Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hatte am 1. Mai einen Festgottesdienst anlässlich der Wiederbesiedlung des Klosters durch die Benediktinerinnen vor 50 Jahren gefeiert. Neben dem Blick auf die letzten fünf Jahrzehnte widmet sich die Ausstellung in einem zweiten Schwerpunkt den Zisterzienserinnen, die von 1268 bis 1803 in Engelthal lebten. Kardinal Lehmann wird die Ausstellung am Freitag, 6. Juli, um 11.00 Uhr gemeinsam mit der Äbtissin von Kloster Engelthal, Elisabeth Kralemann OSB, eröffnen.
Bei einer Führung für Journalisten am Donnerstag, 5. Juli, erläuterte Kuratorin Dr. des. Anja Lempges die Ausstellung. Gezeigt werden unter anderem Ausstattungsgegenstände des mittelalterlichen und barocken Zisterzienserinnenklosters, unter anderem eine mittelalterliche Abschrift der Stifterurkunde, Glasfragmente und Fliesen des 14. Jahrhunderts und barocke Gewänder aus der klostereigenen Paramentenwerkstatt. Leihgeber sind neben dem Kloster Engelthal das Bischöfliche Dom- und Diözesanarchiv in Mainz und das Hessische Staatsarchiv in Darmstadt. Im zweiten Teil geben 62 großformatige Fotografien Einblick in das aktuelle Klosterleben. Die Schwestern hatten den Frankfurter Fotografen Marc Jacquemin eingeladen, ihren Klosteralltag mit der Kamera zu begleiten.
„Diese Kabinettausstellung soll Lust auf Museum machen", erläuterte Lempges. „Mein Wunsch für die Ausstellung wäre, dass unsere Besucher Freude daran haben, im Museum gewesen zu sein und Lust bekommen, das Leben der Schwestern in Engelthal einmal näher kennen zu lernen." Der Direktor des Dom- und Diözesanmuseums, Dr. Winfried Wilhelmy, wies darauf hin, dass es die erste Kabinettausstellung ist, die im „Kapitelsaal 3" gezeigt wird, und auch künftig kleinere Ausstellungen im Museum zu sehen sein werden. Derzeit werde schon an der Karolingerausstellung über Bischof Hatto im kommenden Jahr gearbeitet. Vom 17. Mai bis 12. August 2013 werden „herausragende Stücke in einer prunkvollen Ausstellung zu sehen sein", kündigte Wilhelmy an.
Im Rahmenprogramm werden im Dommuseum zwei Vorträge zu der Ausstellung angeboten. Am Mittwoch, 5. September, um 18.00 Uhr spricht die Äbtissin des Klosters Engelthal, Elisabeth Kralemann OSB, zum Thema „Ein Kloster wird geboren und wächst heran". Der Vortrag von Dr. Peter Engels am Mittwoch, 24. Oktober, um 18.00 Uhr steht unter der Überschrift „Vallis Angelorum - Tal der Engel. Historische Einblicke in das Kloster Engelthal". Auf Anfrage werden auch private Führungen oder Führungen für Schulklassen und ein Kinderprogramm angeboten. Öffentliche Führungen finden statt am 12. und 16. August, 13. September, 7. Oktober und 29. November, jeweils um 16.00 Uhr.
Das Bistum Mainz hatte 1961 den Klausurbezirk der früheren Zisterzienserinnen-Abtei Engelthal vom letzten Besitzer erworben und der Benediktinerinnen-Abtei vom Heiligen Kreuz zu Herstelle/Weser für eine Neugründung zur Verfügung gestellt. Unter Leitung von Priorin Diethild Eickhoff wurde zum 1. Mai 1962 ein abhängiges Priorat mit 20 Nonnen errichtet, das zur Beuroner Benediktinerkongregation gehört. Am 24. August 1965 wurde das Kloster Engelthal zur Abtei erhoben. Das Zisterzienserinnenkloster war 1268 von den Rittern von Buches und dem Burggrafen zu Friedberg gestiftet worden und unterstand bis zur Aufhebung im Jahr 1803 der Zisterzienser-Abtei Arnsburg bei Lich. Im Kloster Engelthal leben zurzeit 21 Schwestern. Im Jahr 2003 wurde Schwester Elisabeth Kralemann OSB für zwölf Jahre zur Äbtissin des Klosters Engelthal gewählt. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hatte die Benediktion im Mai 2003 vorgenommen.
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