Mainz. Der Mädchenchor am Dom und St. Quintin feiert sein 25-jähriges Bestehen mit einem Festkonzert und einem Festgottesdienst im Mainzer Dom.
Das Festkonzert am Samstag, 26. Oktober, um 19.30 Uhr steht unter der Überschrift „Jauchzet Gott“; es erklingen Kompositionen von unter anderen Gabriel Fauré, Josef Gabriel Rheinberger, Felix Mendelssohn Bartholdy und Ennio Morricone. Begleitet wird der Chor vom Kreisjugendorchester Böblingen unter der Leitung von Thomas Scheiflinger und Domorganist Professor Daniel Beckmann an der Domorgel. Die Gesamtleitung hat der Leiter des Mädchenchores, Domkantor Michael Kaltenbach, der für das Programm auch eigene Kompositionen und Arrangements beigesteuert hat. Die Musikerinnen und Musiker gestalten auch den Festgottesdienst am Sonntag, 27. Oktober, um 10.00 Uhr im Mainzer Dom. Als Hauptzelebrant steht Domdekan Prälat Heinz Heckwolf dem Gottesdienst vor.
Der Mädchenchor war 1994 von dem damaligen Domkapellmeister Mathias Breitschaft und Domdekan Heinz Heckwolf gegründet worden, er gehört zu den ältesten Mädchenchören in Deutschland. Der Name des Chores – Mädchenchor am Dom und St. Quintin – geht auf die Kirche St. Quintin zurück, die ganz in der Nähe des Mainzer Domes steht und die bei der Gründung des Chores keinen eigenen Pfarrchor hatte. Auch die ersten Auftritte des Chores erfolgten in dem Gotteshaus, wo der Chor – neben seinen Aufgaben im Mainzer Dom – auch heute noch regelmäßig singt. Darüber hinaus singen die Mädchen in Konzerten und im Mainzer Staatstheater.
Sechs Mainzer Domkantoren – der Mädchenchor ist traditionell das künstlerische Betätigungsfeld des Domkantors – hatten die Leitung seit 1994 inne. Aktuell leitet Domkantor Michael Kaltenbach den Chor – seit 2015 hat er das Amt inne. Zweimal in der Woche probt er mit seinen 140 Sängerinnen, dazu haben die Mädchen Stimmbildung. Zwischen neun und 19 Jahren sind sie alt, die meisten verlassen den Chor nach dem Ende ihrer Schulzeit. In den vergangenen Wochen war Kaltenbach wieder in den Mainzer Grundschulen unterwegs, um neue Mitglieder zu werben, 30 Mädchen singen jetzt im Vorbereitungschor. Über Nachwuchsmangel klagt der Domkantor nicht: „Ich bin sehr glücklich, denn es läuft im Chor super. Und ich arbeite sehr daran, dass es so bleibt“, betont er.
Eine Herausforderung sei es immer wieder, passende Chorliteratur für die verschiedensten Anlässe zu finden. Vor dem 20. Jahrhundert gebe es nur wenige Originalkompositionen für Mädchenchor. Das habe sich aber im 21. Jahrhundert mit der Gründung vieler Mädchenchöre verändert, sagt Kaltenbach. Und wie seine Vorgänger auch, komponiert er selbst für seinen Chor. „Das geht gar nicht anders, denn sonst singen die Mädchen immer wieder dieselben Stücke.“ Für das Jubiläumskonzert hat er beispielsweise die fünfstimmige Mottete „Bonum est confiteri Domino“ komponiert.
Kaltenbach lobt die „großartige Gemeinschaft“ innerhalb des Chores, die vor allem durch die jährlichen Chorfahrten gefestigt wird. „Ich beobachte immer wieder den guten Zusammenhalt der Mädchen und ich freue mich über ihre musikalische Entwicklung“, sagt er. Bei den Proben komme es immer wieder darauf an, die richtige Balance zu finden, damit die älteren Sängerinnen nicht unterfordert, die jüngeren nicht überfordert seien. „Das geht nur mit einer guten Kommunikation“, sagt er.