Im Interview erläutert Pfarrer Markus Lerchl, der als Subregens des Mainzer Priesterseminars auch Leiter der Diözesanstelle Berufe der Kirche und des PWB im Bistum Mainz, die Anliegen der Gebetsgemeinschaft.
Mainzer Bistumsnachrichten (MBN): Als Leiter der Diözesanstelle Berufe der Kirche informieren Sie über die kirchlichen Berufe. Das besondere Anliegen des PWB ist das Gebet um geistliche Berufungen. Was macht eine geistliche Berufung überhaupt aus?
Pfarrer Markus Lerchl: Eine geistliche Berufung ist viel mehr als ein „Job". Sie ist Freundschaft mit Jesus Christus, also eine Lebenshaltung: Jesus steht an erster Stelle. Aus der Beziehung zu ihm gestalte ich mein Leben. Für viele heißt das, sich deshalb in einem kirchlichen Beruf dafür zu engagieren, dass ihre Mitmenschen auch zu Jesus finden. Auch hier sind sie mit ihrer ganzen Person gefordert, nicht nur mit rhetorischem oder pädagogischem Geschick. Eine geistliche Berufung nimmt immer den ganzen Menschen in ihren Dienst, ob als Priester, als Pastoral- oder Gemeindereferent(in) oder auch im Orden.
MBN: Messbar sind die „Erfolge" einer Gebetsgemeinschaft ja in der Regel nicht. Welches Selbstverständnis liegt dem PWB als Gebetsgemeinschaft zugrunde?
Lerchl: Es gibt aus meiner Sicht zwei Hauptanliegen. Zum einen tatsächlich Gott um Menschen zu bitten, die ihr Leben ganz in seinen Dienst stellen und deshalb einen kirchlichen Beruf ergreifen. Das zweite Anliegen ist, den Gedanken in den Gemeinden wach zu halten, dass geistliche Berufungen nicht „vom Himmel fallen", sondern dass die Gemeinden eine große Verantwortung für junge Menschen haben: Dort begegnen diese nämlich zuerst Glaubenden, die ihr Christsein selbstverständlich leben. Das wirkt ansteckend. Der Glaube junger Menschen entzündet sich oft an überzeugenden Vorbildern - genauso wie
die Frage nach der eigenen Berufung.
MBN: Am Mittwoch, 25. September, laden Sie zur Wallfahrt zur Rochuskapelle in Bingen ein. Was erwartet die Teilnehmer?
Lerchl: Gemäß dem Leitwort „Pilger sind wir Menschen" steht am Vormittag der heilige Rochus im Mittelpunkt: Wir beginnen um 9.30 Uhr am Hildegardforum, ziehen von dort zur Rochuskapelle, wo wir um 10.30 Uhr die Eucharistie feiern. Nach dem Mittagessen beschäftigen wir uns in einem „köstlichen" Vortrag mit der heiligen Hildegard, bevor die Wallfahrt um 14.45 Uhr mit einer Andacht schließt. Das Gebet um Berufungen wird als Roter Faden den Tag durchziehen.
Hinweis: Weitere Informationen bei der Diözesanstalle Berufe der Kirche / PWB, Bischöfliches Priesterseminar, Augustinerstraße 34, 55116 Mainz, Tel.: 06131/253-536, E-Mail: berufederkirche@bistum-mainz.de