Auftaktveranstaltung der „Engelthaler Gespräche“ (12.9.)

Lehmann und Reitze sprechen über „Deutschland – eine Gesellschaft ohne Gott?“

Datum:
Di. 28. Aug. 2012
Von:
(MBN)
Altenstadt. Anlässlich der Auftaktveranstaltung der neuen Reihe „Engelthaler Gespräche“ sprechen der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, und der Intendant des Hessischen Rundfunks (HR), Dr. Helmut Reitze, zum Thema „Deutschland – eine Gesellschaft ohne Gott?“. Der Gesprächsabend findet am Mittwoch, 12. September, um 18.30 Uhr in der Kirche der Benediktinerinnenabtei Kloster Engelthal (63674 Altenstadt/Hessen, Klosterstraße 2) statt.

Wo ist Gott? Wo in Deutschland findet man ihn (noch)? Nach einer repräsentativen Studie des Hessischen Rundfunks glauben zwar mehr als drei Viertel aller Hessen, dass es „Gott gibt", aber nur gut die Hälfte der Christen glaubt daran, dass es einen Gott gibt, „der sich persönlich mit jedem Einzelnen befasst". Ist „Deutschland eine Gesellschaft ohne Gott" geworden? Rund 150.000 Katholiken verlassen pro Jahr die Kirche. Stattdessen boomen der Esoterikmarkt und die Unterhaltungsindustrie. Diesen Trend bestätigt die HR-Umfrage. „Für die wichtigen Fragen in meinem Leben hat die Kirche keine Antwort", sagt die Mehrheit der Hessen. Mehr als ein Drittel lebt nach dem Motto: „Ich glaube nichts, mir fehlt nichts." Welche Folgen hat dieser Wandel für unsere Gesellschaft? Gehen damit ethische und moralische Werteverschiebungen einher, und welche Auswirkungen haben sie auf unser Zusammenleben? Welche Antworten kann die Kirche auf diese Entwicklung geben, und wie will sie ihren besonderen Status in unserem Staat weiter rechtfertigen? Ist eine „Entweltlichung" der Kirche das richtige Rezept oder ein Mehr an „Weltgestaltung"? Abseits der eher tagesaktuellen Diskussionen und Argumente wird der Gedankenaustausch zwischen Kardinal und Intendant Gelegenheit zu einer grundsätzlichen Reflektion geben.

Das Gespräch ist die Auftaktveranstaltung der „Engelthaler Gespräche". Mit dieser neuen Reihe will sich die Stiftung Abtei Kloster Engelthal in der Tradition der Klöster als Stätte der Bildung und Kultur zukünftig Fragestellungen unserer Zeit aus den Bereichen Politik, Gesellschaft, Kultur und Kirche widmen. Die Stiftung unterstützt seit ihrer Gründung im Jahre 2004 die Erhaltung der Abtei mit dem Ziel, auch künftigen Generationen Engelthal als Ort geistlicher Prägung lebendig zu erhalten. Sie fördert das klösterliche Leben, die Pflege und den Erhalt der Kunst- und Kulturgüter des Klosters sowie religiöse Zwecke, besonders auch die Ökumene. In Engelthal leben zurzeit 20 Ordensschwestern in klösterlicher Gemeinschaft nach der Ordensregel des heiligen Benedikt von.

Die Benediktinerinnen engagieren sich in ihrem Lebensraum im Klima- und Umweltschutz und streben maximale Autarkie bei der energetischen Versorgung der Klosteranlagen an. So wurden bereits in den letzten Jahren eigene Brunnen zur Wasserversorgung gebohrt, mehrere Zisternen zur Brauchwassernutzung installiert, eine strenge Trennung von Abwasser und Regenentwässerung und der teilweise Betrieb von WC-Anlagen mit Regenwasser realisiert. Die Heizungsanlage wird zum Großteil über Erdwärme gespeist. In den Gebäuden sind vielfach quecksilberfreie Energiesparlampen installiert. Als nächste Projekte sind zusätzlich eine Holzpelletheizung und der Einbau einer Solarthermie-Anlage geplant.

Das Kloster Engelthal geht auf die Stiftung einer Zisterzienserinnenabtei aus dem Jahre 1268 zurück und wurde nach der Zerstörung im 30-jährigen Krieg im Barock wiederaufgebaut. Nach der Aufhebung durch die Säkularisation im Jahre 1803, feiern die Benediktinerinnen dieses Jahr das 50-jährige Jubiläum der Wiederbesiedlung des Klosters. Es verfügt neben der Kirche und den Gemeinschaftsräumen der Schwestern über ein Gästehaus, eine eigene Restaurierungswerkstätte für Skulpturen und Gemälde und eine Buchhandlung, die dem Unterhalt der Schwestern dienen. Die zahlreichen Besucher und Gäste der Abtei Kloster Engelthal schätzen besonders die Menschenfreundlichkeit der Schwestern, die vorbildliche Stille, das Gebet und die Gelegenheit zum Innehalten. Auch das vielfältige Kursprogramm oder die Möglichkeit konzentrierten Arbeitens unterscheiden sich positiv von der Sterilität vieler Hotels sowie Bildungs- und Tagungszentren.

Der Gesprächsabend steht unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Hessischen Landtags, Norbert Kartmann, MdL.

Hinweis: Einlass ausschließlich mit Eintrittskarte. Es steht nur ein begrenztes Kartenkontingent zur Verfügung. Eintrittskarten sind in der Buchhandlung des Klosters erhältlich (Tel.: 06047/9636-444, E-Mail: engelthal-buchhandlung@t-online.de). Der Eintritt ist frei.