60 Jahre Weltgebetstag in Deutschland

Thema 2009: „Viele sind wir, doch eins in Christus“

Datum:
Do. 5. Feb. 2009
Von:
am (MBN)
Mainz. Der Weltgebetstag (WGT) der Frauen in Deutschland feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen. Darauf hat Sabine Harles, Vorstandssprecherin des Deutschen Komitees des Weltgebetstages der Frauen, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag, 5. Februar, im Erbacher Hof in Mainz hingewiesen.

1949 ist erstmals deutschlandweit die Gottesdienstordnung zum Weltgebetstag in einer Auflage von 10.000 Stück verschickt worden. „Heute hat die Gottesdienstordnung eine Auflage von einer Million Exemplaren“, sagte Harles. Sie unterstrich, dass die ökumenische Bewegung ohne den WGT nicht denkbar und auch „unverzichtbar für das gemeinsame christliche Zeugnis“ sei. Das Jubiläum wird im November mit einem Festakt in Stein bei Nürnberg begangen.

 

Die deutschlandweite WGT-Bewegung nahm ihren Anfang mit einer Initiative von Dr. Antonie Nopitsch vom Bayerischen Mütterdienst der Evangelisch-Lutherischen Kirche. Sie hatte den Weltgebetstag bei einer Frauenkonferenz in den Niederlanden kennen gelernt. Das Internationale Weltgebetstagskomitee entstand bereits 1887 mit Gebetstagen von Frauenmissionswerken in den USA und Kanada. In Deutschland begingen erstmals 1927 methodistische Frauen den WGT. 1949 wurde der Weltgebetstag in 68 Ländern begangen – heute sind es über 170 Länder. Katholische Frauen sind seit den 1960er Jahren beim WGT engagiert. Harles wies darauf hin, dass Deutschland bei der Feier des Weltgebetstages weltweit führend ist Der Weltgebetstag wird traditionell am ersten Freitag im März begangen – 2009 am 6. März; er gilt als größte ökumenische Initiative christlicher Laien.

 

Schwerpunktland Papua-Neuguinea

 

Schwerpunktland des diesjährigen Weltgebetstags der Frauen ist Papua-Neuguinea. Papua-Neuguinea ist mit 600 Inseln im Pazifischen Ozean der drittgrößte Inselstaat der Welt mit rund 6,3 Millionen Einwohnern. In Papua-Neuguinea fühlen sich rund 97 Prozent der Bevölkerung dem Christentum verbunden. In dem Inselstaat werden 800 verschiedene Sprachen gesprochen, was zwar kulturellen Reichtum bedeute, gleichzeitig aber ein nationales Zusammenwachsen verhindere, sagte Iris Pupak, Mitglied des deutschsprachigen WGT-Vorstandes.

 

Frauen aus sieben verschiedenen Konfessionen haben die Gottesdienstordnung für den diesjährigen Weltgebetstag der Frauen vorbereitet; sie steht unter der Überschrift „Viele sind wir, doch eins in Christus“. Mit der Kollekte aus den Gottesdiensten werden in jedem Jahr Frauenprojekte auf der ganzen Welt gefördert. Seit 1975 sind in Papua-Neuguinea 33 Projekte für Frauen mit rund 250.000 Euro unterstützt worden. Gefördert wurde beispielsweise ein Projekt der „Lae Catholic Women’s Association“, das die funktionale Alphabetisierung von Frauen sowie Projekte zur „Rolle der Frau in der Gesellschaft und in der Kirche“ betreibt.

 

Spendenergebnis 2008

 

Im vergangenen Jahr ist bei der Kollekte zum Weltgebetstag der Frauen ein Spendenergebnis von 2,8 Millionen Euro erzielt worden. Das sind rund 200.000 Euro weniger als 2007. „Die Kollekteneinnahmen bewegen sich aber weiter auf hohem Niveau“, sagte Harles. 2008 seien 194 Selbsthilfeprojekte für Frauen in 71 Ländern mit insgesamt 2,7 Millionen Euro gefördert worden, sagte Cornelia Marschall, Leiterin des Projektreferates Weltgebetstag. Rund 50 Prozent der Fördermittel würden dabei in Projekte zur Ausbildung von Frauen, Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und zur Selbstorganisation von Frauen fließen, betonte Marschall. 2010 wird Kamerun Schwerpunktland des WGT sein.

 

Hinweis: Geschäftsstelle des Deutschen Weltgebetstagskomitees, Deutenbacher Str. 1, 90574 Stein, Tel.: 0911/6806-301, Fax: 0911/6806-304, Internet: www.weltgebetstag.de, E-Mail: weltgebetstag@weltgebetstag.de