für Anthropologie – Interdisziplinäre Studien zur Menschenwürde und zu Sorge für Schutzbefohlene“ an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Er sprach zum Thema „Systemische Aspekte von Missbrauch und Aufarbeitung in der Katholischen Kirche weltweit“. Er machte deutlich, dass es einen Mentalitätswechsel im System Kirche brauche. Neben der notwendigen Aufarbeitung, Präventionsmaßnahmen, Schutzkonzepten und Leitlinien müsse es gelingen, diese Regelungen und Konzepte in der Kirche mit Leben zu füllen, um ein umfassendes „Safeguarding“ zu erreichen: „All diese Maßnahmen reichen nicht aus, solange sie nur auf dem Papier bestehen. Es braucht eine Haltung, bei der sichere Räume, sichere Prozesse und sichere Beziehungen geschaffen werden.“

 

Zollner machte unter anderem deutlich, dass der Begriff „Aufarbeitung“ im Deutschen nicht eindeutig sei und oftmals Betroffene und Kirchenvertreter ein unterschiedliches Verständnis davon hätten. Deswegen sei es bereits ein wichtiger Schritt, wenn sich alle Beteiligten darüber austauschen würden. Für die Kirche sei es stets auch wichtig zu fragen, wo die Expertise von Betroffenen im Aufarbeitungsprozess eingebunden werde. Zollner stand im Anschluss noch rund 90 Minuten für Fragen und Gespräch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Verfügung.

 

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf nahm ab dem Nachmittag am Fachtag statt. Kohlgraf machte in seinem Statement zum Abschluss des Tages deutlich, dass er davon überzeugt ist, dass das Thema Aufarbeitung das Bistum über seine Amtszeit hinaus begleiten wird: „Wir werden keinen Haken daran setzen.“ Der notwendige Mentalitätswechsel sei eine Aufgabe, die das Bistum angegangen sei im Bewusstsein, dass es ein lange andauernder Prozess sein werde.

 

Nach dem Hauptvortrag gestaltete Stephanie Rieth in der St. Bernhards-Kapelle einen Geistlichen Impuls. Nach dem Mittagessen fand vor der Kirche St. Christoph in der Mainzer Innenstadt eine „künstlerische Intervention“ statt. Die Delattre Dance Company aus Mainz zeigte Ausschnitte des Balletts „Voices for the Forgotten“. Das Stück ist Teil des Tanzabends „Impact“, der im März Premiere hatte. Im Anschluss fanden insgesamt sieben verschiedene Themenforen statt. Die Moderation des Tages hatte die Mediatorin Dr. Annette Oschmann übernommen, die im Bistum auch die Sitzungen der unabhängigen Aufarbeitungskommission moderiert.

 

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Nachricht voraus am 3.6.2024                                                                                tob (MBN)

Evangelisierung zwischen Theorie und Praxis

Bischof Peter Kohlgraf bei seiner Antrittsvorlesung am Mittwoch, 29. Mai 2024, in der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Bischof Peter Kohlgraf bei seiner Antrittsvorlesung am Mittwoch, 29. Mai 2024, in der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Antrittsvorlesung von Bischof Peter Kohlgraf als Honorarprofessor der Uni Mainz

Mainz. Am Mittwoch, 29. Mai, hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf seine Antrittsvorlesung anlässlich seiner Bestellung zum Honorarprofessor an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gehalten. In seiner Vorlesung mit dem Titel „Zwischen falschen Alternativen und scheinbaren Gegensätzen. Evangelisierung als theologischer Begriff und pastorale Praxis“ setzte sich Kohlgraf mit dem Begriff der Evangelisierung auseinander und beleuchtete die kontroverse Diskussion darum, was der Begriff bedeutet, und welche Handlungsanweisungen sich daraus ableiten lassen.

 

Bischof Kohlgraf benannte die „scheinbaren Gegensätze in der Bewertung des kirchlichen Verkündigungsauftrags, die oft gegeneinander in Stellung gebracht werden“. Auf der einen Seite gebe es diejenigen, die sagten: „In Deutschland findet kaum noch Evangelisierung statt, anstelle dessen kümmert man sich um Strukturen“, benannte Bischof Kohlgraf eine der Positionen. Darin werde der Vorwurf deutlich, die Kirche kümmere sich etwa im Zuge des Synodalen Weges zu sehr um ihre Strukturen, und zu wenig um die Inhalte des Evangeliums.

 

Zugleich äußerten angehende Priester häufig den Wunsch, besonders als Seelsorger tätig sein zu wollen, und weniger in der Verwaltung, sagte Kohlgraf. Er betonte: „So verständlich die Sorge ist, die sich darin ausdrückt, so sehr muss man den scheinbaren Gegensatz durchaus reflektieren. Aus eigener Erfahrung kenne ich durchaus Pfarrer, die dies zu verbinden wissen und um den seelsorglichen Wert einer guten und soliden Verwaltung wissen.“ Bischof Kohlgraf zitierte dazu eine Studie über das Selbstverständnis junger Priester in Deutschland. „Mit den Themen des Synodalen Weges, der ja immerhin seinen Grund vor allem auch die systemischen Themen wie Macht, Rolle, Tabuisierung bestimmter Themen und Missbrauch Schutzbefohlener hat, identifizieren sich nur wenige. Das heißt: Die Konzentration auf die eigene Spiritualität, Liturgie und spirituelle Förderung der Gläubigen steht gegen systemische Überlegungen“, sagte Kohlgraf.

 

Es gebe auch die andere Position: „Man müsse nur die Strukturen ändern, dann könne es gut weitergehen“, wie sie etwa von der Initiative Maria 2.0 vorgetragen wurde. Eine Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung habe ergeben, dass „die Befragten kirchliche Reformen und ein gesellschaftspolitisches Engagement erwarten, weniger spirituelle Unterstützung“, zitierte Kohlgraf. Dies mache ihn nicht glücklich, sagte der Bischof, sei aber ein valides Ergebnis. Dem stehe die genannte Priesterstudie entgegen. Daraus werde deutlich: „Spiritualität und Innerlichkeit treten in Konflikt mit politischem und gesellschaftlichem Engagement“. Das Ziel, durch eine Fokussierung auf Spiritualität die eigene Identität zu stärken, könnte dazu führen, „einen Teil der Gläubigen in die innere und äußere Emigration zu führen, sofern die Kirche dadurch den Kontakt zur säkularen Gesellschaft verliert“, erläuterte Kohlgraf.

 

Die Studie zur Kirchenmitgliedschaft zeige „dass es falsch ist zu meinen, man müsse nur den Inhalt besser vertreten. Es gilt zu respektieren, dass Menschen keine Sehnsucht nach Transzendenz, nach Religion oder Gott in sich tragen“, sagte Kohlgraf. Hier könne man wohl nur ein überzeugtes, reflektiertes und überzeugendes Christentum ins Gespräch bringen, gab Kohlgraf zu bedenken. „Die persönliche Begegnung wird der wichtigste Weg der Evangelisierung bleiben“, sagte er. Und weiter: „Aber: Gute Seelsorge braucht eine gute Verwaltung, der heilige Bonifatius in Mainz hat es vor Jahrhunderten nicht anders gemacht. In seinen Briefen schreibt er mehr über strukturelle Fragen als über innerliche Frömmigkeit. Ohne die von ihm geschaffenen Strukturen gäbe es den ‚Apostel der Deutschen‘ nicht“. Der Bischof mahnte: „Es wäre fatal, wenn das kirchliche Leitungspersonal, die Priester, die Kluft zwischen Evangelium und Kultur vergrößerten, indem sie nicht den geforderten Dialog auch mit den Menschen der Säkularität suchten, sondern sich allein den Frommen im Inneren der Kirche zuwenden. Und sie werden den strukturellen Fragen nicht ausweichen dürfen. Den Themen des Synodalen Weges werden wir nicht ausweichen dürfen, sie bemühen sich um eine glaubwürdige Gestalt der Kirche, sind daher wichtiger Teil der Evangelisierung, wenn auch nicht das Ganze.“

 

„Verkündigung im Wort braucht die Verkündigung durch die Tat, beides gegeneinander zu stellen, ist gegen das Evangelium und die Offenbarung in Tat und Wort“, resümierte Kohlgraf. Sein Fazit lautete: „Der Auftrag, das Evangelium zu verkünden, ist der Kirche aufgetragen. Wir sollten es nicht als Kampfbegriff nehmen, sondern die Vielfalt des Auftrags neu schätzen lernen. Mit nur einem Weg werden wir dem Auftrag nicht gerecht. Es war immer katholisch, nicht das ‚entweder-oder‘, sondern das ‚sowohl-als auch‘, das et-et zu leben“.

