40. Geburtstag von Generalvikar Dr. Sebastian Lang (28.8.)

Umgang mit kirchlichem Gebäudebestand ist prägendes Thema der kommenden Jahre

Generalvikar Dr. Sebastian Lang im Gespräch vor dem Gründungsgottesdienst in Bensheim im Januar 2025. (c) Bistum Mainz / Blum
Datum:
Do. 21. Aug. 2025
Von:
tob (MBN)

Mainz. Der Mainzer Generalvikar, Dr. Sebastian Lang, vollendet am Donnerstag, 28. August, sein 40. Lebensjahr. Bischof Peter Kohlgraf hatte Lang am 9. Dezember 2023 für fünf Jahre zum neuen Generalvikar des Bistums Mainz ernannt - am Tag der Ernennung des früheren Generalvikars, Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, zum Erzbischof von Paderborn. Als Generalvikar nimmt Lang gemeinsam mit der Bevollmächtigten des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, auf Augenhöhe die Gesamtverantwortung in der Bistumsverwaltung wahr. Gemeinsam mit Bischof Kohlgraf wird die Leitungskonferenz den Geburtstag am Dienstag, 2. September, begehen.

Keine einsamen Entscheidungen

Generalvikar Dr. Sebastian Lang (links) zusammen mit Bischof Peter Kohlgraf bei der Fragerunde zum Firmbewerbertag im September 2024 im Mainzer Dom. (c) Bistum Mainz / Blum

Er schätze sehr, dass die Leitungsaufgaben zur Unterstützung des Bischofs auf verschiedene Schultern verteilt sind, betont Lang: „Viele Dinge landen faktisch gar nicht mehr auf meinem Schreibtisch, weil die Bevollmächtigte und Carsten Erdt als Diözesanökonom gemeinsam mit mir Verantwortung in der Bistumsleitung tragen.“ Als besonders positiv nimmt er wahr, dass er keine einsamen Entscheidungen fällen müsse: „Es gibt in der Bearbeitung der konkreten Themen immer mindestens noch eine Person, die sich auskennt, die zuständig ist und auch Verantwortung trägt. Das meiste wird im Gespräch abgewogen und entschieden.“

Dankbar ist er für die Möglichkeit, das Bistum bei den Visitationen der Pastoralräume und Pfarreien kennenzulernen: „Das ist wirklich schön, weil dabei die Themen im Austausch vor Ort lebendig werden.“ Besonders wichtig sei dieser Austausch bei der Frage nach dem Umgang mit dem kirchlichen Gebäudebestand, betont Generalvikar Lang: „Bis Mitte kommenden Jahres werden hoffentlich Gebäudekonzepte für alle neuen Pfarreien vorliegen. Und ich bin dankbar und beeindruckt, wie gut und engagiert in den Pfarreien gearbeitet worden ist. Das ist für alle – im Haupt- und im Ehrenamt, im Bischöflichen Ordinariat und in der Fläche – ein unglaublicher Hub, aber dafür läuft es wirklich gut.“

Konzept des dritten Ortes als Möglichkeit für Umnutzung von Kirchen

Generalvikar Dr. Sebastian Lang bei der Diözesanversammlung im Juni 2024 im Erbacher Hof in Mainz. (c) Bistum Mainz / Blum

