Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum Mainz und das Wirken seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewürdigt. In seiner Begrüßung beim Festakt anlässlich des Jubiläums zu „100 Jahre Dommuseum Mainz“ sagte er am Freitagabend, 16. Mai, im Mainzer Dom: „Das Dom- und Diözesanmuseum ist ein lebendiges Haus, das einen lebendigen Glauben präsentiert.“
Das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum Mainz war durch Beschluss des Mainzer Domkapitels am 28. Oktober 1924 gegründet worden. Bereits acht Monate später - am 12. Juni 1925 – konnte das Mainzer Dom- und Diözesanmuseum in den ehemaligen Kapitelsälen am Domkreuzgang eröffnet werden. Mit einer Ausstellungsfläche von mittlerweile über 3.000 Quadratmetern gehört es zu den fünf größten Diözesanmuseen in Deutschland. Aus den 208 Exponaten des Eröffnungstages sind mittlerweile über 30.000 Exponate geworden.
Einen „Rückblick“ auf die Geschichte des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Mainz gab dessen Direktor, Dr. Winfried Wilhelmy. Die Gründer hätten sich damals bestimmt noch nicht vorstellen können, dass das Museum heute Kindergeburtstage in der eigenen museumspädagogischen Werkstatt und Seniorentreffs bei „Kunst und Kreppel“ veranstalte und sich zu einem Haus mit regelmäßigen Sonderausstellungen entwickelt habe. Besonders dankte Wilhelmy allen Mitarbeitenden seines Museumsteams und auch den Leihgebern anderer Einrichtungen aus Stadt und Land, ohne die das nicht möglich wäre.
Wilhelmy wies außerdem darauf hin, dass es etwa mit dem Bischofsstab von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler auch Exponate gebe, die bis heute an besonderen Feiertagen von Bischof Kohlgraf in der Domliturgie genutzt werden: „Insofern sind wir eigentlich eine begehbare Sakristei.“ Als besonderen „Glücksfall“ bezeichnete es Wilhelmy, dass das Mainzer Domkapitel in den 1970er Jahren eine Restaurierungswerkstatt für das Museum eingerichtet habe, die heute in der Benediktinerinnenabtei Kloster Engelthal angesiedelt ist.
Den Festvortrag (Identität & Dialog. Vom Mehrwert und Nutzen eines kirchlichen Museums“) hielt Heimo Kaindl, Direktor des Diözesanmuseums Graz und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der kirchlichen Museen und Schatzkammern im deutschsprachigen Raum. Er hob hervor, dass die kirchlichen Museen eine wichtige Kulturarbeit leisteten: „Sie sind Botschafter und Missionare des christlichen Glaubens, über die in den Medien gerne berichtet wird.“ Die Häuser seien ein „Freiraum der Kirche hin zur und für die Gesellschaft“, sagte Kaindl. Auf diese Weise machten sie das Anliegen der Kirchen sichtbar, Menschen auf ihrem Lebensweg bestmöglich zu begleiten.
Den musikalischen Rahmen des Festaktes gestalteten die Chöre am Dom, Solisten und das Mainzer Domorchester unter Leitung von Domkapellmeister Professor Karsten Storck mit der Messe in C-Dur von Ludwig van Beethoven (op. 86).
An dem Festakt nahmen unter anderem teil: der Mainzer Domdekan Henning Priesel, Generalvikar Dr. Sebastian Lang und die Bevollmächtigte des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth. Im Anschluss fand ein Empfang im Domkreuzgang und in den Räumen des Dom- und Diözesanmuseums statt.