Stein hatte im Oktober dieses Jahres dem Mainzer Dommuseum einen großen Teil seiner Werke gestiftet - es sind vorwiegend Glasmalereien, die sich mit religiöser Thematik befassen. Der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, dankte Stein, dass er dem Dommuseum seine Arbeiten überlasse. „Wir werden dafür sorgen, dass dieses Werk nicht irgendwo verstaubt, sondern erschlossen, interpretiert und gedeutet wird", sagte Giebelmann bei der Ausstellungseröffnung.
Die Ausstellung im Dommuseum zeigt neben den religiösen auch die profanen und abstrakten Arbeiten des Künstlers. Sie vermittle daher ein „sehr dichtes und eindringliches Bild seiner vielfältigen Kunst", sagte der Direktor des Dom- und Diözesanmuseums, Dr. Hans-Jürgen Kotzur. Er würdigte unter anderem die „hohe Qualität" der Glasmalereien Steins sowie die Fähigkeit des Künstlers, „sich in historischen Räumen zurechtzufinden". Stein habe eine Kunst geschaffen, die von einer „sensiblen Rücksichtnahme auf die vorgefundene Architektur" geprägt sei. Der Künstler habe immer „sehr einfühlsam, inhaltlich und gestalterisch konkret und ikonographisch korrekt" gearbeitet, unterstrich Kotzur. „Stein entwickelte eine ganz persönliche Handschrift, die man zwar durchaus als konservativ und konventionell bezeichnen kann, die ihn aber dennoch eindeutig als Modernen des 20. Jahrhunderts ausweist", sagte er.
Dr. Carlo Servatius vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, führte im Rahmen der Ausstellungseröffnung in das Werk Gustel Steins ein. Servatius wies darauf hin, dass Steins Arbeiten an mehr als siebzig Standorten in Rheinland-Pfalz und Hessen zu sehen sind - unter anderem in Mainz-Gonsenheim-St. Stephan oder im Mainzer Karmeliterkloster. „Gegenständlichkeit, Figuration, Abstraktion, künstlerische Qualität und Handwerk, sakrale und profane Themen: Dies sind im Werk Gustel Steins keine Gegensätze und deshalb entzieht es sich jeder voreiligen Einordnung", sagte Servatius. Zu den Hauptwerken Steins gehört die Gestaltung der Westchorfenster der St. Katharinenkirche in Oppenheim; die Entwürfe zu diesem Werk sind unter anderem in der Ausstellung zu sehen.
Hinweis: Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum, Domstraße 3, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-344, Fax: 06131/253-349, Internet: www.dommuseum-mainz.de - Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr; an kirchlichen Feiertagen geschlossen.