 

Zuvor hatte Fakultätsdekanin Professorin Dr. Heike Grieser die anwesenden Gäste begrüßt. Professor Dr. Philipp Müller, Lehrstuhlinhaber für Pastoraltheologie, hielt eine Laudatio. Nach seiner Vorlesung bedankte sich Bischof Kohlgraf besonders beim Präsidenten der Johannes Gutenberg-Universität, Dr. Georg Krausch, dem Vizepräsidenten für Studium und Lehre, Professor Stephan Jolie, Fakultätsdekanin Professorin Grieser, Professor Müller und dem Geschäftsführer Dr. Uwe Glüsenkamp für ihre Anwesenheit, sowie seinem theologischen Referenten, Manuel Krumbiegel, seiner Mitarbeiterin Alexa Stendtke und seiner Büroleiterin Martina Friedrich und allen Beteiligten an Vorbereitung und Organisation der Veranstaltung für ihre Unterstützung. Anschließend kamen die Gäste bei einem Empfang miteinander ins Gespräch.

 

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Nachricht voraus am 30.5.24                                                                                    hoff (MBN)

Sebastian Lang und Michael Ritzert als Domkapitulare eingeführt

Mainz, 19. Mai 2024: Verabschiedung und Neubeginn im Mainzer Domkapitel (v.l.n.r.): Jürgen Nabbefeld, Michael Ritzert, Bischof Peter Kohlgraf, Sebastian Lang, Peter Hilger und Henning Priesel. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 19. Mai 2024: Verabschiedung und Neubeginn im Mainzer Domkapitel (v.l.n.r.): Jürgen Nabbefeld, Michael Ritzert, Bischof Peter Kohlgraf, Sebastian Lang, Peter Hilger und Henning Priesel.

Bei Pontifikalvesper wurden die Kapitulare Hilger und Nabbefeld verabschiedet

 

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat Generalvikar Dr. Sebastian Lang und Ehrendomkapitular Michael Ritzert als residierende Domkapitulare am Mainzer Dom in ihr Amt eingeführt. Bischof Kohlgraf hatte Lang und Ritzert zum 1. Mai zu residierenden Domkapitularen am Mainzer Dom ernannt. Gleichzeitig verabschiedete er Prälat Dr. Peter Hilger und Prälat Jürgen Nabbefeld, die altersbedingt aus dem Domkapitel ausgeschieden sind. Die Pontifikalvesper fand am Pfingstsonntag, 19. Mai, im Mainzer Dom statt.

 

Wörtlich sagte Bischof Kohlgraf: „Den zu verabschiedenden Brüdern danke ich für manchen Hinweis und Rat, für ihre Erfahrung und Einschätzungen. Die beiden Neuen bitte ich, ebenfalls das offene Wort nicht zu scheuen. Sachkenntnis bringen Sie beide mit und Sie werden das Kollegium gut ergänzen. Der wichtigste Dienst in diesen Zeiten scheint mir der Gebetsdienst an der Kathedrale zu sein.“ Und weiter: „Es ist mir ein großer Wunsch, dass das Domkapitel ein echtes Kollegium ist, in dem man überzeugend vorlebt, wie Kirche insgesamt sein kann. So wünsche ich uns allen den Geist Gottes. Die Gläubigen des Bistums bitte ich herzlich um ihr Gebet für das Domkapitel, für mich als Bischof, aber auch für die Menschen, die uns in den vielen Räten beraten und in entscheidenden Fragen den Weg des Bistums mitbestimmen.“

 

Das Mainzer Domkapitel hat traditionsgemäß sieben Mitglieder. Mit Blick auf die von Bischof Peter Kohlgraf bei Papst Franziskus erbetene Ernennung eines neuen Weihbischofs für das Bistum Mainz erfolgt die noch ausstehende Besetzung zu einem späteren Zeitpunkt. Die weiteren Mitglieder des Domkapitels sind: Domdekan Henning Priesel, Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, Pfarrer Klaus Forster und Professor Dr. Franz-Rudolf Weinert.

 

Über die neu ernannten Kapitulare sagte Kohlgraf: „Sebastian Lang, bisher Subregens und dann kurzzeitig Regens im Priesterseminar, hat die Aufgabe des Generalvikars übernommen, wofür ich ihm sehr danke. Der Generalvikar hat eine besondere Nähe zum Bischof und seinen Aufgaben, so dass es eigentlich selbstverständlich ist, ihn auch in das Domkapitel zu berufen. Pfarrer Michael Ritzert bringt viel Erfahrung aus der Seelsorge mit und hat sich in der Begleitung der Priester des Bistums verdient gemacht. Ich bin froh, dass auch er zugestimmt hat. Wir leben in Zeiten, in denen viel von Synodalität die Rede ist. Der Bischof soll nicht als Monarch regieren, sondern er wird beraten und in bestimmten Themen entscheiden Gremien mit. Dazu gehört das Domkapitel. Es gehört zu einer Reihe von Räten, die das Kirchenrecht vorsieht, damit der Bischof gute Entscheidungen vertreten kann. Die Tätigkeit im Kapitel ist also eine synodale Aufgabe mit großer Verantwortung, die Sachkenntnis und Loyalität voraussetzt, manchmal auch den Mut zum offenen Wort gegenüber dem Bischof oder den Brüdern und Schwestern.“

 

Würdigung von Peter Hilger und Jürgen Nabbefeld

In seiner Predigt würdigte Bischof Kohlgraf außerdem das Wirken der emeritierten Domkapitulare Prälat Peter Hilger und Prälat Jürgen Nabbefeld:  Wörtlich sagte er: „Ich bin als Bischof den zu Verabschiedenden sehr dankbar für ihre Dienste als Priester in verschiedenen Aufgaben. Prälat Peter Hilger vor allem für seine nicht einfache Tätigkeit als Offizial und für manche pastorale Aufgabe, Prälat Jürgen Nabbefeld in den letzten Jahren als Bildungsdezernent. Man möge mir verzeihen, wenn ich nicht alle Tätigkeitsfelder nenne, aber ich möchte zumindest auch sein Wirken als Generalvikar in der Militärseelsorge hervorheben. Heute werden sie aus dem aktiven Dienst des Domkapitulars verabschiedet, und ich möchte ihnen auch ganz besonders danken für die Gottesdienste und die Seelsorge am Dom, für den Gebetsdienst und die vielen Firmspendungen, die sie im Auftrag des Bischofs vorgenommen haben. Vielen jungen Menschen haben sie damit Christus berührbar gemacht. Ich hoffe, Sie beide denken gerne an die vielen Begegnungen zurück. Ich glaube, Sie haben vielen Menschen einen besseren Zugang zum Glauben ermöglicht, und ich glaube, dass es keinen schöneren Dank gibt, als diese vielen Menschen Gott anzuvertrauen. Sie haben besonders hier im Dom Seelsorge angeboten und das Wort Gottes verkündet. Diese Saat geht auf, das dürfen wir dem Geist Gottes zutrauen. Die Emeritierung als Domkapitular ist kein Abschied vom pastoralen Dienst. Ich hoffe, dass wir weiterhin in Kontakt bleiben und Sie auch in Zukunft für manche Menschen Seelsorger und Begleiter sein können.“


