70. Geburtstag von Domkapitular Horst Schneider (11.5.)

Langjähriger Regens des Mainzer Priesterseminars / Würdigung durch Kardinal Lehmann

SCHNEIDER (c) Bistum Mainz / Werner Feldmann (Ersteller: Bistum Mainz / Werner Feldmann)
Datum:
Mo. 7. Mai 2012
Von:
tob (MBN)
Mainz. Domkapitular Horst Schneider vollendet am Freitag, 11. Mai, sein 70. Lebensjahr. Schneider war von 1997 bis 2007 als Regens des Mainzer Priesterseminars für die Priesterausbildung im Bistum zuständig. Im Jahr 2005 wurde er vom Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, zum Domkapitular ernannt. Seit 2007 ist er als Referent für die Geistlichen tätig.

Kardinal Lehmann wird ihn anlässlich des Jubiläums am Sonntag, 13. Mai, bei einem privaten Empfang im Erbacher Hof in Mainz im Anschluss an die Vesper im Mainzer Dom würdigen.

Domkapitular Schneider kann zu seinem Jubiläum auf einen äußerst vielseitigen Berufsweg zurückblicken: Jugendseelsorger, Religionslehrer, Internatsleiter, Studentenpfarrer, Gemeindepfarrer, Regens, Domkapitular und schließlich Referent für die Geistlichen sind die Stationen seines priesterlichen Wirkens im Bistum Mainz. „Ich bin zufrieden und dankbar für alle diese Aufgaben." Besonders wichtig in der Rückschau ist ihm die Zeit als Gemeindepfarrer in Gießen-St. Bonifatius. „Ohne diese elf Jahre würde mir ein wichtiger Teil in meiner Biographie fehlen. In dieser lebendigen Gemeinde habe ich pastorale Basisarbeit erleben und gestalten dürfen", sagt Schneider.

Auf keine der Aufgaben hatte er sich beworben; immer waren es seine Bischöfe - Kardinal Hermann Volk und Kardinal Karl Lehmann - die ihn für die Stellen angefragt haben. „Ich bin beiden sehr dankbar, dass sie mir stets die Freiheit gelassen haben, mich auch anders zu entscheiden. Bei beiden Bischöfen war immer etwas spürbar von der Freiheit der Kinder Gottes." Die Grundsteine für seinen Weg in den Priesterberuf haben sein früherer Pfarrer in Bad König, Anton Heinrich („ein überzeugender Priester und Pfarrer"), und sein religiöses Elternhaus gelegt. „Meine Eltern haben mir eine solide und tolerante Kirchlichkeit und Frömmigkeit vermittelt", erzählt Schneider. Im Priesterseminar habe er schließlich den damaligen Regens, Weihbischof Josef Maria Reuß, als prägende Gestalt erlebt.

Seit fünf Jahren ist er als Referent für die Geistlichen Ansprechpartner für die Pfarrer im Bistum. Eine seiner zentralen Aufgaben ist dabei die Begleitung der Supervisionen, die für Pfarrer bei einem Stellenwechsel inzwischen verpflichtend sind. „Das ist eine relativ junge Einrichtung, mit der wir sehr gute Erfahrungen machen. Es ist hilfreich für die Pfarrer, wenn sie eine zeitlang von Supervisorinnen und Supervisoren begleitet werden, die einen Blick von außen auf ihre Arbeit werfen."

Die Supervision sei zusammen mit der geistlichen Begleitung und dem Coaching, das für die Pfarrer angeboten werde, ein Zeichen dafür, „dass die Pfarrer nicht allein gelassen werden", sagt Schneider. „Denn Priester sein ist heute schwerer als bei uns vor 45 Jahren: Wir waren damals nicht so sehr in Frage gestellt, wie Priester heute." Deshalb lautet sein Rat an die Mitbrüder, „alle Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung und Unterstützung zu nutzen, um sich die Freude am Priesterberuf zu erhalten". Das entbinde die Pfarrer jedoch nicht davon, auch selbst für genügend Ruhephasen zu sorgen wie etwa regelmäßige freie Tage, Urlaub und Hobbys sowie Freundschaften zu pflegen.

Als Domkapitular ist Schneider bei den Sitzungen von Domkapitel und Dezernentenkonferenz in die Leitung des Bistums eingebunden. Genauso gehören regelmäßige Gottesdienste im Dom und Firmgottesdienste in den Gemeinden zu seinen Aufgaben. „Die Firmgespräche geben mir einen Einblick, wie die katholische Jugend „tickt". Da ist mein Horizont weiter geworden", berichtet er von seinen Firmungen, die ihm  Freude bereiten.

Horst Schneider wurde am 11. Mai 1942 in Lauterwasser/Riesengebirge (im heutigen Tschechien) geboren und wuchs in Bad König im Odenwald auf. Nach dem Abitur in Michelstadt trat er 1962 ins Mainzer Priesterseminar ein und studierte Theologie und Philosophie in Mainz und Freiburg. Am 30. Juli 1967 weihte ihn Bischof Dr. Hermann Volk zum Priester. Nach Kaplansjahren in Darmstadt St. Ludwig und Bad Nauheim - hier war er von 1971 bis 1977 auch Dekanatsjugendseelsorger - wurde Schneider 1972 Religionslehrer am St. Lioba-Gymnasium in Bad Nauheim und zwei weiteren Schulen - zuletzt mit dem Titel Oberstudienrat. 1977 übernahm Schneider als Rektor die Leitung des Ketteler-Internates in Mainz und zusätzlich seit 1982 auch das Amt des Studentenpfarrers an den Fachhochschulen in Mainz. 1986 wurde ihm die Leitung der Pfarrei St. Bonifatius in Gießen übertragen. Seit 1989 war er stellvertretender Dekan des Dekanates Gießen, 1996 wurde er zum Geistlichen Rat ernannt. Von 1. August 1997 bis 31. August 2007 leitete er als Regens das Mainzer Priesterseminar. Seit dem 1. September 2007 ist er als Referent für die Geistlichen des Bistums tätig. Anfang 2005 wurde er von Kardinal Lehmann zum Domkapitular ernannt. Papst Johannes Paul II. würdigte ihn mit dem Ehrentitel „Kaplan seiner Heiligkeit" (Monsignore) im Jahr 1998.