Und weiter: „Tabus lösen kein einziges Problem, auch für mich als Bischof nicht.“ Am Ende des Townhall-Formats resümierte er: „Es ist natürlich klar, dass wir nicht immer einer Meinung sind. Aber für die Offenheit und Ehrlichkeit des heutigen Gesprächs bin ich dankbar. Das soll auch so bleiben, wenn wir uns wieder begegnen.“ Das Treffen mit rund 180 Jugendlichen fand in der Aula der Elisabeth von Thüringen-Schule in Mainz statt. Veranstalter waren der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Bischöfliche Jugendamt Mainz (BJA).
Rund zweieinhalb Stunden hatte sich der Bischof den Fragen der Jugendlichen gestellt - und es gab ein weites Feld an Themen: die katholische Sexualmoral, sexueller Missbrauch, der Zölibat, das Priestertum der Frau, der Umgang mit geschiedenen Wiederverheirateten, aber auch Fragen nach einer jugendgemäßen Gestaltung von Predigt und Gottesdienst oder wie die Anliegen von Jugendlichen in der Kirche überhaupt Gehör finden können. Kohlgraf dankte den Jugendlichen für ihr Engagement. Es sei nicht selbstverständlich, dass sich Jugendliche mit der Zukunft der Kirche und ihren Herausforderungen in dieser Weise beschäftigten. Der Bischof wies darauf hin, dass es auch beim Pastoralen Weg des Bistums Mainz Möglichkeiten geben wird, wie sich Jugendliche und junge Erwachsene konstruktiv einbringen können.
Die Moderation der Mainzer Jugendsynode hatten Dr. Sven Herget und Andrea Emmel von der Abteilung Katholische Rundfunkarbeit im Bischöflichen Ordinariat übernommen. Die Teilnehmer hatten sich seit dem Vormittag in Workshops und Gesprächsgruppen im Jugendhaus Don Bosco und der Elisabeth von Thüringen-Schule über die Zukunft von Kirche ausgetauscht. Der Tag endete am Abend mit einer gemeinsamen Vesper in der Kapelle des Jugendhauses Don Bosco.
Hinweis: Ausführliche Informationen zur Mainzer Jugendsynode sind auf der Internetseite www.mainzer-jugendsynode.de verfügbar.