Wandel des Domkapitels

In seiner Predigt ging Kohlgraf auch auf den Wandel im Domkapitel ein: „Die Gestalt des Domkapitels wird sich sicher verändern. Wir haben intensiv an neuen Statuten gearbeitet, die den möglichen Veränderungen Rechnung tragen. Es wird sicher dazu kommen, dass Kapitulare nach und nach auch als Priester in seelsorglichen Feldern in der Fläche des Bistums eingesetzt werden. Die Sorge um Liturgie und Gebet an der Kathedrale aber werden als zentrale Aufgaben bleiben. Liturgie, Gotteslob und Gebet sind eine der tragenden Säulen der Kirche. Besonders in der Kathedrale, der Bischofskirche, muss die Liturgie vorbildlich gefeiert werden und das immerwährende Gebet, das uns aufgetragen ist, seinen festen Platz haben. Sicher ist die Liturgie im Dom etwas Besonderes. Lange Traditionen prägen die Kultur unserer Liturgien. Die musikalische Gestaltung und die gottesdienstliche Feier erfreuen sich einer besonderen Qualität. Dabei ist der feierliche und regelmäßige Gottesdienst kein Selbstzweck und kein feierliches Spiel, sondern Gotteslob.“

 

Stichwort: Mainzer Domkapitel

Das Mainzer Domkapitel ist ein Klerikerkollegium zur Feier der Liturgie an der Bischofskirche und zu weiteren satzungsmäßigen Aufgaben im Bistum. Besondere Bedeutung hat das Domkapitel bei der Wahl eines neuen Bischofs. Daneben wirkt das Gremium beratend an der Leitung und Verwaltung des Bistums mit. Sie sind vor allem für die Pastoral des Kirchortes „Mainzer Dom“ sowie für Verwaltung, Erhalt und Unterhalt der Bischofskirche und der dazugehörenden Einrichtungen zuständig. Das Domkapitel ist eine selbstständige Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Satzungsautonomie und eigenem Vermögenshaushalt. 

 

Zu den Insignien, welche die Stellung der Domkapitulare sichtbar machen, gehört das Kapitelkreuz, das an einem rot-weißen Band um den Hals getragen wird. Die Farben Rot und Weiß sind die Farben des Domkapitels, des Bistums Mainz und Hessens. Das weiß emaillierte Kreuz zeigt auf der Vorderseite den Dom- und Bistumspatron St. Martin und auf der Rückseite ein goldenes „L“. Es erinnert an Großherzog Ludwig I. von Hessen, der das Kreuz 1829 gestiftet hat. Über dem Kreuz ist eine goldene hessische Krone angebracht. Die Chorkleidung der Domkapitulare besteht aus Talar, lang herunterhängendem Gürtelband (Zingulum), kurzem violetten Schulterumhang (Mozetta) mit Kapuze, weißem Chorrock und einer violetten Kopfbedeckung, dem Birett.

 

Geschichtlich nachweisbar ist das Mainzer Domkapitel erstmals seit dem Jahr 970. Doch bereits seit den Anfängen des Bistums Mainz hat es einen Kreis von Geistlichen gegeben, der den Bischof unterstützte und ihn bei Abwesenheit vertrat. Das vierte Laterankonzil 1215 gewährt dem Mainzer Domkapitel das ausschließliche Recht zur Bischofswahl. 1252 erhält das Kapitel vom Papst das Recht zur Selbstergänzung. Im Jahr 1405 besteht das Mainzer Domkapitel aus 24 geistlichen Kapitularen. Nach der Übergabe der Stadt Mainz an die Franzosen im Jahr 1798 wird der Dom beschlagnahmt und das Erzbistum Mainz aufgelöst. Das Domkapitel folgt dem Erzbischof 1805 nach Regensburg. Im neuen Bistum Mainz umfasst das von Bischof Joseph Ludwig Colmar (1802-1818) errichtete Domkapitel zwei Generalvikare, acht Domkapitulare und zwei Ehrendomkapitulare. Die Zahl der Mitglieder ist bei der Neugründung 1821 durch Papst Pius VII. auf sieben festgelegt worden und seitdem unverändert geblieben. Im Jahr 2024 hat das Domkapitel seine Statuten erneuert – sie ersetzt die Satzung von 2000.

 

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Nachricht voraus am 19.5.24                                                                                    tob (MBN)

 

 

An der Eucharistie kann man nicht nur als Zuschauer teilnehmen

Mainz, 30. Mai 2024: Der Mainzer Domchor bei der Fronleichnamsprozession auf dem Leichhof vor dem Mainzer Dom, (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 30. Mai 2024: Der Mainzer Domchor bei der Fronleichnamsprozession auf dem Leichhof vor dem Mainzer Dom,

Kohlgraf feierte Gottesdienst an Fronleichnam mit Prozession durch Mainzer Altstadt

 

Mainz. „An der Eucharistie kann man nicht nur als Zuschauerin oder Zuschauer teilnehmen. Man kann nicht die Eucharistie empfangen und meinen, dass mich das nicht weiter berühren muss. Wer ihn empfängt, wird ebenfalls verwandelt und gesandt. Wenn wir den Leib Christi empfangen, werden wir selbst zum Leib Christi. Wir sind dann selbst Christus in unserer Welt. Deswegen warnt Paulus einmal davor, die Eucharistie gedankenlos und lieblos zu empfangen.“ Das sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf bei seiner Predigt im Fronleichnamsgottesdienst am Donnerstag, 30. Mai, im Mainzer Dom. Kohlgraf feierte die Messe in Konzelebration mit dem Domstift, den Pfarrern der Mainzer Innenstadt und den Pfarrern der Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache in Mainz.

Weiter sagte Bischof Kohlgraf: „Das Fronleichnamsfest ist die Einladung, die Eucharistie noch einmal bewusst zu feiern und bewusst zu empfangen. Wir empfangen nicht etwas Brot, sondern er selbst schenkt sich uns, Christus, der uns bis zum Ende geliebt hat. Es ist nicht nur heiliges Brot, das wir empfangen, keine Erinnerung an jemand Vergangenen, sondern es ist Christus selbst, der unsere Nahrung wird. ‚Das ist mein Leib, das ist mein Blut, das für euch hingegeben wird.‘ Wenn ich werden soll, was ich esse, kann die heilige Speise nicht ohne Konsequenzen bleiben. Sie wird mich prägen müssen. Ich kann mich nur bemühen, der Lebensweise Jesu immer ähnlicher zu werden. Indem ich so wie er Menschen zugewandt bin, indem ich Frieden lebe, indem ich Gott Raum gebe, indem ich auch den Mut habe, Gutes zu tun und Böses zu unterlassen.“

Kohlgraf wies auch auf die Bedeutung des Eucharistieverständnisses für das Selbstverständnis der Kirche hin: „Das eine Brot macht uns zu einem Leib. Wir erleben auch in der Kirche Konflikte, Neid und andere Formen der fehlenden Gemeinschaft. Wenn wir Eucharistie feiern, müssen wir dies in der Bereitschaft tun, zu einer tieferen Einheit zusammen zu wachsen und gleichzeitig die Vielfalt der Kirche als Reichtum zu erfahren und zu gestalten. Das gilt für jede Gemeinde und Gemeinschaft, das gilt für das Bistum, das gilt für die Weltkirche.“

Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes hatten der Mainzer Domchor, der Mädchenchor am Dom und St. Quintin und die Dombläser unter Leitung von Domkapellmeister Karsten Storck übernommen. An der Domorgel spielte Domorganist Professor Daniel Beckmann. Für Kinder fand vor der Prozession ein eigener Gottesdienst in der nahegelegenen Kirche St. Quintin statt.

