An dem Abend unter der Überschrift „Farblose Helden und bunt angemalte Heilige" wird Nebgen, der wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Mainzer Kirchengeschichte ist, außerdem seine Habilitationsschrift vorstellen. Die Arbeit mit dem Titel „Konfessionelle Differenzerfahrungen. Reiseberichte vom Rhein (1648-1815)" ist jetzt im Verlag De Gruyter erschienen. Darin analysiert Nebgen Reiseberichte aus dem Mittelrheintal und gibt „Einblicke in die Genese wechselseitiger Wahrnehmungs- und Bewertungsmuster der Konfessionskulturen". Der Eintritt zum Vortragsabend ist frei.
Johann Wolfgang von Goethe hatte im August 1814 als Beobachter an der feierlichen Einweihung der St. Rochuskapelle bei Bingen teilgenommen und drei Jahre später einen Text dazu veröffentlicht. Mit dem Text habe er „eine Würdigung katholischer Lebensart" formuliert, „die zu diesem Zeitpunkt im literarischen Spektrum ähnlicher Reiseberichte äußerst selten zu finden ist", heißt es in der Einladung. Der Vortrag wird über die Entstehung des Textes und Goethes „bemerkenswert tolerante Darstellung konfessionsbedingter kultureller Eigenarten" informieren.
Hinweis: Christoph Nebgen, Konfessionelle Differenzerfahrungen. Reiseberichte vom Rhein (1648-1815). Band 40 der Reihe Ancien Régime, Aufklärung und Revolution. Verlag De Gruyter, Oldenburg 2014. 304 Seiten mit 15 Abbildungen. 59,95 Euro. ISBN 978-3-11-035159-0.