Mainz. Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, hat die beiden Priesteramtskandidaten Thomas Kettel und Nonso Anthony Nwadiogbu am Samstag, 22. April, durch Handauflegung und Gebet zu Diakonen geweiht. Der Weihegottesdienst fand in der Mainzer Augustinerkirche statt.
Der 28-jährige Thomas Kettel stammt aus der Gemeinde St. Laurentius in Rümmelsheim (Bistum Trier). Nonso Anthony Nwadiogbu ist 32 Jahre alt und kommt aus der Gemeinde St. Peter in Umumba-Ndiadu in Nigeria (Bistum Enugu).
„Gottes Wort wird Ihnen heute in die Hand gegeben“, hob Weihbischof Bentz in seiner Predig hervor. „Sie haben es im wahrsten Sinne des Wortes in der Hand, was mit diesem Wort geschieht. Das ist eine große Verantwortung.“ Auch angesichts des verloren gegangenen Vertrauens der Kirche sei es heute „mitunter schwieriger, mit dem Wort Gottes durchzudringen“, sagte Bentz. Insofern könne es auch Last sein.
„Es ist aber ein Geschenk, wenn man spürt, das Gottes Wort ehrlich und authentisch in eine Situation hineingesprochen, eine echte Kraft entfaltet“, betonte der Weihbischof. „Diese Zuversicht möchte ich Ihnen heute mitgeben.“ Und weiter: „Gottes Gnade wirkt mehr als wir aus eigener Kraft vermögen. Und wenn Gott bereit ist, ‚in zerbrechlichen Gefäßen‘ (2 Kor 4,7), also in menschlichen Grenzen seinem Wort Geltung zu verschaffen, dann kann ich darin die Ermutigung erkennen, auch mich selbst mit meinen Grenzen anzunehmen und dennoch zu vertrauen, dass ich wirksam verkünden kann.“
Weihbischof Bentz überreichte den neu geweihten Diakonen das Evangelienbuch, aus dem sie die frohe Botschaft Jesu verkünden sollen. Konzelebranten des Gottesdienstes waren Regens Dr. Tonke Dennebaum und Subregens Dr. Sebastian Lang.
Seit dem Jahr 2016 gibt es in der Priesterausbildung eine Kooperation der Bistümer Mainz und Enugu in Nigeria. Die Studenten aus Nigeria kommen mit einem Bachelor-Abschluss in Philosophie und in Theologie nach Mainz und lernen zunächst Deutsch. Danach nehmen sie an der Mainzer Universität ein Lizentiatsstudium auf und sind dabei in die Ausbildung des Mainzer Priesterseminars integriert. Nach dem Studium absolvieren sie den Pastoralkurs bis zum Pfarrexamen. Während die Diakonenweihe in Mainz erfolgt, wird die Priesterweihe dann in Nigeria gespendet. Eine Verlängerung des pastoralen Dienstes im Bistum Mainz nach dem Pfarrexamen ist möglich, bevor die Priester ins Bistum Enugu zurückkehren.