Der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, und der Bischöfliche Zeremoniar, Pastoralreferent Johannes Brantzen, präsentierten die Bischöflichen Insignien und das Bischofswappen am Montagnachmittag, 21. August, vor Journalisten im Mainzer Dom.
Im Wappen des Bischofs von Mainz sind außerdem das Mainzer Rad und der Petrusschlüssel von Worms enthalten. Als drittes Symbol hat Peter Kohlgraf den Fluss gewählt. Darin stecken verschiedene Gedanken. Der Fluss verbindet Mainz und Worms mit Kohlgrafs Heimatstadt Köln und seiner langen Wirkungsstätte Bonn. Darüber hinaus ist der Fluss ein biblisches Bild. Wer auf Gott vertraut, ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist, und der reicht Frucht bringt (Ps 1). Im Buch Ezechiel überliefert der Prophet eine Vision, in der er Wasser aus dem Tempel fließen sieht. Überall dort, wo der Fluss hinströmt, kann Leben wachsen (Ez 47). Das ist eine gute Beschreibung für den Auftrag der Kirche in dieser Welt.
Die bischöflichen Insignien (Auszeichnungen) sind Zeichen, die den Rang und liturgi-schen Stand eines Bischofs anzeigen. Sie haben symbolische Bedeutung und deuten Amt und Dienst des Bischofs. Ihr Ursprung liegt in der Erkenntnis, dass Bedeutung und Autorität von Institutionen umso deutlicher werden, je sinnfälliger sie in Erscheinung treten. Das Zweite Vatikanische Konzil hat in seiner Liturgiekonstitution aus dem Jahr 1963 bestimmt, dass Insignien Bischöfen und Personen mit besonderer kirchlicher Rechts- und Verwaltungshoheit (Jurisdiktion) - beispielsweise Äbten - vorbehalten sind.
Der Bischofsstab ist ein Zeichen für den Hirtendienst: Er muss für die ihm anvertrauten Gläubigen Sorge tragen und sie leiten. Der Bischofsstab von Professor Kohlgraf besteht aus Holz und einfachem Metall (Messing). Hergestellt wurde er von einem afrikanischen Künstler. Er ist ein Geschenk des Kölner Erzbischofs, Kardinal Rainer Maria Woelki, als Zeichen der Verbundenheit mit dem neuen Mainzer Bischof. In der Krümme aus Metall sind die drei Weisen aus dem Morgenland dargestellt, die dem Stern hinterhergehen (Mt 2). In Köln werden die heiligen Drei Könige besonders verehrt. Der Schrein der heiligen Drei Könige im Kölner Dom ist eines der bedeutendsten Reliquiare des Mittelalters.
Brustkreuz und Ring wurden in der Goldschmiedewerkstatt der Eibinger Benediktinerinnenabtei St. Hildegard hergestellt. Das Bischofskreuz ist aus mattem Silber, in der Mitte ein Amethyst, ein violetter Stein. Violett ist die bischöfliche Farbe. Das Brustkreuz ist kein äußerer Schmuck, sondern Ausdruck des Bekenntnisses und Vertrauens des Bischofs in die Kraft, die aus dem Kreuz Christi erwächst. Erst ab dem Messbuch von Papst Pius V. im Jahr 1570 gehört es verpflichtend zur bischöflichen Amtskleidung. Der Bischofsring ist aus Silber. Ihn prägen die griechischen Buchstaben des Namens Jesus Christus (IHXP). Der Ring ist wie ein Ehering Symbol der Bindung des Bischofs an die Kirche und seine Diözese. Christus bindet sich im geweihten Bischof an seine Kirche
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Die Bischofsweihe von Professor Kohlgraf findet am Sonntag, 27. August, ab 13.00 Uhr im Mainzer Dom statt. Am Weihetag wird der Mainzer Dompfarrer, Professor Dr. Franz-Rudolf Weinert, für Interessierte eine Einführung in die Besonderheiten der Weiheliturgie einer Bischofsweihe anbieten. Die Einführung findet um 11.00 Uhr in Mainz-St. Quintin statt.