 

Geänderter Prozessionsweg / Abschluss auf dem Marktplatz

An den Gottesdienst schloss sich die Fronleichnams-Prozession durch die Mainzer Altstadt mit feierlichem Segen an. Trotz des wechselhaften Wetters an diesem Tag hatten die Gläubigen Glück, dass die Prozession in eine Regenpause fiel und teilweise bei strahlendem Sonnenschein stattfinden konnte. In diesem Jahr fand der Abschluss nicht auf dem Liebfrauenplatz statt wie in früheren Jahren, sondern auf dem Marktplatz vor dem Dom. Auch der Prozessionsweg war leicht verändert und führte statt über die Rheinallee durch Scharngasse und Gallusgasse. Vor dem Bruder Konrad-Stift fand eine kurze Statio mit den Bewohnerinnen und –bewohnern statt, die in der Hausgemeinschaft Eucharistie gefeiert hatten. Bischof Kohlgraf spendete ihnen den Segen mit der Monstranz.


Beim Abschluss auf dem Marktplatz wurden die Fürbitten in feierlicher Form auch in den Sprachen der Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache vorgetragen, so dass unter anderem auch Fürbitten in Kroatisch, Polnisch, Portugiesisch und Italienisch gebetet wurden. In besonderer Weise wurde dabei auch dem am Vortag verstorbenen emeritierten Weihbischof Dr. Franziskus Eisenbach gedacht. Im Anschluss war Gelegenheit zum gemeinsamen Mittagessen in der Domstraße.

 

Vesper mit „Mainzer Segen“ am Nachmittag

Am Nachmittag feiert Domdekan Henning Priesel im Westchor des Domes die Vesper mit „Mainzer Segen“. Dieser Segen ist eine besondere Form der eucharistischen Frömmigkeit, die für Mainz lange überliefert ist. Beim „Mainzer Segen“ wird bereits zu Beginn der Vesper der Segen mit der Monstranz gespendet und zum Abschluss ein weiteres Mal. Im Mainzer Dom wird diese Form des Segens nur einmal im Jahr praktiziert.

 

Stichwort: Fronleichnam

Zehn Tage nach Pfingsten feiern katholische Christen das Fronleichnamsfest, das „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“. Im Mittelpunkt dieses Festes steht das eucharistische Brot, das für die Katholiken ein Realsymbol für die Gegenwart Christi ist. Diese Gegenwart wird an Fronleichnam in besonderer Weise gefeiert, indem das eucharistische Brot - eine in einem Gottesdienst konsekrierte Hostie - in einer so genannten Monstranz durch die Straßen getragen wird.

 

Das Wort Fronleichnam stammt aus dem Mittelhochdeutschen: „fron“ bedeutet „Herr“, „lichnam“ meint den lebendigen Leib. Die Einführung des Festes geht auf eine Vision der Augustinernonne Juliane von Lüttich (um 1191 bis 1258) zurück. Im Traum sah sie den Mond, der einen sichtbaren dunklen Fleck aufwies. Sie deutete dies als Zeichen dafür, dass der Kirche (symbolisiert durch den Mond) ein Fest zu Ehren der Eucharistie fehle. Bischof Robert von Lüttich führte das Fest für sein Bistum im Jahr 1246 ein. Im Jahr 1264 legte Papst Urban IV. fest, Fronleichnam am zweiten Donnerstag nach Pfingsten zu feiern. Fronleichnam ist heute in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, im Saarland sowie teilweise in Sachsen und Thüringen gesetzlicher Feiertag.

 

Die Feier des Fronleichnamsfestes besteht aus einer feierlichen Messe mit anschließender Prozession. Dabei werden entlang des Prozessionsweges Straßen und Häuser festlich geschmückt, in manchen Dörfern kennt man die Tradition großer Blumenteppiche. Während der Prozession wird die Hostie in einer Monstranz vom Priester unter einem so genannten „Himmel“ getragen, ein über vier Stäbe gespanntes, reich besticktes Tuch. Die Prozession macht Station an ebenfalls reich geschmückten Altären. Hier wird aus den Evangelien vorgelesen, Fürbitte gehalten und mit dem eucharistischen Brot der Segen erteilt. Die Prozessionen entstanden in Deutschland; 1277 gilt als das Jahr der ersten Fronleichnamsprozession, die in Köln stattfand.

 

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Nachricht voraus 30.5.24                                   tob (MBN)

 

 

 

Theologie-Studierende zu Gast in Viernheim

Bischof Peter Kohlgraf beim Theotag in Viernheim (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Bischof Peter Kohlgraf beim Theotag in Viernheim

Bischof Kohlgraf besuchte den „Theotag“ und feierte Gottesdienst

 

Viernheim. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat sich am Mittwoch, 15. Mai, anlässlich des Studientags „Theotag“ mit Theologiestudierenden der Ausbildungsstätten des Bistums Mainz in Viernheim getroffen, um mit ihnen Gottesdienst zu feiern und ins Gespräch zu kommen. Schwerpunkt des diesjährigen Treffens war es, die Studierenden mit den vielfältigen Aufgaben des Dezernats Bau und Kunst vertraut zu machen. Besonders die Begleitung des Gebäudeprozesses und die damit verbundenen Auswirkungen auf die pastorale Arbeit standen im Mittelpunkt. In Viernheim sind diese Prozesse schon weit fortgeschritten, deshalb nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit, um mit Gemeindemitgliedern vor Ort ins Gespräch zu kommen, und sich über deren Erfahrungen auszutauschen. Bischof Kohlgraf dankte den Theologie-Studierenden für ihr Interesse, und ermutigte sie, ihrer Berufung weiterhin zu folgen.

 

Im Fokus standen an dem Nachmittag die Umbau- und Renovierungsmaßnahmen in den Gemeinden des Bistums. In vier verschiedenen Workshops befassten sich die Teilnehmenden mit den Themen „Gebäudeprozess in Viernheim“, „Neukonzeption der Apostelkirche“, „Dom- und Diözesanmuseum: Ist das Kunst, oder kann das weg?“ und „Praktische Folgen des Gebäudeprozesses“. Bischof Kohlgraf besuchte unter anderem einen Workshop von Dr. Anja Lempges, der stellvertretenden Direktorin des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums. Darin setzten sich die Studierenden mit unterschiedlichen Kunst-Objekten auseinander. Gemeinsam mit Lempges diskutierten sie über die Bedeutung der Werke aus künstlerischer Sicht, und für den Bestand des Museums. In einem weiteren Workshop informierte Johannes Krämer vom Dezernat Bau und Kunst über den Gebäudeprozess im Rahmen des Pastoralen Weges im Bistum Mainz. Schließlich besuchte Bischof Kohlgraf noch einen Workshop in der Apostelkirche, in dem Pfarrer Ronald A. Givens mit den Studierenden über die Neukonzeptionierung der Kirche sprach.

