Bischof Kohlgraf: „Wir haben einen guten Papst“

Pontifikalamt zur Einführung von Papst Leo XIV. im Mainzer Dom

Mainz, 18. Mai 2025: Bischof Peter Kohlgraf beim Pontifikalamt anlässlich der Amtseinführung von Papst Leo XIV. im Mainzer Dom. (c) Bistum Mainz / Blum
Datum:
So. 18. Mai 2025
Von:
tob (MBN)

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat Papst Leo XIV. gewürdigt und ihm die Unterstützung des Bistums Mainz für seinen Dienst zugesichert. „Wir sprechen ihm heute unsere Sympathie und unsere Loyalität aus und werden regelmäßig für ihn beten“, sagte Kohlgraf in seiner Predigt am Sonntagnachmittag, 18. Mai, bei einem Pontifikalamt anlässlich der Amtseinführung von Papst Leo XIV. im Mainzer Dom. 

Mainz, 18. Mai 2025: Gottesdienst anlässlich der Einführung von Papst Leo. XIV. mit Bischof Peter Kohlgraf  und dem Mainzer Domkapitel. (c) Bistum Mainz / Blum

Weiter sagte er: „Aufgrund seiner Biographie ist zu erwarten, dass er wie sein Vorgänger die Armen und die Menschen am Rande besonders im Herzen trägt. Die ersten Stimmen sind sehr einhellig: Wir haben einen guten Papst, der ein wirklicher Brückenbauer sein kann. Er knüpft mit seinem Namen an Papst Leo XIII. an, einen in der Lehre sehr klaren und traditionellen, aber im sozialen Bereich sehr fortschrittlichen Papst Ende des 19. Jahrhunderts.“ Der Einführungsgottesdienst von Papst Leo XIV. hatte am Morgen auf dem Petersplatz in Rom stattgefunden.

Der Mainzer Bischof erinnerte daran, dass die Überraschung über die Entscheidung des Konklaves am 8. Mai groß gewesen sei: „Manch anderer Kandidat wurde gehandelt. Ich persönlich finde es beruhigend und deute es gläubig: Am Ende hat wohl der Heilige Geist eine entscheidende Rolle bei der Wahl eines neuen Papstes für unsere Zeit gespielt. Da geht es nicht in erster Linie um mediale Präsenz und andere Motive. Offenbar hat eine große Einmütigkeit unter den wählenden Kardinälen geherrscht, dass dieser Mensch der oberste Hirte und Brückenbauer werden und sein kann.“ Und weiter: „Es ist bemerkenswert, welche Aufmerksamkeit die Wahl eines neuen Papstes auch in unserer kirchenfernen Gesellschaft erfährt. Offenbar sind Brückenbauer und glaubwürdige Hirten, um im biblischen Bild zu sprechen, selbst für nicht- oder andersglaubende Menschen Hoffnungsträger.“

Wörtlich sagte Kohlgraf: „Der Papst ermutigt uns, unseren je eigenen Weg der Nachfolge und des Glaubens zu suchen und zu gehen. Wir tun dies in der Einheit des Glaubens und der Verschiedenheit der Glaubenswege und Ausdrucksformen. Heute ist erst einmal ein Tag der Freude und ein Tag des Gebets, für die Kirche und für den neuen Papst Leo XIV. Möge Christus uns alle, besonders aber seinen Dienst der Einheit segnen und begleiten.“

Mainz, 18. Mai 2025: Auszug am Ende des Gottesdienstes für Papst Leo XIV. (c) Bistum Mainz / Blum

Abschließend formulierte Kohlgraf eine Hoffnung, die er mit dem Pontifikat von Leo XIV. verbindet: „Ich wünsche mir von Papst Leo XIV., dass er auch die Glaubensschätze und Erfahrungen der Gläubigen in unserem säkularen Teil dieser Erde wertschätzt und anerkennt. Ohne den Papst will ich nicht katholisch sein, aber katholisch sein soll auch heißen, weit zu sein für die Glaubensschätze derer, die anders sind als die eigenen.“ Konzelebranten waren unter anderen der Mainzer Generalvikar Dr. Sebastian Lang und Domdekan Henning Priesel. Auch die Bevollmächtigte des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, nahm an dem Gottesdienst teil.

Die musikalische Gestaltung hatte der Mainzer Domchor und die Mainzer Dombläser unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Karsten Storck übernommen sowie Domkantorin Jutta Hörl und Domorganist Professor Daniel Beckmann an der Orgel. Aufgeführt wurde die Missa „O quam gloriosum“ (Es-Dur) von Tomás Luis de Victoria. Abordnungen der katholischen Verbände und Studentenverbindungen nahmen mit ihren Fahnen an dem Gottesdienst ebenso teil wie die Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem.