Dr. Anja Lempges ist neue Direktorin des Dom- und Diözesanmuseums

Bischof Peter Kohlgraf stellte die Nachfolgerin von Dr. Winfried Wilhelmy vor

Dr. Anja Lempges (2. von rechts) bei ihrer Ernennung zur neuen Direktorin des Mainzer Dom- und Diözesanmuseums. Es gratulierten (von links): Domdekan Henning Priesel, Baudirektor Johannes Krämer, die Bevollmächtigte des Generalvikars, Stephanie Rieth, Bischof Peter Kohlgraf, sowie Generalvikar Sebastian Lang (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Datum:
Di. 2. Dez. 2025
Von:
hoff (MBN)

Mainz. Dr. Anja Lempges ist seit Montag, 1. Dezember, neue Direktorin des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums in Mainz. Die promovierte Kunsthistorikerin war bislang stellvertretende Direktorin des Museums und arbeitet seit 2012 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Mainzer Dommuseum. Dr. Lempges tritt die Nachfolge von Dr. Winfried Wilhelmy an, der am 1. November in den Ruhestand gegangen ist. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf überreichte ihr am Dienstag, 2. Dezember, ihre Ernennungsurkunde im Bischöflichen Ordinariat Mainz. Auch der Mainzer Generalvikar, Dr. Sebastian Lang, die Bevollmächtigte des Generalvikars, Stephanie Rieth, Domdekan Henning Priesel, sowie Baudirektor Johannes Krämer gratulierten ihr zur Ernennung. 

„Es ist uns eine große Freude, dass Sie die neue Direktorin des Dom- und Diözesanmuseums sind“, sagte Bischof Kohlgraf zu ihrer Ernennung. „Ich danke Ihnen sehr, dass Sie sich beworben haben, und bin mir sicher, Sie werden die neue Stelle gut ausfüllen“, sagte er weiter. „Sie haben bereits Ihr eigenes Profil und werden auch künftig Ihr Charisma einbringen, um eine dynamische Entwicklung voranzubringen“, sagte Bischof Kohlgraf.

 

Die neue Direktorin des Dom- und Diözesanmuseums, Dr. Anja Lempges (c) Bistum Mainz/Hoffmann

Dr. Anja Lempges danke Bischof Kohlgraf für das entgegengebrachte Vertrauen. Zu ihren künftigen Schwerpunkten sagte sie: „In den vergangenen Jahren und besonders im 100. Jahr seines Bestehens haben wir im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum mit vielfältigen Ausstellungen, Formaten und Feierlichkeiten gezeigt, dass wir ein lebendiges Haus sind. Lebendig durch die vielen Menschen, die unserem Museum verbunden sind, lebendig durch die großartige Sammlung. In ihr spiegelt sich wie in einem Erfahrungsspeicher die annähernd 1500-jährige Geschichte unseres Bistums.

Dieses Erbe zu bewahren und für seine Sichtbarkeit zu sorgen ist kein Selbstzweck, sondern identitätsstiftend. Die Verantwortung für die Sammlung zu übernehmen, löst in mir tiefen Respekt und große Freude aus. Denn mit den Kunstwerken haben wir nicht nur Originale, sondern auch ideelle Werte, die zukunftsweisend sind.

Ausstellungen zu brennend aktuellen Themen wie sozialer Gerechtigkeit anlässlich des 150. Todestages von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler im Jahr 2027 oder die fotografische Begleitung von Kirchenräumen im Wandel sind dabei denkbar, wie auch kleinere Formate zu bisher unbekannten Kunstwerken der Sammlung und auch Gastauftritte zeitgenössischer Arbeiten in den historischen Räumen des Museums und der Schausammlung. 

Es ist eine der schönsten Aufgaben überhaupt, Menschen mit Kunstwerken in Kontakt zu bringen und gemeinsam darüber ins Gespräch zu kommen. Dazu braucht es ein kompetentes, engagiertes und offenes Museumsteam, denn es geht darum, Geschichte in eine Sprache zu übersetzen, die heute verstanden werden kann.

Genau darin sehe ich die drei Schwerpunkte unserer Arbeit: Die Sammlung so zu betreuen und weiterzuentwickeln, dass wir sie verantwortungsvoll an die nächste Generation übergeben können. Das Museum als einen Erfahrungsort zu gestalten, an den man immer wieder gerne zurückkommt. Und nicht zuletzt – weil Kunst auch immer mit Schönheit und Lebensfreude verbunden ist – mit der Begeisterung für das Museum und seine Sammlung anzustecken.

Anja Lempges wurde 1974 in Trier geboren. Nach dem Abitur studierte sie zunächst Philosophie und Theologie an der PTH St. Georgen in Frankfurt (1994–2000). In dieser Zeit absolvierte sie zusätzlich das zweijährige Studienprogramm „Kultur und Tourismus“. Ab 2000 studierte sie Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Sie schloss ihr Studium mit einer Dissertation zum Thema „Der Atzmann – Stummer Diener für lautes Lob" ab. Während ihres kunsthistorischen Studiums hat sie regelmäßig Studien- und Pilgerreisen in Deutschland und Italien geleitet. In den Jahren 2006 bis 2007 war sie Lehrbeauftragte am Institut für Kunstgeschichte in Mainz.

Dr. Lempges war bereits während ihres Studiums in verschiedenen Galerien und ab 2002 als freie Mitarbeiterin im Diözesanmuseum in Limburg tätig. Ende 2007 wurde sie Volontärin im Mainzer Dom- und Diözesanmuseum. Für das Projekt „Straße der Moderne. Kirchen in Deutschland" ging sie 2010 als wissenschaftliche Mitarbeiterin zum Deutschen Liturgischen Institut in Trier. Im Jahr 2012 kam sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Mainzer Dom- und Diözesanmuseum zurück und übernahm im Jahr 2016 die stellvertretende Leitung des Museums.