 

Am Abend feierte Bischof Kohlgraf gemeinsam mit den Studierenden eine Wort-Gottes-Feier zur Pfingstnovene in der Apostelkirche, in der die Teilnehmenden ihr Taufversprechen erneuerten. Vorbereitet und musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Studierenden gemeinsam mit der Mainzer Regionalkantorin Mechthild Bitsch-Molitor. Der „Theotag“ wurde vorbereitet von Studierenden unter der Leitung von Pastoralreferentin Dr. Monika Müller, Geistliche Mentorin an der Katholischen Hochschulgemeinde in Mainz und Studienleitung des Priesterseminars, in Kooperation mit Baudezernent Krämer, sowie einem Team der Pfarrei Hl. Johannes XXIII., unter anderen mit Koordinatorin Angela Eckart. Insgesamt nahmen 34 Theologiestudierende am „Theotag“ teil. Sie studieren an der katholisch-theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, der Katholischen Hochschule (KH) in Mainz, sowie an der katholischen Fakultät in Frankfurt-St. Georgen. Der Tag findet immer im Sommersemester auf Einladung des Bischofs statt und wird inhaltlich durch ein Dezernat geprägt.

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Nachricht voraus am 16.5.24                                                                                       hoff (MBN)

 

missio-Truck kommt nach Mainz

Truck außen: Der missio-Truck informiert über moderne Sklaverei. (c) missio
Truck außen: Der missio-Truck informiert über moderne Sklaverei.

Mobile Ausstellung sensibilisiert für das Thema moderne Sklaverei

 

Mainz. Die Ausstellung „Eine Welt. Keine Sklaverei.“ im neuen missio-Truck ist von Montag, 10. Juni, bis Freitag, 14. Juni, in Mainz an der Mewa-Arena/Mainz 05 zu Gast. Besucherinnen und Besucher haben am Dienstag, 11. Juni, und Mittwoch, 12. Juni von 17.00 Uhr bis 20.00 Uhr, sowie am Samstag, 15. Juni von 11.00 Uhr bis 15.00 Uhr die Gelegenheit, die kostenlose Ausstellung zu besichtigen und herauszufinden, was genau moderne Sklaverei ist, von der heute mehr als 50 Millionen Menschen betroffen sind. Der Mainzer Generalvikar, Dr. Sebastian Lang, wird den Truck am Freitag, 14. Juni, von 15.00 Uhr bis 16.30 Uhr besuchen. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle Weltkirche des Bistums Mainz werden dann vor Ort sein.

 

Der missio-Truck bietet einen 25-minütigen Rundgang durch fünf thematisch gestaltete multimediale Räume, geführt von der virtuellen Begleitfigur „Chris“. Gruppen von drei Personen können so interaktiv die bedrückende Wirklichkeit moderner Sklaverei in verschiedenen Kontexten erkunden – auf Teeplantagen in Indien, in deutschen Fleischfabriken oder auch auf Kreuzfahrtschiffen. Dabei wird klar, was moderne Sklaverei auch mit unserem Leben in Deutschland zu tun hat.

 

Die Nutzung von Augmented-Reality (AR) verstärkt die Erfahrung während des Besuchs, indem die Gegenstände virtuell zum Leben erweckt werden. Das Orangensaftglas erzählt so vom Schicksal eines Geflüchteten aus dem Sudan, das Smartphone verweist auf Kinder, die auf Schrotthalden in Ghana arbeiten. Mit Originalobjekten, interaktiven Grafiken und virtuellen Begegnungen mit Menschen aus allen Teilen der Welt werden die verschiedenen Formen moderner Sklaverei sichtbar gemacht. 

 

„Der missio-Truck macht nicht nur den dramatischen Lebensalltag von Menschen, die heute in sklavenähnlichen Verhältnissen leben, erfahrbar und sensibilisiert Besucherinnen und Besucher für das Thema. Er zeigt zugleich auch Wege auf, wie jeder einzelne von uns einen Beitrag für eine gerechtere Welt leisten kann“, erklärt missio-Präsident Pfarrer Dirk Bingener. Für Menschen mit Beeinträchtigungen ist der Truck barrierearm gestaltet. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an das missio-Truck-Team.

 

Hinweis: Interessierte Schulen ab der 8. Klasse können sich bei missio-Referentin Verena Storch direkt per Mail melden (missio@bistum-mainz.de). Weitere Informationen unter missio-hilft.de

 

Fotos unter www.bistummainz.de/pressestelle

 

Nachricht voraus am 4.6.24                                                                                  PM (MBN)

 

 

Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2024 verliehen

Verleihung des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises am 16. Mai 2024 in Mainz. (c) Deutsche Bischofskonferenz/Marko Orlovic
Verleihung des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises am 16. Mai 2024 in Mainz.

Feierstunde mit Bischof Peter Kohlgraf im Erbacher Hof in Mainz

 

Mainz. Zum 35. Mal hat die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag, 16. Mai, den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis verliehen. Bei einem Festakt im Erbacher Hof in Mainz übergaben der gastgebende Bischof Dr. Peter Kohlgraf (Mainz) und Weihbischof Robert Brahm (Trier), Vorsitzender der Jury des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises, den mit 5.000 Euro dotierten Preis und die dazugehörige Statuette an die Autorin und Künstlerin Linda Wolfsgruber für ihr Werk sieben. die schöpfung. Die Jury hatte das Preisbuch, das im Tyrolia Verlag (Innsbruck) erschienen ist, aus insgesamt 151 Titeln ausgewählt, die von 63 Verlagen eingereicht wurden. Linda Wolfsgruber hatte bereits 2010 zusammen mit Heinz Janisch den Kinder- und Jugendbuchpreis für das Buch Wie war das am Anfang erhalten.

 

„Ihr Werk steckt voller Leben und sprüht vor Freude über die Schöpfung und zugleich haben Sie Raum gefunden, dies auch mit einer Kritik am Umgang des Menschen mit der Schöpfung zu verbinden“, hob Bischof Kohlgraf in seinem Grußwort hervor. Es sei ein Appell an uns alle, die uns anvertraute Schöpfung zu schützen und zu wahren. „Das Buch ist ein Anlass, die Wunder und die Schönheit der Schöpfung Gottes bewusster wahrzunehmen, und gleichzeitig zu erkennen, wie fragil dieses Geschenk ist. Es braucht unsere volle Aufmerksamkeit und Achtsamkeit“, so Bischof Kohlgraf. Die deutschen Bischöfe seien überzeugt, dass eine katholische Auszeichnung für Kinder- und Jugendliteratur wichtig und richtig sei.

 

Linda Wolfsgruber stellt in ihrem Buch jeden der sieben Tage der Schöpfung in je sieben ausdrucksstarken Bildern dar. Einfache, fast monochrome Collagen verwandeln sich nach und nach zu Tier- und Pflanzenbildern. Sie verbindet darin in einer künstlerischen Neuinterpretation der biblischen Schöpfungsgeschichte „Mythos und Wissenschaft harmonisch sanft miteinander“, wie es in der Begründung der Jury heißt. Die Zahl sieben sei dabei sowohl inhaltliches wie auch dramaturgisches Konzept. Mit der schlicht formulierten und dennoch zentralen Erkenntnis „Weil sie uns anvertraut ist“ leitet Linda Wolfsgruber in den Schöpfungshymnus ein und setzt ihn in seiner theologisch-zeichenhaften Fülle um. Die Jury empfiehlt das Preisbuch ab vier Jahren und gleichzeitig zur Lektüre für alle, die sich für einen alternativen Zugang zu Themen wie Schöpfungsverantwortung und nachhaltiges Leben interessieren.

