Das sagte der Generalvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, anlässlich der Ausstellungseröffnung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am Donnerstagabend, 22. Januar, im Mainzer Dom. Giebelmann zeigte sich dankbar für die ökumenische Ausrichtung der Ausstellung im Dom. Unter der Überschrift „‚Und keiner kann das nicht verstehen...' Nicht endende Fragen - 70 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz" wurde die Ausstellung von der ökumenischen Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar" aus dem Bischöflichen Ordinariat Mainz vorbereitet.
Es ist mittlerweile die zwölfte Ausstellung, die von der Arbeitsgruppe vorbereitet worden ist. Zusätzlich zur Ausstellung gibt es wieder ein Rahmenprogramm mit Vorträgen, Diskussionen und Gottesdiensten. Die Ausstellung ist dann bis Montag, 28. Januar, im Dom zu sehen und anschließend in der Evangelischen Studierendengemeinde und in der Mainzer Christuskirche.
Auschwitz sei heute „Symbol für den von Deutschen begangenen Holocaust und den damit verbundenen größten Zivilisationsbruch der Menschheitsgeschichte", betonte der Präsident des rheinland-pfälzischen Landtages, Joachim Mertes. Mit der Ausstellung leiste der ökumenische Arbeitskreis „einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus in der Stadt Mainz und im Land Rheinland-Pfalz", sagte der Landtagspräsident. Mertes bedankte sich beim Arbeitskreis für die Vermittlung der Zeitzeugin Ruta Wermuth-Burak, die am 27. Januar bei der Gedenkveranstaltung des rheinland-pfälzischen Landtages sprechen wird.
Propst Dr. Klaus-Volker Schütz von der Evangelischen Krche in Hessen und Nassau (EKHN) dankte allen, ie die Ausstellung ermöglicht haben. Sie sei „ein weiterer Schritt einer lebendigen Erinnerungskultur in der Stadt Mainz", sagte der Propst. „Die Erinnerung ist eine der größten Kräfte, die wir haben", sagte Schütz. „Etwas, das vergessen ist, kann nicht geheilt werden und kann so oft die Ursache für noch größeres Übel werden." Er hoffe, dass die Ausstellung in den nächsten Tagen und Wochen viele Besucher haben werde.
Alois Bauer von der Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar" erläuterte anschließend den Aufbau der 18 Stellwände der Ausstellung. Pfarrer Erich Ackermann von der Evangelischen Studierenden Gemeinde (ESG) in Mainz hatte die Besucher der Ausstellungseröffnung begrüßt.
Die weiteren Termine:
Sonntag, 25. Januar, 20.00 Uhr:
Ökumenischer Gottesdienst
ESG-Kirche, Evangelische Studierendengemeinde Mainz, Am Gonsenheimer Spieß 1
Dienstag, 27. Januar, 20.00 Uhr:
Film-Abend: „Schoa" von Claude Lanzmann
Katholische Hochschulgemeinde Mainz (KHG), Saarstraße 20
Mittwoch, 28. Januar, 19.00:
„Warum wir nicht zur Ruhe kommen - Auschwitz, die Christen und die Juden 70 Jahre danach"
Dr. Georg Taxacher, KHG, Saarstraße 20
Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist in Deutschland ein nationaler Gedenktag anlässlich der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 durch sowjetische Truppen. An diesem Tage wird der Menschen gedacht, die zur Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) verfolgt und getötet wurden.
Eingeführt wurde der Gedenktag am 3. Januar 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog. Bei seiner Proklamation sagte er: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken."
Hinweis: Weitere Informationen beim Referat Weltmission/Gerechtigkeit und Frieden im Bischöflichen Ordinariat, Alois Bauer, Telefon: 06131/253-263, E-Mail: frieden@bistum-mainz.de