Im „späten Frühjahr 2014" sollen die Renovierungsarbeiten beginnen. „Es wird jedoch eine sanfte Renovierung ohne Schließung des Hauses sein", sagte Reifenberg. „Die Arbeiten sollen mit möglichst geringen Störungen für unsere Gäste verbunden sein." Der Abschluss der Arbeiten ist für Mitte 2015 geplant.
Im Rahmen der Renovierung findet außerdem eine Erweiterung des Erbacher Hofes statt. Derzeit ist noch das Katholische Bildungswerk Untermieter im so genannten Altbau des Erbacher Hofes, wo die Sanierungsmaßnahmen im kommenden Jahr beginnen werden. Die neuen Räumlichkeiten für das Bildungswerk stehen derzeit noch nicht fest. Nach Angaben von Reifenberg werden im Altbau vier neue Tagungsräume für 80 bis 120 Personen entstehen, die dann vom Erbacher Hof genutzt werden.
Durch die neuen Räume erlange der Erbacher Hof „eine größere Flexibilität, um auf die Wünsche unserer Kunden einzugehen", erläuterte Brigitte Zimmermann, die für das Marketing des Hauses zuständig ist. Künftig stärker genutzt werden soll auch der Innenhof, „ein Kleinod in der Altstadt", sagte Reifenberg. Außerdem werde der Erbacher Hof von seinem bisherigen Konzept abrücken und künftig auch Gästen eine Übernachtungsmöglichkeit bieten, die nicht an einer Tagung im Haus teilnehmen.
Derzeit seien die Renovierungsarbeiten in der Planungsphase, sagte Geschäftsführer Peter Claus, die Detailpläne stünden noch aus. Neben Brandschutzmaßnahmen, sind die technische Erneuerung von Tagungsräumen und Zimmern sowie des Restaurantbereichs und der Küche vorgesehen. Claus betonte, „dass der Charakter des Hauses dabei erhalten bleiben wird". Einzelne Bereiche und Räume des Hauses werden dabei durch ein neues Beleuchtungskonzept aufgehellt.
Die Kirchlichkeit des Hauses „merkt man zuerst an der Mitmenschlichkeit der Mitarbeiter nach innen und nach außen", sagte Reifenberg, der 1989 in den Erbacher Hof gekommen ist und 2001 die Leitung von Prälat Walter Seidel übernommen hat. Weitere sichtbare Zeichen seien etwa die Kreuze in den Zimmern und die beiden Kapellen, in denen fast an jedem Tag ein Gottesdienst stattfindet. Die Mehrheit der rund 60 Mitarbeiter sei katholisch, aber es sei ihm auch im Sinne der Ökumene wichtig, „dass bei uns evangelische Christen arbeiten", betonte Reifenberg. „Die Menschen müssen sich schon identifizieren mit dem, was wir hier tun." Er wies darauf hin, dass es im Erbacher Hof nur festangestellte Mitarbeiter gibt. „Bei uns gibt es kein Outsourcing von Mitarbeitern oder Lohndumping." Neben dem Tagungsbereich des Erbacher Hofes sei die Akademie „das geistliche Fundament des Hauses". Weiter sagte er: „Wir versuchen Theologie, Glaube und Philosophie in das allgemeine Bewusstsein zu bringen. Das wird immer schwieriger." Ziel der Akademie sei es „einen guten Dialog mit Kirche und Gesellschaft zu führen".
Der Erbacher Hof in Mainz
Der Erbacher Hof bietet als Tagungshaus die Möglichkeit zu mehrtägigen Bildungsmaßnahmen, Konferenzen und Kongressen sowie für Tages- oder Abendseminare. Daneben ist das Haus auch für Ausstellungen, Konzerte sowie festliche Empfänge oder Feiern offen. Das Haus steht kirchlichen wie nicht-kirchlichen Veranstaltern zur Verfügung. Der größte der 13 Tagungsräume bietet für Platz für 300 Personen. In den 73 Zimmern, darunter vier behindertengerechte, können 131 Personen übernachten. Das Restaurant bietet Platz für 230 Gäste. Aktuell beläuft sich die Zahl der Veranstaltungen pro Jahr auf 1.600, die von rund 60.000 Teilnehmern besucht werden. Die Zahl der Übernachtungen liegt pro Jahr bei 15.000. Außerdem ist im Erbacher Hof die Akademie des Bistums untergebracht, die ein eigenes Akademieprogramm im Bereich Theologie, Philosophie und Kultur anbietet. Der Erbacher Hof mit dem markanten Bleidach wurde nach Plänen des Architekten Lothar Willius in der Grebenstraße in unmittelbarer Nähe des Mainzer Doms errichtet und im Februar 1988 von Bischof Karl Lehmann und Weihbischof Wolfgang Rolly eingeweiht.
Hinweis: www.ebh-mainz.de