 

„Im Buch liegt die Vielfalt der Schöpfung und das, was uns anvertraut ist. Ganz wichtig war mir, den Reichtum und die ganze Vielfalt der Schöpfung in das Buch hineinzugeben“, sagte Linda Wolfsgruber und fügte hinzu: „Die Schöpfung beginnt im Kopf – deshalb gibt es zwei Fabelfiguren im Buch, Nixe und Einhorn, die für das Schöpfen im eigenen Kopf stehen und die Fantasie. Es ist großartig, dass solch eine Auszeichnung gerade dieses Buch, das natürlich einen religiösen Hintergrund hat, aber auch eine sehr weltliche Perspektive einnimmt, auszeichnet.“ Mit Blick auf den Preis betonte Linda Wolfsgruber: „Die Auszeichnung hat für mich persönlich eine große Bedeutung, da sie eine Arbeit von mir würdigt, für die ich mich über mehrere Monate hinweg intensiv mit Recherche, Auseinandersetzung und viel Vergnügen der Schöpfungsgeschichte gewidmet habe. Der Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis ist besonders wertvoll, da er Bücher mit religiösen, spirituellen und humanen Inhalten würdigt. Daher zählt er in meinen Augen zu den bedeutendsten Auszeichnungen im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur im deutschsprachigen Raum.“ Bei der Preisverleihung vor Ort wurden die Arbeiten der Illustratorin im Rahmen eines Werkstattgesprächs vorgestellt. Das Publikum konnte in Echtzeit Einblicke in ihr künstlerisches Schaffen erhalten.

 

Für den Juryvorsitzenden des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises zeigt sich in der Auszeichnung eine Verantwortung der Kirche. Am Rande der Preisverleihung betonte Weihbischof Robert Brahm: „Mit dem Kinder- und Jugendbuchpreis nimmt die katholische Kirche ihre Verantwortung für eine Lesekultur in unserem Land wahr. Wer liest, weiß mehr. Gerade in unseren Zeiten ist das Lesen unabdingbar – vor allem, um mit Hintergrund und Vordergrund Wichtiges vom Unwichtigen zu unterscheiden, Wahrheit von Falschem zu trennen. Lesen ist so ein Beitrag zur gesellschaftlichen Bildung. Genau diesem Auftrag weiß sich auch die Kirche verpflichtet. So stiftet unser Preis das, was Kirche mit ihrem Einsatz für das (religiöse) Buch will: Verantwortung und Bildung für das Gemeinwohl zu übernehmen.“

 

Hinweis: Weitere Informationen unter dbk.de


Nachricht voraus am 17.5.24                                                                                    (PM/DBK)

 

Didaktische Kompetenz und überzeugende Persönlichkeit

Gruppenbild der anwesenden Absolventinnen mit Claudia Pappert (rechts im Bild) (c) PZ Hessen
Gruppenbild der anwesenden Absolventinnen mit Claudia Pappert (rechts im Bild)

Lehrkräfte für Katholische Religion am Pädagogischen Zentrum ausgebildet

Wiesbaden-Naurod. Knapp zwei Jahre nach Beginn des 17. Weiterbildungskurses „Katholische Religion“, den das Pädagogische Zentrum der Bistümer im Lande Hessen (PZ) im Auftrag der Hessischen Lehrkräfteakademie durchführt, bekamen elf Absolventinnen und Absolventen am Donnerstag, 23. Mai, ihr Abschlusszeugnis überreicht. Der Nachmittag im Wilhelm Kempf-Haus in Wiesbaden-Naurod begann mit einer Eucharistiefeier mit Pfarrer Dr. Tonke Dennebaum, Leiter des Kommissariats der Bischöfe im Lande Hessen.

 

Dennebaum ermutigte die neuen Religionslehrkräfte, nicht nur mit ihrer Kompetenz den Schulalltag zu bereichern. „Ihr seid das Salz der Erde – dabei kommt es im Schulalltag nicht nur auf das Können an, das Sie sich in dem Weiterbildungskurs angeeignet haben, sondern auch auf Ihr Sein, Ihre Persönlichkeit als Christinnen und Christen.“ Musikalisch wurde der Gottesdienst von Alexander Keidel, Musiklehrer Bischof-Neumann-Schule, an Orgel und Klavier gestaltet. Im Anschluss fand die Akademische Feier statt, die musikalisch von Schülerinnen und Schülern der Bischof-Neumann-Schule bereichert wurde.

 

Direktor Thorsten Klug begrüßte Schulrätin Katharina Stahn von der Hessischen Lehrkräfteakademie, die anwesenden Dozentinnen und Dozenten und Studienzirkelleitungen des Kurses, sowie die Vertreterinnen und Vertreter der Bistümer Fulda, Limburg und Mainz. Als gestandene Lehrkraft sich wieder in eine Ausbildungssituation zu begeben sei ein mutiger Schritt. „Aber so ein Perspektivwechsel kann auch eine Bereicherung für den eigenen Unterricht sein. Und eine erfolgreiche Prüfung motiviert, das erworbene Wissen weiterzugeben“, sagte Klug. Er bedankte sich vor allem bei der Studienleiterin des Weiterbildungskurses Claudia Pappert, Referentin für Religionspädagogik im PZ Hessen dafür, dass sie die Rahmenbedingungen schuf, um die neuen Religionslehrkräfte zu qualifizieren. Stahn und Pappert übergaben gemeinsam die Zeugnisse an die neuen Religionslehrkräfte und begleiteten dies mit ermutigenden Worten für das zukünftige Tun.

 

Das Pädagogische Zentrum ist eine Fortbildungseinrichtung für Lehrkräfte aller Schularten sowie für Angehörige anderer pädagogischer Berufsgruppen, die im schulischen oder schulnahen Bereich tätig sind. Träger des Instituts sind die drei hessischen Bistümer Fulda, Limburg und Mainz. Es wurde 1977 gegründet, seit 1978 gibt es Angebote der Fort- und Weiterbildung. Pro Jahr nehmen ca. 1.500 Personen an Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen des PZ teil. Etwa 50 Referentinnen und Referenten aus unterschiedlichen beruflichen Kontexten arbeiten für das PZ. Hauptveranstaltungsorte sind das Wilhelm-Kempf-Haus in Wiesbaden-Naurod, und das Priesterseminar in Limburg. Andere Veranstaltungen finden auch direkt in den Schulen statt. 

 

Hinweis: Der nächste Weiterbildungskurs Katholische Religion, den das PZ Hessen im Auftrag der Hessischen Lehrkräfteakademie anbietet, startet im September. Aktuell läuft die Bewerbungsphase, Bewerbungsfrist ist Mittwoch, 19. Juni. Weitere Informationen dazu finden sich hier:  https://www.pz-hessen.de/fortbildung/gesamtangebot/search-result?search=24-37-04

 

Nachricht voraus am 28.5.24                                                                                 PM/hoff (MBN)

 

 

Kohlgraf übernimmt politische Patenschaft

Politische Patenschaft für Mahmud Mehrabi (c) IGFM
Politische Patenschaft für Mahmud Mehrabi

Bischof fordert Freilassung des Iraners Mahmoud Mehrabi


Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat die politische Patenschaft für den Iraner Mahmoud Mehrabi übernommen und setzt sich für dessen Begnadigung und Freilassung ein. Kohlgraf wird sich in Schreiben an die iranische Regierung gegen das willkürliche Todesurteil gegen Mehrabi wenden. Kohlgraf setzt sich damit wie bereits im Jahr 2022 im Rahmen des Patenschaftsprojekts der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) für ihre Freilassung eines politischen Gefangenen im Iran ein. Im Dezember 2022 hatte Kohlgraf bereits die Patenschaft für die zwei Iraner Arian Farzamnia und Reza Nowrozi übernommen. Vermittelt wurde das Engagement auch in diesem Fall durch den Menschenrechtsaktivisten Behrouz Asadi.

