60. Geburtstag von Bernhard Nacke (10.11.)

Festliches Abendessen im Erbacher Hof für den Leiter des Katholischen Büros Mainz

NACKE (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
Datum:
Mo. 3. Nov. 2008
Von:
tob (MBN)
Mainz. Der Leiter des Katholischen Büros Mainz, Ordinariatsdirektor Bernhard Nacke, vollendet am Montag, 10. November, sein 60. Lebensjahr. Nacke leitet seit 1996 das poli-tische Verbindungsbüro der katholischen (Erz-)Diözesen mit rheinland-pfälzischen Ge-bietsanteilen (Trier, Speyer, Mainz, Limburg und Köln). Aus diesem Anlass hat der Main-zer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, am Donnerstag, 13. November, um 18.00 Uhr zu einem festlichen Abendessen in den Ketteler-Saal des Erbacher Hofes eingeladen. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, wird in Vertretung von Kardinal Lehmann Nacke würdigen; außerdem ist unter anderem ein Grußwort von Staatsminister Karl Peter Bruch vorgesehen.

„Unsere Aufgabe ist es, auf Landesebene die Anliegen der Kirche in das politische Gespräch einzubringen und umgekehrt auch die Interessen gegenüber der Kirche aufzunehmen", beschreibt Nacke die Hauptaufgabe des Katholischen Büros. „Wir sind Ansprechpartner unter anderem für Landesregierung, Parlament, Parteien, Gewerkschaften, Unternehmerverbände Kommunale Spitzenverbände und gesellschaftliche Gruppen", betont Nacke. „Das Katholische Büro nimmt also unterschiedlichste Aufgaben in nahezu allen Politikfeldern wahr."

„Nicht einfach Lobbyarbeit"

„Ein bisschen wie ein Botschafter", antworte er, wenn er gefragt werde, was die Aufgaben des Leiters eines Katholischen Büros seien. Deutlich bringt Nacke den Unterschied des Katholischen Büros zu anderen Interessenvertretungen auf den Punkt: „Die Kirche hat natürlich immer wieder unmittelbare Interessen in der Gesellschaft, aber sie kann und will sich immer gegenüber dem Gemeinwohl verantworten. Deswegen ist unsere Arbeit nicht einfach als Lobbyarbeit zu verstehen, sondern sie hat sich immer wieder an christlichen Werten und dem Gemeinwohl zu orientieren."

Insgesamt habe die Kirche einen guten Stand in Rheinland-Pfalz, da sie fast überall auf Interesse und Offenheit stoße: „Für unsere Anregungen sind die gesellschaftlichen Gruppen und Parteien und auch die Landesregierung immer sehr dankbar, auch wenn sie nicht allen unseren Anregungen immer voll zustimmen." Die „kooperative, politische Praxis auf Landesebene" empfinde er als sehr dienlich für die Menschen, sagt Nacke. Er ist außerdem noch in zahlreichen weiteren Beiräten und Kuratorien vertreten, etwa im Arbeitsmarktbeirat, dem Landesjugendhilfeausschuss, dem Kuratorium der Universität Mainz und dem Vorstand des Landesfilmdienstes. Auf Bundesebene ist Nacke seit 2004 als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Träger Katholischer Fachhochschulen (ATKF) engagiert.                                                                                                                                                                                                                     

Alltagsgeschäft für das Katholische Büro sind Stellungnahmen und Anhörungen zu Gesetzes-vorhaben des Parlamentes. „Aber ich möchte nicht nur reagieren, sondern auch Themen ins Gespräch bringen", hebt Nacke hervor. Überhaupt sei der Dialog ein prägendes Element seiner Arbeit. Ein wichtiger Ort für diese Gesprächskultur ist der St. Martinsempfang, zu dem das Katholische Büro seit 24 Jahren regelmäßig Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Kirche nach Mainz einlädt.

Integration ist wichtiges Thema für Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft

Besondere Bedeutung hat derzeit das Thema Integration für ihn: „Ich bin davon überzeugt, dass Integrationsarbeit ein wichtiges Handlungsfeld der Politik für die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft ist", betont Nacke. Er sei deswegen bereits seit fünf Jahren Mitglied des Islamforums. Insgesamt biete das gewachsene Staat-Kirche-Verhältnis in Deutschland „sehr gute Bedingungen", um neue, auch nicht christliche Religionsgemeinschaften zu integrieren. Nacke verweist darauf, dass die Kirche „immer schon eine hohe Integrationsleistung in ihrem Alltagshandeln in die Gesellschaft eingebracht hat". In vielen kirchlichen Einrichtungen arbeiteten Menschen mit unterschiedlichsten Nationalitäten und kulturellen Hintergründen.

Um sachgerecht politisch handeln zu können, sei es immer wieder notwendig, die Interessen der fünf rheinland-pfälzischen Diözesen zu bündeln, betont Nacke. Hier liege ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des Katholischen Büros. „Wir betreiben eine intensive innerkatholische Vernetzungsarbeit und führen rund 30 Arbeitsgruppen aus den Diözesen in unserem Haus zusammen", erklärt Nacke. „Besonders beim Thema Familienpolitik haben wir in den letzten Jahren die Vernetzung mit den Diözesancaritasverbänden weiterentwickelt." So hat das Katholische Büro etwa im Mai dieses Jahres mit den Diözesancaritasverbänden einen Familienkongress in Ludwigshafen veranstaltet. Außerdem ist das Büro in allen katholischen Landesorganisationen mit beratender Stimme im Vorstand vertreten.

Das Katholische Büro Mainz wurde im Jahr 1968 gegründet. Seinen Sitz hat es in der Mainzer Saarstraße im Gebäude der Katholischen Fachhochschule in Bahnhofsnähe. Neben Nacke sind dort außerdem Dr. Ralf Korden als Justitiar und Ordinariatsrat Dieter Skala als Referent für den Bildungsbereich tätig, in dem das Engagement der Kirche besonders ausgeprägt ist.

Bernhard Nacke wurde am 10. November 1948 in Nienburg geboren. Nach einer Ausbildung zum Webermeister und Textiltechniker studierte er - auch als Stipendiat des Cusanuswerkes - Theologie, Pädagogik und Soziologie. 1979 wurde er Referent für Erwachsenenbildung im Diözesanbildungswerk Münster/Westfalen. Im Jahr 1990 wechselte er als Bundesgeschäftsführer der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (KBE) nach Bonn. In dieser Funktion war er unter anderem auch Vizepräsident der Europäischen Katholischen Erwachsenenbildung (FEECA). Seit dem 1. April 1996 ist er als Ordinariatsdirektor der Leiter des Katholischen Büros Mainz, Kommissariat der Bischöfe Rheinland-Pfalz. Nacke hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, unter anderem mit Bischof Reinhard Marx („Gerechtigkeit ist möglich"). Er ist außerdem Herausgeber der Buchreihe „Christentum und Gesellschaft, Perspektiven für das 21. Jahrhundert", in der unter anderen das Buch „Sozialwort der Kirchen in der Diskussion" und das zweibändige Werk „Visionen für Gesellschaft und Christentum" erschienen sind.