Ockenheim. Unter dem Motto des Heiligen Jahres „Pilger der Hoffnung“ kamen am Sonntagnachmittag, 31. August, rund 600 Pilgerinnen und Pilger aller Altersklassen auf dem Jakobsberg bei Ockenheim zusammen, um gemeinsam die große Familienwallfahrt des Bistums zu feiern. Einige hatten sich zu Fuß auf den Weg gemacht, andere kamen mit dem Fahrrad, viele Familien mit Kindern nutzten einen Stationenweg vom nahe gelegenen Laurenziberg, um zu ihrem Ziel zu pilgern. Im Wallfahrtgottesdienst hielt der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf eine Dialogpredigt mit Gemeindereferentin Christine Wüst-Rocktäschel, der Koordinatorin der Pfarrei Ingelheim.
Den Glauben aus zwei unterschiedlichen Perspektiven sehen, das sei das Ziel der Dialog-Predigt, erklärte Bischof Kohlgraf. Er und Wüst-Rocktäschel legten dar, was sie mit dem Begriff „Hoffnung“ im Hinblick auf die biblische Botschaft verbinden. „Den Anker der Seele an Jesus festzumachen, das gibt mir Hoffnung“, sagte Bischof Kohlgraf. „Auch Freundschaften, in denen ich mich verankern kann, schenken mir Hoffnung“, sagte er weiter. Wüst-Rocktäschel sprach von „geschenkten Momenten der Offenheit und der Begegnung mit anderen Menschen“ als Quellen der Hoffnung. Auch ihre Perspektiven zur Frage, was es bedeutet, pilgernd unterwegs zu sein, tauschten beide aus. „Für mich bedeutet es, dass Veränderung zum Leben gehört. Dass wir neugierig bleiben sollten. Und abenteuerlustig. Und, dass wir nicht alleine unterwegs sind, sondern begleitet von anderen Menschen und von Gott“, sagte Wüst-Rocktäschel. Bischof Kohlgraf sagte zum Abschluss an die Gemeinde gewandt: „Das waren zwei verschiedene Perspektiven, und doch sind sie sich im Kern sehr ähnlich, was es ausmacht, Pilger der Hoffnung zu sein.“
Als Konzelebranten im Gottesdienst wirkten Generalvikar Sebastian Lang, Pfarrer Christian Feuerstein, sowie Pfarrer Winfried Hommel mit. Der Leiter des Seelsorgedezernates, Ordinariatsdirektor Michael Wagner-Erlekam, begrüßte die Anwesenden zu Beginn. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Kinderchor „Junge Stimmen Gau-Algesheim“ (Pfarrei Ingelheim), unter der Leitung von Marina Herrmann-Vilain, und der katholischen Kirchenmusik Gau-Algesheim unter der Leitung von Jürgen Hattemer.
Die Pilgerinnen und Pilger waren auf unterschiedliche Weise auf den Jakobsberg gelangt. Am Morgen hatten sich zwei Gruppen mit Fahrrädern und E-Bikes vom Domplatz in Mainz auf den Weg gemacht. 38 Kilometer legten sie gemeinsam zurück. Weitere Gruppen machten sich vom Ingelheimer Bahnhof zu Fuß auf den Weg. Etwa 150 Personen entdeckten auf einem Stationenweg zwischen Laurenziberg und Jakobsberg, was es bedeutet, Pilger der Hoffnung zu sein. An jeder Station gab es einen Pilgerstempel und am Ende wartete eine kleine Überraschung in einer Schatzkiste auf die jungen Pilgerinnen und Pilger. Der Fachausschuss „Laudato si - Schöpfung, Klima, Umwelt“ der Pfarrei Hl. Hildegard von Bingen, Rhein und Nahe hatte zu einer vier Kilometer langen Wanderung zum Jakobsberg eingeladen. Das Motto lautete „Pilgerweg durch Gottes Schöpfung - Wie können wir sie schützen“. Diese Gruppe startete an der Kräuterkirche in Bingen-Gaulsheim.
Um die Mittagszeit kamen die Gruppen auf dem Jakobsberg an. Hinzu kamen noch viele Wallfahrer, die individuell angereist waren. Dort gab es die Möglichkeit, sich bei kühlen Getränken und einem Imbiss zu stärken. Die Zeit bis zum Gottesdienst um 16.00 Uhr nutzten viele, um an mehreren Ständen mit Mitarbeitenden des Bistums ins Gespräch zu kommen. An diesem „Ort der Begegnung“ waren unter anderen die Frauenkommission im Bistum Mainz, die AG der Geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen, die Gemeinden anderer Muttersprache, das Bistumsmagazin „Glaube und Leben“, das Dom- und Diözesanmuseum, und das Referat Familien und Senioren präsent. Kinder konnten sich auf einer Spielwiese austoben, wo es eine Hüpfburg, einen „Menschen-Kicker“ und weitere Spiel- und Bastelmöglichkeiten gab.
Nach dem Gottesdienst stellte das Netzwerk Familienpastoral des Bistums seine neue Homepage für Familien vor, die unter bistummainz.de/familien erreichbar ist. Beteiligt sind die Dezernate Seelsorge, Bildung und Caritas/Soziale Arbeit. Außerdem traten Bischof Kohlgraf, Generalvikar Lang und die Bevollmächtigte des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, sowie weitere Mitarbeitende des Ordinariats in einem Kicker-Spiel gegen die anwesenden Kinder an. Das Spiel wurde bei einem Stand von 2:2 beendet und die Pilgerinnen und Pilger ließen den Tag am Weiher ausklingen.