Was die Nachnutzung angeht, gebe es bei den Pfarrheimen zwar viele Fragen zu bedenken, „die auch große Mühe machen, aber insgesamt ist das relativ unproblematisch“. Schwierig sei vor allem die Frage nach der Nutzung von Kirchen, die aufgegeben werden oder gemeinsam mit Kooperationspartnern getragen werden sollen. „Das sind oft sehr emotionale Entscheidungen, die wir von Mainz aus gut begleiten wollen. Insgesamt sind wir aber noch dabei zu lernen, was uns in diesem Bereich wichtig ist.“ Das Konzept des dritten Ortes als gemeinschaftlicher Begegnungsort jenseits von Arbeitsplatz und Zuhause, könne gerade in ländlichen Gebieten eine wichtige Rolle bei der Umnutzung von Kirchen spielen, erläutert Lang: „Eine kleiner werdende Kirche bedeutet keinen Rückzug in die Sakristei, sondern wir wollen den Dialog mit der Gesellschaft und schotten uns nicht ab.“ Bei einer gemeinschaftlichen Nutzung von Kirchenräumen mit Kooperationspartnern sei dann natürlich zu klären, „wieviel Religiosität die Gesellschaft verträgt und wieviel Alltäglichkeit wir in Sakralräumen ertragen“. Und weiter: „Dieses Thema wird uns sicher mindestens noch die nächsten fünf Jahre intensiv beschäftigen.“

Generalvikar Dr. Sebastian Lang beim Gründungsgottesdienst im Bensheim im Januar 2025. (c) Bistum Mainz / Blum

Ein weiteres Zukunftsthema ist für Lang der Organisationsentwicklungsprozess (OE-Prozess) im Bischöflichen Ordinariat: „Die Frage wie wir als Ordinariat Dienstleister für die aktuellen Bedürfnisse von Haupt- und Ehrenamtlichen in unserer sich wandelnden Zeit sein können, gehen wir gerade mit einem gut aufgestellten Team an: Wie ändern sich unsere Aufgaben und wie können wir diese effizient erfüllen?“ Im Rahmen des OE-Prozesses beginnen in der Bistumsverwaltung nun die Konzeptionen der Veränderungen, die angegangen werden müssen.

Generalvikar Dr. Sebastian Lang im Gespräch auf dem Jakobsberg im Juni 2025. (c) Bistum Mainz / Hoffmann

Sebastian Lang wurde am 28. August 1985 in Mainz geboren. Nach dem Abitur am Bischöflichen Willigis-Gymnasium in Mainz im Jahr 2005 absolvierte er seinen Zivildienst in der Förderungs- und Sozialberatung der Universität Mainz. Anschließend studierte er Theologie und Philosophie in Mainz und Paris mit Abschlüssen als Diplom-Theologe und Magister Artium. Sein Diakonatspraktikum absolvierte er in der Pfarrgruppe Zaybachtal in Mainz. Am 12. Juli 2014 wurde er von Kardinal Karl Lehmann zum Priester geweiht. Danach war er als Kaplan zunächst in Viernheim tätig und wechselte 2016 als Kaplan nach Ingelheim. Am 1. August 2016 wurde Lang zum Subregens am Bischöflichen Priesterseminar in Mainz ernannt, mit halber Stelle wurde er zur Promotion und zur projektbezogenen Seelsorge bei den Domchören freigestellt. 2021 wurde er zum Leiter des Päpstlichen Werkes für geistliche Berufe (PWB) ernannt.

Am 2. Dezember 2020 schloss er seine Promotion im Fach Theologie ab. Der Titel seiner Promotions-Arbeit lautet: „Gottes Werk im Handeln des Menschen. Deutungen des Lebens Jesu im Frankreich des 17. Jahrhunderts.“ Seit dem Sommersemester 2021 war er auch Lehrbeauftragter für Dogmatik an der Universität Mainz. Zum 1. Dezember 2023 hatte Bischof Kohlgraf ihn zum neuen Regens des Bischöflichen Priesterseminars St. Bonifatius – Haus der kirchlichen Berufe und Ausbildungsleiter für die Kapläne, Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten im Bistum Mainz - ernannt. Und schon am 9. Dezember 2023 folgte die Ernennung zum Generalvikar, da sein Vorgänger, Dr. Udo Markus Bentz, das Bistum Mainz Richtung Paderborn verließ. Zum 1. Mai 2024 erfolgte die Ernennung von Sebastian Lang zum residierenden Domkapitular am Mainzer Dom.