Die Firmung sei das Sakrament der Mündigkeit und Entschiedenheit unterstrich Lehmann in seiner Predigt. „In der Firmung sollen wir im mündigen Alter noch einmal bekräftigen, was wir in der Taufe erfahren haben." In der heutigen Zeit sei die Firmung vor allem auch „ein wichtiges Zeichen unseres öffentlichen Bekenntnisses", betonte der Kardinal. Deswegen sei es gut, dass auch die Erwachsenenfirmung in den vergangenen Jahren wieder betont worden sei.
Jedes Leben brauche „diese Entschiedenheit, eine Klarheit über das Ziel". Die Firmung sei allerdings „kein Hokuspokus", sagte Lehmann. „Es wird danach nicht alles leichter." Und weiter: „Die Firmung verlangt Mut, ein eigenes Leben zu führen und dass wir uns zu unserem Glauben bekennen - auch im öffentlichen Raum." Da könne es durchaus vorkommen, „dass wir deswegen ausgelacht werden". Zu dem Gottesdienst im Mainzer Dom waren auch die Familien der Firmlinge sowie zahlreiche Priester und Wegbegleiter aus den Heimatgemeinden gekommen. Im Anschluss an den Gottesdienst, der von Domorganist Daniel Beckmann an der Mainzer Domorgel musikalisch gestaltet wurde, trafen sich die Firmlinge zum Kaffeetrinken im Erbacher Hof.
Das Sakrament der Firmung gehört mit Taufe und Eucharistie zu den so genannten Einführungssakramenten. Die Spendung der Firmung geschieht durch Handauflegung und Salbung der Stirn mit den Worten: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist." Der Ritus steht für den Empfang des Heiligen Geistes zur Stärkung des persönlichen Glaubens und als Zeichen für die Verbundenheit mit allen anderen Glaubenden. Während der Firmung legt der Pate dem Firmling die Hand auf die Schulter. Damit drückt er aus, dass er ihn auf seinem Glaubensweg stärken will. In der Regel wird die Firmung im Bistum Mainz im Alter zwischen 14 und 16 Jahren gespendet. Die Firmlinge bekräftigen in der Firmung ihre Entscheidung, Christ zu sein. Während bei der Taufe noch Eltern und Paten für sie entschieden haben, treten sie nun selbst für ihren Glauben ein. In diesem Sinn vollendet die Firmung die Taufe.