„Die ,Tage der Arbeitswelt' haben im Bistum Mainz eine gute Tradition, insbesondere anlässlich des 200. Geburtstag von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler in diesem Jahr. So wie er sich als einer der ersten um die Belange der Arbeiter gekümmert hat, interessieren wir uns, unter welchen Bedingungen die Menschen heute arbeiten", sagte Neymeyr zu Beginn des „Tags der Arbeitswelt" am Mittwoch, 21. September.
Die „Tage der Arbeitswelt" finden traditionell anlässlich der bischöflichen Visitationen in den Dekanaten statt; sie werden organisiert von den zuständigen Arbeitsstellen für Betriebsseelsorge. Zum Tag in Offenbach hatte Maria-Theresia Gresch von der Betriebsseelsorge Offenbach eingeladen. Neben Pfarrer Michael Kunze, Dekan des Dekanates Offenbach, nahmen zwölf hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an dem Betriebsbesuch teil.
Das Holzpelletwerk der EVO war im Mai dieses Jahres auf dem Offenbacher Allessa-Gelände in Betrieb genommen worden. In der 17 Millionen Euro teuren Anlage werden so genannte Resthölzer und Landschaftspflegematerial zu Holzpellets verarbeitet. Die Rohstoffe stammen aus der Region sowie aus einem eigens angepflanzten Energiewald im Landkreis Gießen. Zukünftig sollen die Pellets unter anderem rund ein Viertel der für das Offenbacher Heizkraftwerk eingesetzten Steinkohle ersetzen. „Das ist ein wichtiger Beitrag zur Energiewende", sagte der Vorstandsvorsitzende der EVO, Michael Homann. Das Werk stellt rund 65.000 Tonnen Holzpellets her. Neben dem Einsatz von Kohle im Heizkraftwerk werden die Pellets auch in mittlerweile 18 Nahwärmenetzen der EVO in der Region eingesetzt.
„Wir holzen für die Pellets keine Wälder ab", sagte Jochen Ritter, Leiter des EVO-Holzpelletwerks. Stattdessen nutzt die EVO ausschließlich Holzabfälle wie Resthölzer und Landschaftspflegematerial, die sie zu Holzpellets veredelt. Ritter wies zudem darauf hin, dass Wärme, die mit Holzpellets erzeugt werde, kohlendioxidneutral sei. „Bei der Verbrennung von Holz wird nur das Kohlendioxid freigesetzt, das der Baum beim Wachsen gebunden hat", sagte er. Beim EVO-Heizkraftwerk werde auf diesem Weg eine Kohlendioxidersparnis von zirka 80.000 pro Jahr möglich, betonte Ritter. Es sei der EVO wichtig, mit den Nahwärmeanlagen die dezentrale Energieversorgung zu fördern. „Wir verwirklichen damit eine lokale Energieversorgung und machen uns unabhängiger von den fossilen Brennstoffen", unterstrich der Vorstandsvorsitzende Homann.