Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat Professor Dr. Markus Schächter als langjährigen Vorsitzenden des Vorstands der Stiftung Hoher Dom zu Mainz gemeinsam mit Dr. Werner Veith als Vorstandsmitglied der Domstiftung verabschiedet. Bei einem Empfang am Samstagabend, 8. Februar in der Kapitelstube des Bischöflichen Diözesanmuseums Mainz würdigte er deren Wirken. Zum Auftakt des Abends hatte Bischof Kohlgraf mit den Mitgliedern aus Vorstand, Stiftungsrat und Kuratorium das Abendlob in der Gotthard-Kapelle des Mainzer Domes gefeiert.
„Der Dom gehört zum Leben der Stadt, auch wenn die Zahl der Christen abnimmt“, sagte Bischof Kohlgraf bei der Vesper. Weiter sagte er: „Unzählige Menschen kommen jeden Tag in den Dom mit ihren Sorgen, Anliegen und Bitten. Und manche stellen vielleicht nur eine Kerze auf. Aber genau deswegen ist der Dom auch ein Raum, der lebt und für die Gegenwart des Glaubens steht. Der Dom will Zeichen der Orientierung und Hoffnung geben.“ Kohlgraf hob das große ehrenamtliche Engagement von Schächter und Veith für den Mainzer Dom hervor: „Ohne das Engagement von Ihnen für unseren Dom kommen wir nicht aus.“
Der frühere ZDF-Intendant Markus Schächter hatte im Jahr 2003 den Vorstandsvorsitz der Stiftung Hoher Dom zu Mainz übernommen und den Dom in den vergangenen zwei Jahrzehnten vielfältig unterstützt, nicht zuletzt bei der 1000-Jahr-Feier im Jahr 2009. Kardinal Karl Lehmann hatte ihm bereits im Jahr 2011 für sein Wirken den Päpstlichen Gregoriusorden verliehen.
An Werner Veith überreichte der Mainzer Bischof den Päpstlichen Orden „Pro Ecclesia et Pontifice“. Kohlgraf hob hervor, dass damit nicht nur Veiths Wirken in der Stiftung Hoher Dom zu Mainz sowie als Stiftungsdirektor der Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung und stellvertretender Vorsitzender der Bonifatius-Stiftung gewürdigt werden, sondern insgesamt seine Verdienste während seiner 34 Jahre, die er haupt- und ehrenamtlich für das Bistum Mainz und im Caritasverband tätig war. Veith war unter anderem ab 2000 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2014 Direktor des Caritasverbandes Darmstadt.
Als Geschenke des Bistums wurden Schächter und Veith außerdem jeweils ein Dom-Relief des alten Westchores um 1200 überreicht. Die Domansicht ist in einem Tympanon des romanischen Memorienportals in der Memorie des Mainzer Domes dargestellt. Abgebildet ist entweder Martinus oder Willigis, der als Kirchenstifter dargestellt ist und eben diese Westchor-Ansicht des Mainzer Domes auf der Hand trägt. Mitarbeiter der Dombauhütte hatten die Dom-Reliefs im Maßstab 1:1 angefertigt. Die musikalische Gestaltung der Vesper in der Gotthard-Kapelle hatte der Mainzer Domkapellmeister Professor Karsten Storck mit einem Kammerchor der Mainzer Domkantorei übernommen.
Generalvikar Sebastian Lang brachte beim Empfang seine Freude darüber zum Ausdruck, dass die Nachfolge in der Domstiftung bereits geregelt ist. So ist die Fraktionsvorsitzende der CDU im Hessischen Landtag, Ines Claus, neue Vorsitzende des Vorstandes. Neues Mitglied im Vorstand ist Susanne Zeidler in der Nachfolge von Veith. Beide sind bereits satzungsgemäß in ihre neuen Ämter gewählt; ihre fünfjährige Amtszeit dauert bis Ende 2029. Der Vorstand der Stiftung Hoher Dom zu Mainz besteht damit zukünftig aus Ines Claus, Susanne Zeidler, Generalvikar Sebastian Lang und Hans-Günter Mann.
Ines Claus, die seit 2018 Landtagsabgeordnete ist, steht seit 2020 an der Spitze der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag. Zuvor war sie seit 2006 beim Hessischen Landtag tätig, unter anderem als Persönliche Referentin und Büroleiterin des Landtagspräsidenten. Die Juristin wohnt in Trebur und ist vielfältig ehrenamtlich engagiert, in der Kirche unter anderem als Mitglied der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd). Claus, die ihr Abitur an der Mainzer Maria Ward-Schule gemacht hat, ist verheiratet und hat mit ihrem Mann drei Kinder.
Susanne Zeidler begann ihre berufliche Laufbahn als Wirtschaftsprüferin und war später zehn Jahre Finanzvorstand bei der Deutschen Beteiligungs AG. Aktuell ist sie Mitglied in Aufsichtsräten, unter anderem bei der Fresenius SE & Co. KGaA. Außerdem hatte sie in den Jahren 2011 und 2012 als Geschäftsführerin von „KIRCHE IN NOT“ die Umwandlung des pastoralen Hilfswerkes in eine päpstliche Stiftung gestaltet. Sie ist Komturdame im Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem und unter anderem Mitglied im Kuratorium von Die Tagespost Stiftung für katholische Publizistik. Zeidler ist verheiratet und wohnt mit ihrem Mann in Mainz.