Drei Fragen - drei Antworten

Fatima-Wallfahrt zur Liebfrauenheide mit Pfarrer Matthias Becker (13.7.)

BECKER (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
Datum:
Di. 1. Juli 2008
Von:
tob (MBN)
Klein-Krotzenburg. Am Sonntag, 13. Juli, findet die nächste Fatima-Wallfahrt auf der Liebfrauenheide bei Klein-Krotzenburg statt. Um 19.00 Uhr beginnt die Wallfahrtsprozession am Marienbildstock am Kapellenweg in Klein-Krotzenburg. Die Eucharistiefeier findet um 19.45 Uhr auf dem Wallfahrtsgelände statt. Zelebrant und Prediger ist der Rektor der Marienwallfahrtsstätte, Pfarrer Matthias Becker aus Klein-Krotzenburg.

Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hatte ihn im Mai zum Geistlichen Leiter des Fatima-Weltapostolats im Bistum Mainz ernannt. Das Fatima-Weltapostolat ist die vom Vatikan offiziell anerkannte Institution zur weltweiten Verbreitung der Botschaften aus dem portugiesischen Wallfahrtsort Fatima. Seit 1997 befindet sich die deutsche Zentrale des Fatima-Weltapostolats am Petersberg bei Fulda. Im Interview äußert sich Pfarrer Becker zu seiner neuen Aufgabe und den regelmäßigen Fatima-Wallfahrten auf der Liebfrauenheide.

MBN: Was macht die Fatima-Wallfahrten auf der Liebfrauenheide aus, und warum finden sie immer am 13. eines Monats statt?

Matthias Becker:  Ähnlich wie in Fatima selbst ist das Besondere der Fatimawallfahrten auf der Liebfrauenheide weniger an Äußerlichkeiten festzumachen. Während der Prozession wird der Rosenkranz gebetet. Zwischen den einzelnen Gesätzen singen wir das „Ave" von Fatima und hören kurze Impulse zu den Rosenkranzgeheimnissen. In der Messfeier singen wir viele schöne Marienlieder und die Prediger gehen meist auf ein marianisches Thema ein, kommen manchmal auch auf Fatima zu sprechen. Das Besondere ist meines Erachtens die Atmosphäre, die man schwer beschreiben kann. Man muss sie erleben. Jeweils am 13. der Monate Mai bis Oktober 1917 waren in Fatima die Marienerscheinungen. Deshalb finden unsere Wallfahrten auch an diesen Tagen statt. In Fatima selbst versammeln sich bereits am Vorabend Hunderttausende auf dem Platz vor der Erscheinungskapelle zum Rosenkranzgebet und zur Prozession, um am folgenden Tag die Heilige Messe zu feiern.

MBN:  Sie sind seit kurzem Geistlicher Leiter des Fatima-Weltapostolates im Bistum Mainz. Welche Zielsetzung hat die Gebetsgemeinschaft?

Becker:  Die Gemeinschaft möchte die Botschaft von Fatima verbreiten. Sie betet - gemäß der Bitte, die die Gottesmutter Maria an die drei Hirtenkinder richtete - für den Frieden in der Welt, die Bekehrung der Sünder und die Rettung der Menschen. Um was es bei Fatima geht, brachte Paul VI. auf den Punkt: „Die Botschaft von Fatima ist der Ruf des Evangeliums nach Gebet und Buße."

Begründet hat das Fatima-Weltapostolat der Pfarrer und spätere Prälat Harold Colgan aus Plainfield, USA. Während einer schweren Krankheit legte er 1946 das Versprechen ab, sein Leben in den Dienst der Mutter Gottes zu stellen. Als sich West- und Ostmächte in atomarer Bedrohung gegenüberstanden, fiel ihm eine Schrift über Fatima in die Hand, in der er den Wunsch der Gottesmutter las, täglich den Rosenkranz für den Frieden in der Welt zu beten. Die „Blaue Armee Mariens", wie er die marianisch-apostolische Bewegung zunächst nannte, fand zuerst in den USA und in Kanada ein großes Echo. Heute zählt die Bewegung in rund 120 Ländern rund 22 Millionen Mitglieder.

MBN: Was sind Ihre Hauptaufgaben als Geistlicher Leiter des Fatima Weltapostolates im Bistum Mainz?

Becker:  Ich habe zuerst einmal damit begonnen, Informationen zu sammeln, wo es im Bistum Mainz bereits Gottesdienste, Wallfahrten oder Gebetskreise im Sinne der Botschaft von Fatima gibt. Positiv überrascht haben mich die zahlreichen Rückmeldungen auf mein Rundschreiben an die Gemeinden des Bistums. Bei einer Konferenz am 9. Juni auf dem Petersberg bei Fulda habe ich mich mit den anderen Geistlichen Leitern Deutschlands darüber ausgetauscht. Nun möchte ich versuchen, die einzelnen Gruppen in unserem Bistum zu vernetzen.

Im September fliege ich mit 50 Pilgern aus meiner Gemeinde nach Fatima. Das soll der Beginn von Fatimawallfahrten sein, die ich künftig bistumsweit ausschreiben möchte. Im vergangenen Oktober durfte ich dabei sein, als die neue Kathedrale in Fatima eingeweiht wurde: rund 50 Bischöfe, 800 Priester und mehr als 700.000 Pilger sangen voller Leidenschaft die wunderschönen Lieder und hielten beim „Ave" ihre Kerzen in die Höhe. Als die Pilger zum Abschied ihrer Lieben Frau von Fatima mit weißen Taschentüchern winkten, blieb kaum eine Auge trocken. Diese tiefe Frömmigkeit, die Liebe zu Maria, der unerschütterliche Glaube: Man muss Fatima erleben, um zu verstehen, was es ist.

Hinweis: Weitere Informationen zur Wallfahrt auf der Liebfrauenheide unter http://www.st-nikolaus-hainburg.de/ und zum Fatima-Weltapostolat unter http://www.fatima-weltapostolat.de/