 

Mahmoud Mehrabi wurde am 1. Februar 2023, während der landesweiten „Frau, Leben, Freiheit“-Proteste, in seinem eigenen Haus in der Stadt Isafhan festgenommen. Seitdem ist er im Dastgerd-Gefängnis inhaftiert. Ihm werden allgemeine Verbrechen vorgeworfen. So soll er angeblich Unwahrheiten auf seiner Instagram-Seite verbreitet haben, was in der Islamischen Republik unter den Vorwurf der „Korruption auf Erden“ fällt. Nun wurde Mahmoud laut der oppositionellen Nachrichtenagentur Hrana zum Tode verurteilt. Nach Angaben eines der Verteidiger von Mahmoud Mehrabi, Babak Eslami Farsani, wurde das Todesurteil erst bekannt, nachdem einer seiner Kollegen die Abteilung, die das Urteil verkündet hat, aufsuchte. Mehrabi sitzt aktuell in Einzelhaft, dies erfolgt oft in Vorbereitung auf die Exekution. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte dankt dem Mainzer Bischof Peter Kohlgraf für seinen Einsatz. Je lauter Abgeordnete und Mandatsträger sich für die Freilassung eines Menschen einsetzen, umso eher wird dieser Ruf für das Leben auch in der Islamischen Republik Iran gehört.

 

Nachricht voraus am 19.5.24                                                                         PM/tob (MBN)

 

 

 

 

Bistum Mainz auf dem Katholikentag

Bischof Kohlgraf und Stephanie Rieth besuchten den Stand des Bistums Mainz unter der Leitung von Susanne Metzger (rechts), Abteilungsleitung Öffentlichkeitsarbeit (c) Bistum Mainz / Hoffmann
Bischof Kohlgraf und Stephanie Rieth besuchten den Stand des Bistums Mainz unter der Leitung von Susanne Metzger (rechts), Abteilungsleitung Öffentlichkeitsarbeit

Bischof Kohlgraf, Generalvikar und Bevollmächtigte besuchen Bistumsstand


Erfurt.
Auf dem 103. Katholikentag in Erfurt ist auch das Bistum Mainz vertreten. Entsprechend des diesjährigen Mottos des Katholikentags „Zukunft hat der Mensch des Friedens“ dreht sich am Stand des Bistums auf der Kirchenmeile buchstäblich alles um das Thema Frieden. Der Mainzer Bischof Kohlgraf nahm an der Podiumsdiskussion „Wer Frieden will, muss den Frieden vorbereiten - auch mit Waffen? Friedensethische Kriterien in neuer Zeit“ teil, und besuchte den Bistumsstand. Auch der Mainzer Generalvikar, Dr. Sebastian Lang, und die Bevollmächtigte des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, waren am Bistumsstand anzutreffen.

 

Podium zum Thema Frieden und Waffen

 

An der Podiumsdiskussion zum Thema Frieden in der Alten Oper Erfurt nahm Bischof Kohlgraf in seiner Funktion als Präsident der Deutschen Sektion von pax christi teil. In der Debatte ging es unter anderem um das Thema Aufrüstung als Mittel zur Abschreckung. Einer der Teilnehmenden, Manfred Weber MdEP, Vorsitzender der Christlich-Sozialen Union in Bayern e.V., warb dafür, dass Deutschland eigene Atomwaffen brauche, um Aggressoren erfolgreich abschrecken zu können. Kohlgraf gab zu bedenken: „Abschreckung funktioniert nur, wenn wir auch tatsächlich dazu bereit wären, diese Waffen einzusetzen. Sind wir das?“. Zum Thema Krieg in der Ukraine sagte Andreas Hoppe, Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr, Berlin: „Frieden basiert auf Gerechtigkeit. Es ist notwendig, die Ukraine in die Lage zu versetzen, eine selbstbestimmte Nachkriegsordnung herzustellen.“ Professor emeritus Dr. Heinz-Günter Stobbe, Friedensforscher, Münster, sagte: „Gerechtigkeit schafft man nicht mit Waffen. Und die Abwesenheit von militärischer Gewalt ist die Mindestbedingung für Frieden.“ Moderiert wurde die Diskussion von Journalistin Bettina Schön aus Berlin.

 

Besuch am Stand des Bistums

 

Bischof Kohlgraf besuchte auch den Stand des Bistums Mainz, den das Team der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit im Bischöflichen Ordinariat präsentiert. Auch Generalvikar Lang und die Bevollmächtigte Rieth waren am Stand zu Gast. Hier können Besucherinnen und Besucher an einem „Glücksrad“ in Form des Bistumslogos drehen. Je nachdem, welche Zahl das Rad anzeigt, bekommen die Gäste unterschiedliche Fragen zum Thema „Frieden“ gestellt. Über die Fragen kommen sie mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bistums ins Gespräch. Viele notieren ihre Antworten auch auf Karten und heften sie an eine Pinnwand. Anschließend erhalten sie als Geschenk ein Armband mit einem Friedens-Spruch oder einer Ermutigung. Auf einer Deutschlandkarte können sie zudem einen Klebepunkt anbringen, um anzuzeigen, woher sie angereist sind. Der Stand ist noch bis Samstag, 18.00 Uhr, geöffnet.

 

Stichwort: Katholikentag in Erfurt

 

Der 103. Katholikentag findet von Mittwoch, 29. Mai bis Sonntag, 2. Juni 2024 in Erfurt statt. Er steht unter dem Motto „Zukunft hat der Mensch des Friedens“. Zum diesjährigen Katholikentag werden bis zu 20.000 Teilnehmende aus Deutschland, Europa und der Welt erwartet. Darunter auch Menschen anderer Konfessionen und Religionen oder solche, die mit dem Katholikentag zwar nicht den Glauben, aber die gesellschaftlichen Anliegen teilen. Alle zwei Jahre veranstaltet das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) einen Katholikentag. Schauplatz ist jeweils eine andere Stadt in einem anderen Bistum. Der nächste Katholikentag wird 2026 in Würzburg stattfinden.

 

Hinweis: Weitere Informationen und eine Bildergalerie unter https://bistummainz.de/aktionen/katholikentage/erfurt-2024/

 

Fotos unter www.bistummainz.de/presse

 

Nachricht voraus am 1.6.24                                                                                         hoff (MBN)

 

 

 

Bischof Kohlgraf würdigt Weihejubilare

Mainz, 23. Mai 2024: Bischof Peter Kohlgraf feierte mit den Weihejubilaren in der Bonifatiuskapelle des Priesterseminars Gottesdienst. (c) Bistum Mainz / Blum
Mainz, 23. Mai 2024: Bischof Peter Kohlgraf feierte mit den Weihejubilaren in der Bonifatiuskapelle des Priesterseminars Gottesdienst.

Gemeinsamer Gottesdienst und Begegnung im Priesterseminar

 

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat im Rahmen eines Gottesdienstes am Donnerstag, 23. Mai, in der Bonifatiuskapelle des Mainzer Priesterseminars Priestern und Ständigen Diakonen aus dem Bistum Mainz zu ihren Weihejubiläen in diesem Jahr gratuliert: „Ich freue mich, dass wir heute gemeinsam Dank sagen dürfen für die Wegbegleitung Gottes und dafür, was Sie den Menschen in Ihrem Dienst schenken durften“, sagte Bischof Kohlgraf. „Das Evangelium ist etwas, ohne das die Welt sehr viel ärmer wäre. Jeder bringt sich dabei mit seiner eigenen Persönlichkeit ein. Ich bin Ihnen dankbar dafür, dass Sie das über viele Jahrzehnte getan haben und weiter tun.“

Im Anschluss an den Gottesdienst, den der Mainzer Domorganist, Professor Daiel Beckamn, musikalisch gestaltete, nahm sich Bischof Kohlgraf Zeit für die Begegnung mit den Jubilaren bei Kaffee und Kuchen im Priesterseminar. Teilgenommen haben unter anderen der Bischöfliche Beauftragte für die Priester, P. Joshy George Pottackal, und Pfarrer Markus Warsberg, Bischöflicher Beauftragter für die Ständigen Diakone.

