Mainz. Das traditionsreiche Passionskonzert des Mainzer Domchores wird in diesem Jahr nicht ausfallen, sondern es wurde mit 13 Musikerinnen und Musikern als geistliche Abendandacht im Mainzer Dom vorproduziert. Zum ursprünglichen Termin am Sonntag, 21. März, um 17.00 Uhr wird das Konzert auf dem Youtube-Kanal des Bistums Mainz verfügbar sein.
Aufgeführt wird die Johannes-Passion von Alessandro Scarlatti (1660-1725). Dafür hat der Mainzer Domkapellmeister, Professor Karsten Storck, Sängerinnen und Sängern der Chöre am Dom sowie Mitglieder des Mainzer Domorchesters zu einem coronakonformen Ensemble zusammengestellt. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat für das Video einen geistlichen Impuls zu Anfang und Ende beigesteuert.
Nachdem der Domchor im vergangenen Jahr bereits viele Videoprojekte und digitale Grüße umgesetzt habe, um mit den rund 550 Sängerinnen und Sängern am Dom in gutem Kontakt zu bleiben, sei die geistliche Abendandacht am kommenden Sonntag die erste vorproduzierte Aufführung dieser Art, erklärt Domkapellmeister Storck. Das Passionskonzert eigne sich dafür besonders gut, „da es eine lange Tradition und einen festen Sitz im Kulturleben der Stadt Mainz hat“. Die Johannes-Passion von Scarlatti sei „ein fast vollständig in Vergessenheit geratenes Kleinod“. Für die Aufführung hat Storck statt der ursprünglich lateinischen Textversion eine vorhandene deutsche Übersetzung verwendet: „Es war mir wichtig, dass die Zuschauer auch ohne ein Programmheft dem Stück gut folgen können“, betont Storck.
Eine intensive Erfahrung sei die neunstündige Aufnahme der Johannes-Passion am 13. März im Mainzer Dom gewesen, sagt Storck. „Begonnen hat alles mit einem Schnelltest. Und wir hatten uns im Vorfeld auch intensiv mit dem Ordnungsamt und dem Corona-Krisenstab des Bistums abgestimmt.“ Und weiter: „Es war schon eine besondere Erfahrung, im Dom mit 13 Musikern auf einer Fläche zu spielen, auf der wir beim Weihnachtsoratorium 2019 noch mit 200 Musikern musiziert haben. Wer sich das Video ansieht, wird die rund 45-minütige Aufführung aus dem Blickwinkel des Besuchers eines normalen Domkonzertes erleben können.“
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