250. Geburtstag von Bischof Joseph Vitus Burg (27.8.)

Der Freiburger Priester war von 1830 bis 1833 Bischof von Mainz

Bischof Joseph Vitus Burg (c) Bistum Mainz
Datum:
Fr. 24. Aug. 2018
Von:
am (MBN)

Am Montag, 27. August, jährt sich zum 250. Mal der Geburtstag von Joseph Vitus Burg. Burg war von 1830 bis 1833 Bischof von Mainz und Nachfolger von Bischof Joseph Ludwig Colmar, der 1818 starb. Die Ernennung Burgs zum Bischof von Mainz beendete eine zwölfjährige Sedisvakanz. Mit Burg leitete erstmals ein Bischof das Bistum Mainz, dessen Grenzen identisch mit dem des Großherzogtums Hessen-Darmstadt waren, und die bis heute bestehen.

Burg, der am 27. August 1768 als Sohn eines Kaufmanns in Offenburg/Baden geboren wurde, trat 1787 in den Franziskanerkonvent in Speyer ein und studierte Philosophie und Theologie in Regensburg und Würzburg. 1791 wurde er zum Priester geweiht und wirkte als Professor am Franziskaner-Gymnasium in Überlingen am Bodensee. Nach der Eroberung Speyers durch die Franzosen 1797 kam es zur Säkularisierung seines Heimatkonventes und Burg wurde Weltpriester, anschließend war er als Pfarrer in der Seelsorge tätig. Von 1809 bis 1821 war Burg kommissarischer Verwalter des badischen Restteils der Diözese Straßburg und unter anderem an der Vorbereitung der päpstlichen Bullen zur Errichtung der neuen Kirchenprovinz Freiburg beteiligt, zu der auch das neue Bistum Mainz bis heute gehört. 1827 bis 1829 war Burg Domdekan in Freiburg, 1828 bis 1829 Weihbischof in Freiburg, bevor er dann am 12. Januar 1830 den Mainzer Bischofsstuhl bestieg.

Erster Hirtenbrief

In seinem ersten Hirtenbrief an die Gemeinden seines Bistums schreibt Burg: „Der Glaube ist eine Gabe Gottes. Scherzet nicht mit dieser heiligen Gabe; bewahret sie als das köstlichste Geschenk. Bei den Erbarmungen Gottes: Wachet ohne Unterlass, dass ihr nichts von diesem Gnadengeschenk unseres Vaters, der im Himmel ist, verlieret. In der Stunde, bevor unser göttlicher Religionsstifter den Gang des Todes ging, betete er im Hinblick auf alle, die durch alle Jahrhunderte herab durch das Bekenntnis einer Lehre an ihn glauben würden, dass alle Eines seien, damit die Welt glaube, dass sein himmlischer Vater ihn gesandt habe. Die erste Pflicht unseres oberhirtlichen Amtes ist, diesen so notwendigen Glauben, der sich durch Werke des Lichtes bewähret, in seiner Vollständigkeit und Reinheit fest zu erhalten.“

Als Mainzer Bischof nicht unumstritten

In Mainz habe die Ernennung Burgs „nicht gerade Freudenstürme“ ausgelöst, heißt es in der Publikation „Vom Kirchenfürsten zum Bettelbub. Das heutige Bistum Mainz entsteht“. Der Freiburger Priester Burg habe eine ganz andere Auffassung vom Kurs der Kirche gehabt als die von Bischof Colmar geprägten Kleriker des Bistums Mainz. Burg hatte eine positive Einstellung zum Staatskirchentum, sah „den Schutz einer freien katholischen Kirche besser beim Staat als beim Papst aufgehoben“. Umstritten war auch die Verlegung der Priesterausbildung nach Gießen in dieser Zeit: 1830 wurde an der dortigen Landesuniversität eine Katholisch-Theologische Fakultät für die wissenschaftliche Ausbildung der angehenden Priester eingerichtet, der Burg zustimmte. Erst unter Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler wurde dieser Schritt 1851 rückgängig gemacht. Gleichzeitig kämpfte Burg erfolgreich für die Beibehaltung des katholischen Lehrerseminars in Bensheim und der konfessionellen Volksschulen und vertrat ein ganz an der Seelsorge orientiertes Priesterbild. Seine Amtszeit war allerdings nur von kurzer Dauer: Am 22. Mai 1833 starb Burg an den Folgen einer Lungenentzündung; er ist im Mainzer Dom beigesetzt.

Literaturhinweis: „Vom Kirchenfürsten zum Bettelbub. Das heutige Bistum Mainz entsteht. 1792 – 1802 – 1830.“ Herausgegeben von Barbara Nichtweiß. Verlag Philipp von Zabern, Publikationen Bistum Mainz 2002. Das Buch ist zum Preis von drei Euro im Infoladen des Bistums Mainz erhältlich, Heilig Grab-Gasse 8, 55116 Mainz, Telefon: 06131/253-888, Internet: www.infoladen-bistum-mainz.de.