Ihre Jubiläen mit dem Bischof begangen haben: 25 Jahre: Pfarrer Franz-Josef Jertz, Pfarrer Wolfgang Kaiser, Pfarrer Dr. Virginijus Grigutis, Pfarrer Adam Malczyk, Diakon Bernd Gaube und Diakon Thomas Gensler. 40 Jahre: Pfarrer Norbert Braun, Pfarrer Winfried Disser und Pfarrer Franz Zierz. 50 Jahre: Pfarrer Heinz Kußmann, Pfarrer Herbert Jung, P. Ivan Krizanovic OFM, P. Josip Bebic OFM und Diakon Gerhard Schmitt. Im Gottesdienst wurde auch in besonderer Weise der beiden im Mai verstorbenen Priester gedacht, die auch zu der Feier eingeladen waren und kürzlich verstorben sind: Pfarrer Dr. h.c. Erhard Weiher und Pfarrer Hermann Rink.

 

Foto unter www.bistum-mainz.de

 

Nachricht voraus am 23.5.24                                                                                       tob (MBN)

 

 

Bistum Mainz auf dem Katholikentag in Erfurt (29.5.-2.6.)

Katholikentag in Erfurt (c) Katholikentag/Erfurt
Katholikentag in Erfurt

 

Stand der Diözese auf der Bistumsmeile / Podium mit Bischof Peter Kohlgraf (31.5.)

 

Erfurt/Mainz. Das Bistum Mainz beteiligt sich am 103. Deutschen Katholikentag in Erfurt (Mittwoch, 29. Mai, bis Sonntag, 2. Juni) unter anderem mit einem eigenen Stand. Der Stand mit der Nummer DP-A-18 befindet sich auf der Kirchenmeile, zentral am Domplatz Nord. Auf der Bistumsmeile präsentieren sich die deutschen Bistümer und diözesanen Laienräte und stellen ihr vielfältiges Engagement vor. Der Stand des Bistums Mainz ist auch als Treffpunkt und Informationsbörse für Besucher aus dem Bistum Mainz gedacht. Vorbereitet und betreut wird er von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des Bischöflichen Ordinariates. Zeitweise werden auch Vertreterinnen und Vertreter der Bistumsleitung am Bistumsstand als Gesprächspartner präsent sein.

 

Bischof Kohlgraf auf dem Katholikentag

 

Freitag, 31. Mai, 14.00 bis 15.30 Uhr: Forum „Wer Frieden will, muss Frieden vorbereiten“ Wer Frieden will, muss den Frieden vorbereiten – auch mit Waffen? Friedensethische Kriterien in neuer Zeit Andreas Hoppe, Generalmajor, Berlin, Bischof Peter Kohlgraf, Präsident von pax christi – Deutsche Sektion, Mainz Professor emeritus Heinz-Günter Stobbe, Friedensforscher, Münster Manfred Weber MdEP, Fraktionsvorsitzender der EVP-Fraktion, Brüssel/Belgien

 

Samstag, 1. Juni, 8.00 bis 9.00 Uhr: Eucharistiefeier in der Augustinerkirche, Augustinerstr. 7, Evangelische Messe der Berneuchener Gemeinschaften, Predigt: Bischof Peter Kohlgraf, Mainz

 

Weitere Teilnehmende aus dem Bistum Mainz

 

Freitag, 31. Mai, 14.00 bis 15.30 Uhr, Stadtmuseum/Kaisersaal, Futterstr. 15/16: Lebenskrisen! Die Auseinandersetzung um Abtreibung und §218 StGB; einer der Teilnehmenden auf dem Podium: Professor Stephan Goertz, Moraltheologe, Mainz

Freitag, 31. Mai, 16.30 bis 18.00 Uhr, Predigerkirche, Predigerstr. 4: „Katholisch gegen katholisch? Polarität(en) in der Kirche“ unter anderem mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer MdL, Mainz, und Anwältin des Publikums: Michaela Pilters, Montabaur

Freitag, 31. Mai, Schottenkirche, Schottenstr. 11: „Kupfer und Gold aus Peru – Wer zahlt die Rechnung? Soziale und ökologische Folgen des Rohstoffabbaus“, vorbereitet von: Kampagne Bergbau Peru, Misereor, Erzbistum Bamberg, Erzbistum Freiburg, Bistum Mainz, Bistum Speyer und Caritas International

Samstag, 1. Juni, 11.00 bis 12.30 Uhr Reglerkirche, Gemeindehaus, EG, Raum 1, Juri-Gagarin-Ring: „Meditation. Sich vom Gott der Gegenwart finden lassen. Einführung ins kontemplative Gebet“ mit Pater Lucas Leonhard OP, Mainz, vorbereitet von: Dominikaner-Provinz in Deutschland und Österreich

 

Samstag, 1. Juni, 11.00 bis 12.30 Uhr, Rathaus, 2. OG, Raum 225, Fischmarkt 1: „Bomben in Kindermedien: Kinder in digitalen Zeiten über Krieg und Krisen informieren“, unter anderen mit Professor Andreas Büsch, Clearingstelle Medienkompetenz der DBK, Mainz, und Constanze Knöchel, Mitarbeiterin der Kindernachrichten logo!, Mainz

 

Samstag, 1. Juni, 11.00 bis 12.30 Uhr, Evangelisches Augustinerkloster, Augustinerstr. 10, Haus der Versöhnung, Johannes-Lang-Saal, „Werkstatt: Die Jugendsynode als Baustein einer partizipativen Kirche. Beteiligung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen“, mit Benedikt Beer, Freiwilligendienste im Bistum Mainz. Sophie Eberle, Theologiestudentin, Mainz, Alfrun Wiese, Jugendbildungsreferentin, Mainz, vorbereitet von: Bischöfliches Jugendamt Mainz und Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Mainz

 

Samstag, 1. Juni, 14.00 bis 15.30 Uhr, St. Wigbert, Gemeindehaus, Raum Wigbert 1, Regierungsstr. 74: „Werkstatt: Hilfe, mein Kind ist queer. Wie geht es Eltern und Angehörigen damit?“, mit Ruth Gleißner, Netzwerk kath. Lesben, Mainz, vorbereitet von: Netzwerk katholischer Lesben

 

Leitwort des Katholikentages: „Zukunft hat der Mensch des Friedens“

 

Das Leitwort des Katholikentages 2024 in Erfurt lautet „Zukunft hat der Mensch des Friedens“. Es stammt aus Psalm 37,37b und wurde am 21. Oktober 2022 durch Katholikentagsleitung und Hauptausschuss des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) beschlossen. Bei dem Thema stehen zentrale Fragen der heutigen Zeit im Mittelpunkt: Was ist Frieden? Wer ist dafür verantwortlich? Können wir gemeinsam ein friedliches Morgen gestalten? Kriegerische Auseinandersetzungen weltweit stellen den Ruf nach Menschen des Friedens in den Vordergrund. Dabei ist der Ausruf „Zukunft hat der Mensch des Friedens“ auch interreligiös verständlich. Ausführliche Informationen zum thematischen Rahmen finden Sie unter www.katholikentag.de/leitwort

 

Hinweise:

 

Pressekontakt

Abteilungsleiterin Presse und Marketing

Cosima Jagow-Duda

Telefon: 0 361 55 89 81 50

E-Mail: presse@katholikentag.de

Weitere Informationen:

 

  • Offizielle Internetseite: katholikentag.de
  • Zentralkomitee der deutschen Katholiken: zdk.de
  • Diözese Erfurt: bistum-erfurt.de
  • Das Programm des Katholikentages: katholikentag.de/programm

 

Nachricht voraus am 13.5.24                                                                                    hoff (MBN)