60. Geburtstag von Dr. Hartmut Heidenreich (26.10.)

Direktor des Bildungswerkes und Abteilungsleiter für die Familienbildungsstätten

HEIDENREICH (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
Datum:
Mo. 18. Okt. 2010
Von:
tob (MBN)
Mainz. Der Direktor des Bildungswerkes der Diözese Mainz, Dr. Hartmut Heidenreich, vollendet am Dienstag, 26. Oktober, sein 60. Lebensjahr. Aus diesem Anlass werden ihn der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, und der Dezernent für Weiterbildung, Domkapitular Prälat Jürgen Nabbefeld, im Rahmen eines privaten Abendessens würdigen. Die Feier am 26. Oktober beginnt um 17.00 Uhr mit einem Gottesdienst in der Gotthard-Kapelle des Mainzer Doms.
HEIDENREICH (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)

Heidenreich ist seit 1992 Direktor des Bildungswerkes sowie Abteilungsleiter für die Familienbildungsstätten des Bistums. Darüber hinaus ist er Bischöflicher Beauftragter für die Erwachsenenbildung.

Mit seiner Arbeit verfolgt er das Ziel, „sichtbar zu machen, was für Chancen die Kirche mit der Erwachsenenbildung und den Familienbildungsstätten hat, um Menschen zu erreichen, und in der Gesellschaft und den sozialen Strukturen präsent zu sein", formuliert Heidenreich. So habe Generalvikar Giebelmann im August sechs jungen Frauen aus dem Projekt „Windeln und Disco" der Viernheimer Familienbildungsstätte im Mainzer Dom das Sakrament der Firmung spenden können. „Wir wollen dem mündigen Christen Informationen an die Hand geben und die Möglichkeit zur Auseinandersetzung geben." Für Heidenreich ist Erwachsenenbildung „kulturelle Diakonie, das heißt, sie trägt selbstlos zur kulturellen Entwicklung in Gesellschaft und Kirche bei".

Dabei stellt er klar, dass sich die Angebote - schon von den staatlichen Förder-Vorgaben her - nicht nur an Katholiken richten. „Bei einer Umfrage der hessischen Bistümer hat sich gezeigt, dass sogar 37 Prozent der Teilnehmer nicht katholisch waren. Diese Menschen schätzen einfach unsere Qualität, und wir wollen ganz bewusst auch Menschen jenseits der Pfarrgemeindegrenzen ansprechen", sagt Heidenreich. Er betont, dass niemand die Teilnahme an einem Kurs aus finanziellen Gründen verwehrt bleiben soll. „Wenn jemand das Geld für eine Veranstaltung nicht hat, dann suchen wir nach einer Lösung."

Während bei den Angeboten der drei Familienbildungsstätten im Bistum (Viernheim, Großen-Buseck und Mainz) die Themen Familie, Kind und Erziehung vor allem unter prophylaktischen Gesichtspunkten im Mittelpunkt stehen, liegt der Schwerpunkt beim Katholischen Bildungswerk auf der Weiterbildung. Pro Jahr besuchen über 56.000 Teilnehmer die Angebote der Erwachsenenbildung, wobei die sechs regionalen Bildungswerke im Bistum eng mit den Bildungsbeauftragten der Pfarreien zusammenarbeiten. Standorte sind Darmstadt, Gießen, Heppenheim, Offenbach und Mainz, wo es ein Bildungswerk für die Stadt und eines für Rheinhessen gibt. Die Angebote der Familienbildungsstätten werden im Jahr von über 12.500 Teilnehmern besucht.

Während die allgemeine Bildungspolitik sich meist auf die berufliche Weiterbildung beschränke, lege die Katholische Erwachsenenbildung Wert darauf, „dass das Recht auf Bildung ein Leben lang gilt, unabhängig davon, was unmittelbar in die Gesellschaft zurückfließt", hebt Heidenreich hervor. Deshalb fördert er auch Angebote für das so genannte „Dritte Alter" nach der Berufstätigkeit und das so genannte „Vierte Alter", das durch zunehmende Einschränkungen gekennzeichnet ist. Wichtig ist Heidenreich auch der Ansatz der intergenerationellen Bildung. „Als Erwachsenenbildung wollen wir Forum sein, um Kontakte zwischen der älteren und der jüngeren Generation herzustellen, die heute häufig nicht mehr selbstverständlich sind. Davon können beide Seiten sehr profitieren."

In zwei Jahren geht Heidenreich in Ruhestand; Ende 2012 beginnt die Ruhephase seiner Altersteilzeitregelung. Bis dahin wird sich Heidenreich unter anderem um eine Fortschreibung des 2011 auslaufenden Weiterbildungsgesetzes in Hessen bemühen. Wichtig ist ihm dabei, dass es nach wie vor eine Grundförderung für die Erwachsenenbildung gibt und nicht nur projektbezogen finanziert wird. „Vor allem wollen wir ein möglichst bürokratiearmes Verfahren haben."

Hartmut Heidenreich wurde am 26. Oktober 1950 in Stuttgart-Bad Cannstatt geboren. Nach dem Studium der Philosophie, Theologie, Erziehungswissenschaften, Psychologie und Soziologie in Würzburg und Münster begann er seine berufliche Tätigkeit als hauptamtlicher Diözesanvor­sitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Bamberg. Von 1979 bis 1988 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter für Pastoralsoziologie und Religionspädagogik an den Universitäten Münster und Bochum. Daneben arbeitete er unter anderem als Supervisor sowie Psycho- und Bibliodramatiker. Seit 1989 war er Leiter der Abteilung für die Psychologischen Beratungsdienste und des Referats Personalwesen beim Caritasverband Wiesbaden. Heidenreich ist seit 1992 Direktor des Bildungswerks der Diözese Mainz, Abteilungsleiter für die Familienbildungsstätten und Bischöflicher Beauftragter für Erwachsenenbildung.

Überregional ist Heidenreich jeweils als stellvertretender Vorsitzender in der Landesarbeitsgemeinschaft der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) in Rheinland-Pfalz und Hessen engagiert. Darüber hinaus ist er auf Bundesebene Vorstandsmitglied der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (KBE). Heidenreich ist 2003 an der Universität Dortmund zum Dr. phil. promoviert worden. Seine Arbeit trägt den Titel „Personales Angebot als Kernkonzept praktisch-theologischen Handelns. Zu seiner Rekonstruktion, Rezeption und Interpretation nach dem Würzburger Synodenbeschluss von 1975".

Bis zum Jahr 2000 war er 15 Jahre lang im Beirat der Konferenz der deutschsprachigen Pastoraltheologen und dessen gewählter Redakteur der Fachzeitschrift „Pastoraltheologische Informationen". Aktuell ist Heidenreich Vorsitzender des Redaktionsbeirats der Fachzeitschrift „Erwachsenenbildung". In den Themenfeldern Praktische Theologie, lateinamerikanische Befreiungspastoral, Supervision, Diakonie, Psycho- und Bibliodrama, Jugendarbeit und Erwachsenenbildung hat Heidenreich über 85 Beiträge in Lexika, Handbüchern und Fachzeitschriften veröffentlicht sowie zahlreiche Rezensionen.