Eberhard Hüser wird 65 Jahre alt (8.3.)

Der Personaldezernent des Bistums wird Ende Mai von Kardinal Lehmann verabschiedet

HÜSER (c) Bistum Mainz / Feldmann (Ersteller: Bistum Mainz / Feldmann)
Datum:
Mo. 4. März 2013
Von:
am (MBN)
Mainz. Der Personaldezernent des Bistums Mainz, Ordinariatsdirektor Eberhard Hüser, vollendet am Freitag, 8. März, sein 65. Lebensjahr. Hüser leitet seit 2003 das Personaldezernat und ist vor allem für die Laien in der Seelsorge verantwortlich – darunter rund 150 Pastoralreferentinnen und -referenten und 250 Gemeindereferentinnen und -referenten. Für die Geistlichen ist in der Bistumsleitung Ehrendomkapitular Klaus Forster zuständig.

In den Ruhestand verabschiedet wird Hüser am Mittwoch, 29. Mai, mit einem Gottesdienst und anschließendem Empfang im Erbacher Hof, in dessen Rahmen der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, Hüser würdigen wird.

„Ich war immer ein Exot"

Sein ganzes Berufsleben sei er „immer ein Exot" gewesen, sagt Hüser: „Ich gehöre zu den Pastoralreferenten der ersten Stunde - da gab es dieses Berufsbild noch gar nicht. Ich gehöre zu den ersten Laien in der Leitung des Bistums Mainz. Und wenn sich heute die Personaldezernenten der deutschen Bistümer treffen, bin ich neben Prälaten und Domkapitularen weit und breit der einzige Laie." Negative Erfahrungen habe er damit keine gemacht, eher sei man dankbar „für seinen anderen Blick" gewesen - „beispielsweise, wenn ich einmal einen Sachverhalt aus der Sicht eines Vaters dargestellt habe". Kirche müsse in Zukunft „das Pfund der verschiedenen Lebensentwürfe" viel mehr für sich nutzen, ist Hüser überzeugt. „In den Reihen der Pastoral- und Gemeindereferenten haben wir ledige und zölibatär lebende, verheiratete oder allein erziehende Frauen und Männer. Über diese Lebensentwürfe müssen wir uns verstärkt austauschen, um Kirche zu gestalten. Da sind viele Perspektiven noch nicht ausgelotet."

Als Dezernent in der Personalabteilung habe er stets „einen dialogischen Führungsstil" gepflegt. „Erst wenn Entscheidungen im Gespräch für alle transparent werden, macht das die Mitarbeiter zu ebenbürtigen Partnern. Ansonsten lässt sich das Potenzial der Mitarbeiter nicht abrufen", ist sich Hüser sicher. Und: „‚Hire and fire' ist meine Sache nicht", unterstreicht er. „Die Menschen wissen zu Recht, dass sie bei der Kirche einen sicheren Arbeitsplatz haben. Ich erwarte aber gleichzeitig auch, dass sich die Mitarbeiter den Herausforderungen ihres Arbeitsplatzes stellen. Dazu gehört für mich auch eine gewisse Kirchlichkeit." Im Miteinander mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist ihm „der lange Atem" wichtig. „Wenn ich jemanden einstelle, möchte ich mich mit ihm langfristig auf seinen beruflichen Weg machen. Jemand, der sich für die kirchliche Jugendarbeit bewirbt, bleibt dort fünf bis acht Jahre. Dann schauen wir gemeinsam, wie es beruflich weitergehen kann. Es war für mich immer spannend zu schauen, wer mit seinen Gaben wie zu uns passt."

Außerhalb seines Berufes ist Hüser stark in der Hospizbewegung engagiert. 1999 gehörte er zu den Mitbegründern der Ökumenischen Hans-Voshage-Hospizstiftung in Mainz, die mit ihren Erträgen regelmäßig die Arbeit der Mainzer Christophorus-Hospiz-gesellschaft unterstützt. Für Hüser setzt sich hier das fort, was privat oder beruflich immer sein „Roter Faden" im Leben gewesen ist: „Für mich ist der Blick auf die Menschen, die strauchelnd unterwegs sind, prägend gewesen - ob als Krankenhausseelsorger oder als Diözesanreferent für Krankenhaus-, Gefängnis- und Telefonseelsorge im Bischöflichen Ordinariat Mainz." Der Blick auf „die strauchelnden Menschen" ist für ihn „Prüfstein allen kirchlichen Handelns". „Wir müssen die Verantwortung für die Armen und Schwachen ernst nehmen, sonst haben wir haben als Kirche keinen Platz mehr", betont er. Einen besonderen Stellenwert hat für Hüser auch die jährliche Lourdes-Wallfahrt der Bistümer Fulda, Limburg und Mainz, an der er seit 1992 regelmäßig teilnimmt. „Ich merke immer wieder, dass ich bei der Begleitung der Kranken im anderen Menschen Christus begegne", sagt er. „Die Kranken bei der Lourdes-Wallfahrt sind meine Exerzitienmeister."

Eberhard Hüser wurde am 8. März 1948 in Paderborn geboren. Nach dem Abitur (1966) absolvierte er ein Pflegepraktikum am St. Josefs-Krankenhaus in Paderborn. Von 1967 bis 1972 studierte er Katholische Theologie in Paderborn, Salzburg und Münster in Westfalen. Nach dem Abschluss als Diplom-Theologe wirkte er seelsorgerisch als Pastoralassistent in Osnabrück (1972-1974) und war von 1974 bis 1978 Pastoralreferent für Jugend- und Bildungsarbeit im Dekanat Kiel (damals Bistum Osnabrück). Daneben studierte er fünf Semester Psychologie. 1978 wechselte er nach Mainz und arbeitete bis 1985 als Pastoralreferent in der Pfarrei St. Rochus an den Mainzer Uni-Kliniken. 1986 berief ihn Bischof Lehmann als Diözesanreferenten für Krankenhaus-, Gefängnis- und Telefonseelsorge in das Bischöfliche Ordinariat Mainz. Hier übernahm er als Ordinariatsrat 1992 die Leitung der Abteilung Besondere Seelsorge im Dezernat Seelsorge. 1996 wurde er zum stellvertretenden Personaldezernenten ernannt. Seit dem 1. Mai 2003 ist er Leiter des Personaldezernates. Hüser ist seit 1974 mit Ursula Hüser verheiratet. Die Eheleute haben vier Kinder.