Mainz. Dr. Susanne Barner (70) ist bei der konstituierenden Sitzung der Diözesanversammlungim Bistum Mainz in ihrem Amt als Geschäftsführende Vorsitzende bestätigt worden. Es ist ihre zweite vierjährige Amtszeit; im Jahr 2020 hatte sie das Amt übernommen. Bei der Sitzung am Freitagabend, 21. Juni, im Erbacher Hof in Mainz wurde sie von den Delegierten ohne Gegenstimme wiedergewählt.
Darüber hinaus diente die zweitägige Sitzung bis Samstagmittag, 22. Juni, einem Austausch zum Thema Synodalität in der Kirche. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hatte in einem Impuls am Samstagvormittag die Bedeutung von Synodalität für die Kirche bekräftigt.
„Ich will mich dafür einsetzen, dass die Themen des Synodalen Weges und das Mitwirken von Laien in der Kirche immer wieder Eingang finden in die Beratungen im Bistum Mainz“, sagte Barner. „Auch die Diskussion um pastorale Prioritäten bei abnehmenden finanziellen Möglichkeiten ist ein wichtiges Thema.“ Sie wolle „die bisherige gute Zusammenarbeit und den Austausch auf Augenhöhe fortsetzen“, betonte Barner.
„Die Kirche in Deutschland geht den Weg von Papst Franziskus zu mehr Synodalität mit, ohne das Bischofsamt abzuschaffen“, sagte Bischof Kohlgraf in seinem Impulsreferat. Die Erfahrung der letzten Jahre zeige deutlich, „dass es ein Ringen und Suchen nach den synodalen Wegen ist“. Jedenfalls sei die Sorge unbegründet, „dass die Bischöfe in einer Art Basisdemiokratie eingeebnet werden sollen“, betonte Bischof Kohlgraf: „Es geht darum, konsensual zusammenzuarbeiten. Am Ende kann ein Bischof nicht dauerhaft gegen die Gläubigen in seinem Bistum handeln.“ Bei der Mitwirkung von Laien an Entscheidungen im Bistum „geht es um die großen Linien, nicht darum jede operative Entscheidung eines Bistums mitzubestimmen“, erläuterte Kohlgraf. Und weiter: „Ich davon überzeugt, dass es die Autorität der Bischöfe stärkt, wenn deutlich wird, dass die Gläubigen die gemeinsamen Wege mitgehen.“
Bischof Kohlgraf würdigte das Engagement der Delegierten in der Diözesanversammlung: „Die Menschen in unseren Räten müssen erfahren, dass sie ernst genommen werden. Sie bringen sich ja mit ihren Fähigkeiten und Charismen im Sinne ihres Mandates ein. Dafür bin ich sehr dankbar. Das ist genau das, was wir im Rahmen von Synodalität in unseren Räten immer mehr einüben müssen.“
Am Samstagvormittag hatte die Präses der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Birgit Pfeiffer, ein Grußwort zu den Delegierten gesprochen. Dabei warb sie für die Nutzung von Synergien zwischen den Konfessionen, „angesichts der gleichen Herausforderungen, vor denen wir stehen“. Zu Beginn der Sitzung waren fünf weitere Mitglieder hinzugewählt worden: Astrid Buchal, Maximilian Duwe, Udo Koser, Dr. Andrea Litzenburger und Professor Dr. Wolfgang Wagner. Darüber hinaus fanden auch verschiedene Wahlen für weitere Bistumsgremien statt.
Die Diözesanversammlung des Bistums Mainz tritt in der Regel einmal im Jahr zusammen. Sie gilt als „kleine Synode des Bistums“ mit seinen rund 640.000 Katholiken. Ihr gehören derzeit 118 Mitglieder an. Sie setzt sich unter dem Vorsitz des Bischofs aus den diözesanen Räten (Priesterrat, Rat der Katholikinnen und Katholiken und Delegierten der Konferenz der Leiter der Pastoralräume) und den Vertretern der Bistumsleitung zusammen. Hinzu kommen Vertreter der Orden, der Ständigen Diakone, der Pastoralreferentinnen und -referenten, der Gemeindereferentinnen und -referenten sowie des Diözesan-Caritasverbandes und des Beirates von Katholiken anderer Muttersprache. Außerdem können bis zu sieben Persönlichkeiten hinzugewählt werden. Die Organe der Diözesanversammlung sind der Vorstand mit dem Bischof als Vorsitzendem, der Diözesan-Pastoralrat (eine Art Hauptausschuss) und mehrere Sachausschüsse. Geschäftsführende Vorsitzende der Diözesanversammlung ist seit 2020 Dr. Susanne Barner.