Erste Beratungen über Zukunftsperspektiven für das Bistum Mainz

Bischof Peter Kohlgraf lud beim Diözesan-Pastoralrat zu breiter Diskussion ein

Pastoralrat (c) Bistum Mainz / Blum
Datum:
Sa. 2. Sept. 2017
Von:
tob (MBN)
Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat bei der Sitzung des Diözesan-Pastoralrates das Gespräch über Zukunftsperspektiven für das Bistum Mainz angestoßen.
Pastoralrat (c) Bistum Mainz / Blum

Bei den zweitägigen Beratungen von Freitag, 1. September, bis Samstag, 2. September, im Erbacher Hof in Mainz hob Kohlgraf die Bedeutung der synodalen Gremien im Bistum Mainz hervor und rief dazu auf, deren Möglichkeiten zu einer breiten Diskussion intensiv zu nutzen. Bei der anstehenden Sitzung der Diözesanversammlung am Samstag, 23. September, in Mainz wird Kohlgraf erste Ideen und Perspektiven vorstellen, die dann diskutiert und gemeinsam weiterentwickelt werden sollen. Den Austausch mit den Mitgliedern des Diözesan-Pastoralrates bezeichnete Bischof Peter Kohlgraf als „interessanten und motivierenden Einstieg“. Geleitet wurde die Sitzung, an der auch der Bischofsvikar für die Pastoralen Räte, Domkapitular Prälat Dietmar Giebelmann, teilnahm, von der Geschäftsführenden Vorsitzenden der Diözesanversammlung, Dr. Hildegard Dziuk.

 

Beim geistlichen Impuls zu Beginn der Beratungen setzte sich Bischof Kohlgraf mit der aktuellen Situation der Kirche auseinander. Wörtlich sagte er: „Glaube soll frei sein, ohne Zwang. Menschen nehmen heute ihre Freiheit sehr ernst. Auch als Folge dieser Freiheit verändert sich die kirchliche Landschaft. Menschen gehen nicht mehr in unsere Kirchen, weil man das eben so tut. Ist das eigentlich so schlimm? Steckt darin nicht auch eine große Chance? Dass wir nicht einfach nur routiniert unsere Gemeinden und das Bistum verwalten, und alles läuft Jahr für Jahr wie gewohnt ab. Heute müssen wir Menschen überzeugen, dass es etwas Großes ist, glauben zu können. Dass es etwas Großes ist, in einer Gemeinschaft zu sein, die das Evangelium vom Leben mit sich trägt und verkündet. Wir dürfen den Mangel nicht spiritualisieren. Das ist richtig. Aber wir dürfen uns auch nicht täuschen lassen in der verklärten Erinnerung an manchmal nur scheinbar bessere Zeiten. Gottes Reich ist da. Illusionen zu entlarven, kann etwas sehr Heilsames sein. Heute müssen wir uns als Kirche entschieden, das Wort Gottes für uns neu anzunehmen.“

 

Stichwort: Diözesanversammlung

 

Die Diözesanversammlung des Bistums Mainz - die es in vergleichbarer Form nur noch im Bistum Rottenburg-Stuttgart gibt - tritt in der Regel einmal im Jahr zusammen. Das Gremium ist mit seinen rund 125 Mitgliedern die „kleine Synode des Bistums“. Es setzt sich unter dem Vorsitz des Bischofs aus den diözesanen Räten (Priesterrat, Katholikenrat und Konferenz der Dekane) und den Vertretern der Bistumsleitung zusammen. Hinzu kommen Vertreter der Ordensfrauen, der Ständigen Diakone, der Pastoralreferentinnen und -referenten, der Gemeindereferentinnen und -referenten sowie des Diözesan-Caritasverbandes. Außerdem können bis zu sieben Persönlichkeiten hinzugewählt werden. Die Organe der Diözesanversammlung sind der Vorstand mit dem Bischof als Vorsitzendem, der Diözesan-Pastoralrat (eine Art Hauptausschuss) und neun Sachausschüsse, die bei der konstituierenden Sitzung gebildet wurden.

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