Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat sich bei einem Treffen mit zwei bei Demonstrationen im Iran verletzten und aus dem Land geflüchteten Iranern über die aktuelle Situation informiert. Zu dem Besuch am Dienstagnachmittag, 6. Juni, im Mainzer Bischofshaus waren der 27-jährige Erfan Ramizipour und der 34-jährige Milad Safari gekommen. Beide waren bei Demonstrationen im Iran durch Schüsse verletzt worden. Initiiert hatte den Besuch Behrouz Asadi, Leiter des Hauses der Kulturen sowie Interkulturelle Zusammenarbeit und Kommunikation bei der Malteser Werke gGmbH. Asadi hat eine Kampagne mitinitiiert, die Iranern, die bei Demonstrationen verletzt wurden, die Behandlung in Deutschland oder anderen EU-Ländern ermöglicht.
Auf Vermittlung von Asadi hatte Bischof Kohlgraf im Dezember 2022 die politische Patenschaft für zwei Gefangene im Iran übernommen. Bei den beiden Inhaftierten handelt es sich um Arian Farzamnia und Reza Nowrozi. Nowrozi war in der vergangenen Woche aus der Haft entlassen worden. Farzamnias ist nach wie vor inhaftiert und zu 25 Jahren verurteilt. Bischof Kohlgraf fordert weiterhin seine Freilassung. „Auf der einen Seite bin ich über die Freilassung von Reza Nowrozi sehr froh. Aber ich werde das Anliegen, mich für gewaltlose politische Gefangene im Iran einzusetzen, mit den mir zur Verfügung stehenden Mittel weiter verfolgen und auch weiter in die Öffentlichkeit tragen“, betonte Kohlgraf.
Der Bischof setzt sich im Rahmen des Patenschaftsprojekts der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) für ihre Freilassung ein. Die IGFM hat seit dem Jahr 2011 mehr als 200 Patenschaften für gewaltlose politische Gefangene initiiert, bei denen sich Politikerinnern und Politiker und weitere Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, öffentlich für deren Freilassung einsetzen. Ziel ist, durch öffentlichen Druck die Situation der Inhaftierten zu verbessern oder ihre Freilassung zu erreichen. Das politische Patenschaftsprogramm hat einen Fokus auf den Iran.
Hinweis: www.igfm.de