Mainz. Bereits zum 14. Mal veröffentlichen die deutschen Diözesen die so genannten „Eckdaten des kirchlichen Lebens“ an einem einheitlichen Termin. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf bewertet in seiner Stellungnahme die am 27. März 2025 veröffentlichten statistischen Zahlen für das Jahr 2024 im Bistum Mainz:
„Einmal im Jahr richtet sich der Blick in besonderer Weise auf Kennzahlen der Kirche: Mit den so genannten ,Eckdaten des kirchlichen Lebensʼ bekommen wir ein wichtiges Instrument für Planung und Leitung unserer Diözese an die Hand. Seit Jahren sind viele dieser Zahlen rückläufig und Prognosen zeigen uns, dass diese Entwicklung weitergeht. Aber dies entmutigt uns nicht. Denn die Katholikinnen und Katholiken im Bistum Mainz gestalten diesen tiefgreifenden Wandel aktiv und mit großem Engagement im Rahmen des Pastoralen Wegs mit. Mittlerweile haben wir 14 von 46 unserer neuen Pfarreien gegründet. In den kommenden drei Jahren stehen die weiteren Gründungen an. Und ich bin immer wieder dankbar, wenn ich bei den Gründungsgottesdiensten und Pfarreibesuchen erleben kann, dass diese neuen Strukturen echte Aufbrüche sind: In unseren Pfarreigründungen kommt zum Ausdruck, dass wir uns auf die Veränderungen einstellen und künftig in neuem Gewand gemeinsam die Hoffnung, die uns erfüllt, in dieser Welt bezeugen und leben. Die Taufen, Firmungen oder Eheschließungen und auch der leicht gestiegene Gottesdienstbesuch zeigen, dass Kirche nach wie vor viele Menschen in ihren Lebenszusammenhängen begleitet und viele Menschen diese Begleitung suchen und annehmen.
Besondere Aufmerksamkeit wird natürlich wieder die Zahl der Austritte im Bistum Mainz hervorrufen: 11.780 waren es im Jahr 2024 nach 13.550 im Jahr 2023 und dem Spitzenwert von 16.601 Austritten im Jahr 2022. Ohne diesen Rückgang überbewerten zu wollen: Ich sehe es als Hoffnungszeichen, dass diese Zahl zurückgeht und nicht auf hohem Niveau verbleibt oder gar weiter steigt. Mit diesem Hoffnungszeichen gehen wir in das von Papst Franziskus für 2025 unter dem Leitwort ,Pilger der Hoffnung‘ ausgerufene Heilige Jahr. Dieses Heilige Jahr ist in besonderer Weise mit der Aufforderung verbunden, die christliche Hoffnung im eigenen persönlichen Umfeld in die Welt zu tragen. Ob die Jugend, die Senioren, die Einsamen, die Migranten, die Kranken und alle Menschen am Rande der Gesellschaft, die wir Arme nennen: Wir alle haben so viele Möglichkeiten, ihnen Hoffnung zu geben. Durch unseren Einsatz bleiben in der Welt Hoffnung und Glaube lebendig.
Ich bin in besonderer Weise dankbar für die intensive Arbeit in Prävention, Intervention und Aufarbeitung, die in unserem Bistum auf vielen Ebenen dazu beiträgt, eine Kultur der Achtsamkeit zu etablieren. Der Umgang mit Fällen sexueller Gewalt ist eine bleibende Aufgabe für die Kirche, der wir uns intensiv stellen. Es ist nicht immer einfach, Gräben zu schließen, die durch einen Missbrauch in Gemeinden entstanden sind. Und es kommt auch vor, dass wir an die Grenzen von Aufarbeitung gelangen. Auch die Frage nach einer Erinnerungskultur lässt sich oft nur in langen gemeinschaftlichen Bemühungen beantworten. Es ist aber im Sinne der Betroffenen wichtig und unerlässlich, diese Wege weiterhin zu gehen.“
Die Eckdaten für das Bistum Mainz in der Übersicht:
|
2024 |
2023 |
Katholiken |
597.767 |
621.003 |
Gottesdienstteilnehmer |
32.763 (5,5 %) |
32.669 (5,3 %) |
Eintritte |
71 |
64 |
Wiederaufnahmen |
200 |
165 |
Austritte |
11.780 |
13.550 |
Taufen |
2.827 |
3.549 |
Erstkommunion |
4.257 |
4.263 |
Firmungen |
2.977 |
3.048 |
Trauungen |
622 |
747 |
Bestattungen |
6.314 |
6.863 |
Hinweis: Ausführliches Zahlenmaterial zu den Eckdaten des kirchlichen Lebens steht auf der Seite der Deutschen Bischofskonferenz im Internet unter www.dbk.de zur Verfügung.