Mainz. Das Bistum Mainz hat im vergangenen Jahr mehr als eine Million Euro in weltkirchliche Projekte investiert. Alleine an Projektzuschüssen wurden im Jahr 2018 680.660 Euro ausgezahlt, weitere Zusagen wurden bereits gegeben.
Der Mainzer Generalvikar, Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, der auch Mitglied der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist, hat dazu einen Vergabeausschuss eingerichtet, um die weltkirchliche Solidarität auf ein breites Fundament zu stellen. Zusammen mit Experten der weltkirchlichen und pastoralen Arbeit im Bischöflichen Ordinariat werden die Anträge beraten und auch in Rückbindung mit den kirchlichen Hilfswerken wie Renovabis, Misereor, Missio und Adveniat geprüft. „Wir wollen, obwohl unsere Mittel begrenzt sind, auch hier ein Motiv des Pastoralen Weges aufgreifen und eine ‚Kirche des Teilens‘ werden. Das endet nicht an den Bistumsgrenzen“, erklärt Weihbischof Bentz. Wichtig sei die nachhaltige pastorale Ausrichtung der geförderten Projekte. Bauprojekte und Einzelförderungen werden in Zukunft dagegen weniger berücksichtigt.
Weihbischof Bentz hat im Lauf des zurückliegenden Jahres 14 Gäste zu Einzelbesuchen empfangen, darunter zehn Bischöfe und Erzbischöfe aus der Weltkirche. Weitere Gäste waren im Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden zu Besuch, um über ihre Arbeit zu berichten. Der persönliche Kontakt sei wichtig, um nicht nur über Projektanträge und Fördergelder zu sprechen, sondern auf Augenhöhe voneinander zu lernen, gerade auch in den pastoralen Schwerpunkten.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 146 Anträge eingereicht. Davon wurden 37 mit einem Zuschuss in der Regel zwischen 5.000 und 25.000 Euro bewilligt. Als besondere Projekte sind darunter die Finanzierung des „Caritas Safe House“ im Libanon zu nennen, das Weihbischof Bentz bei einer Delegationsreise der Bischofskonferenz im Januar besucht hat. Die dort organisierte Arbeit von Caritas International mit bedrohten und verfolgten Frauen wurde vom Bistum Mainz mit 65.000 Euro bezuschusst. Etwa 400.000 Euro flossen in osteuropäische Länder, je 100.000 Euro nach Afrika und Asien. Inhaltlich wurden unter anderem Projekte zur medizinischen Hilfe und zur pastoralen und Bildungsarbeit, aber auch Anträge zur Anschaffung von Verkehrsmitteln zur besseren Mobilität in den oft großen pastoralen Einheiten dieser Länder gefördert. Außerdem wurden ein kirchliches Radioprojekt in Brasilien, ein Reha-Zentrum für traumatisierte Menschen in der Ukraine und ein Frauen-Bildungs-Programm in Äthiopien gefördert. Auch langjährige Förderempfänger wurden in der Vergabe berücksichtigt. Für häufig gestellte Anträge für Messstipendien zur Unterstützung von Priestern in der Weltkirche hat der Vergabeausschuss entschieden, die eingehenden Stipendiengelder aus den Pfarreien des Bistums der Aktion PRIM des Hilfswerks Missio zu überweisen. Das Hilfswerk ist mit den Priesterräten der Diözesen vernetzt. Missio verwaltet die Spendengelder und prüft die Anträge der Partner.
Neben den Einzelprojekthilfen gibt es im Bistum Mainz in zahlreichen Pfarreien langjährige Partnerschaften mit Personen, Bistümern, Ländern und konkreten Projekten der Weltkirche. Seit 2007 unterstützt auch die Stiftung Weltkirche des Bistums Mainz die weltkirchliche Arbeit. Die Aktivitäten sollen in Zukunft noch stärker vernetzt werden, um mehr Nachhaltigkeit zu erreichen.
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