Benedikt Widmaier wurde am 27. Februar 1958 in Baden-Baden geboren. Nach dem Abitur im Theresianum in Mainz, dem Zivildient im Hedwig-Dransfeld-Haus in Bendorf und einer Ausbildung zum Krankenpflegehelfer, nahm er ab 1980 ein Studium in Politikwissenschaft, Mittlerer und Neuer Geschichte sowie Philosophie in Mainz, Heidelberg und Bonn auf. Nach dem Studium war er bei verschiedenen Einrichtungen der Jugend- und Erwachsenenbildung tätig, von 1990 bis 1992 als Dozent für politische Bildung mit Zivildienstleistenden bei der Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke (AKSB) in Bonn.
Mit der Eröffnung des erweiterten und sanierten Tagungshauses am Maiberg übernahm Widmaier im März 1998 die Leitung der nun unter dem Titel Akademie für politische und soziale Bildung arbeitenden Bildungsstätte des Bistums Mainz. Es gelang ihm seither, das Haus am Maiberg zu einer national und international bekannten und renommierten Fachakademie auszubauen. Die damals mit zwei Referenten arbeitende Einrichtung verfügt heute über ein Bildungsteam von sieben Kollegen und wird auf kommunaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene aus öffentlichen Programmen und von Stiftungen gefördert. Schon als Jugendbildungsreferent war Widmaier der internationale Blick sehr wichtig. Er hat bereits unmittelbar nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in postsozialistischen Ländern, unter anderem in Bulgarien und später in Russland, Projekte der Demokratieförderung aufgebaut. Sein Traum, in der Akademie ein Referat Internationale Jugendarbeit aufzubauen, ging 2005 mit Hilfe des Landes Hessen in Erfüllung. Allein im vergangenen Jahr hat Widmaier im Haus am Maiberg in Tagungen und Gesprächen Kollegen aus Ägypten, Tunesien, Marokko, Georgien, der Ukraine, aus Japan, Polen und Russland fortgebildet und beraten.
Widmaier ist Mitherausgeber von zahlreichen Fachbüchern zur Politischen Bildung, zuletzt einer Festschrift für den scheidenden Geschäftsführer der AKSB mit dem Titel „Politische Bildung stärken - Demokratie fördern“ und einem Diskussionsband in der Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung mit dem Titel „Brauchen wir den Beutelsbacher Konsens?“. Daneben hat er fast 100 Aufsätze in Büchern und Zeitschriften mit einer großen inhaltlichen Bandbreite und in mehreren Sprachen veröffentlicht, zuletzt in polnischer und deutscher Sprache etwa zum Thema „Neu nachdenken über Kreisau“ oder eine biographisch-theoretische Skizze über den deutsch-amerikanischen Ökonomen und Sozialphilosophen Albert O. Hirschman (1915-2012). Widmaier ist Redakteur der Zeitschrift „Journal für politische Bildung“ sowie Initiator und Mitherausgeber der Schriftenreihe „Non-formale Politische Bildung“ im Wochenschau Verlag.
Widmaier engagiert sich in zahlreichen Ehrenämtern und Gremien. Er ist unter anderem Mitglied in den Bundesvorständen der AKSB als zweiter Vorsitzender, der Deutschen Vereinigung für politische Bildung (DVPB) und des Bundesausschusses Politische Bildung, dessen Arbeitsgruppe Grundsatzfragen er seit 2016 leitet. In Hessen ist er stellvertretender Vorsitzender der DVPB und Mitglied im Beirat des Vereins Weiterbildung Hessen e.V. Seit einigen Jahren ist er Mitglied der KODA des Bistums Mainz.