„Sehr beliebt ist unser Weinpräsent", sagt Eva Meiborg. Sie zeigt auf den braunen Geschenkkarton, der mit einer roten Schleife verziert ist. Er enthält entweder eine oder zwei Flaschen Wein - ein Rot- und Roséwein vom Kloster Jakobsberg - sowie Weingläser, auf denen das Logo des Domjubiläums prangt. Doch damit nicht genug: Im Infoladen des Bistums Mainz in der Heiliggrabgasse gibt es eine Vielzahl von Präsenten und Mitbringseln rund um den Mainzer Dom: eine Domtasse, Domtaschen (in Natur oder orange-grün), Pins zum Anstecken, Magnete, Flaschenöffner oder auch Schlüsselanhänger. Dazu einen Mainzer Domsekt sowie einen „Mainzer Domliqueur". Draußen vor dem Laden steht außerdem ein Ständer mit Papierbastelbögen: „Der Dom zu Mainz" zum Selberbauen. „Das ist ganz schön kniffelig", findet Meiborg. „Ganz neu ins Sortiment sind Kerzen mit dem Logo des Jubiläums sowie Silbermünzen gekommen. Die hat die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit im Bischöflichen Ordinariat in Auftrag gegeben", sagt sie. Nun ist Meiborg gespannt, wie sich die Produkte verkaufen werden. Allerdings wird das noch ein wenig dauern. Der Infoladen hat jetzt Ferien und öffnet erst am 10. August wieder seine Türen.
Ein bisschen Flair wie in der Rüdesheimer Drosselgasse kommt rund einhundert Meter weiter am Kirschgarten auf. In und vor dem „Marmor-Studio" von Daniela Hofmann finden sich die Dinge, die aus deutschen Souvenirläden nicht wegzudenken sind: auf Weinprobiergläschen und Weinrömern mit grün geschliffenem Stiel prangt in satten Farben der Mainzer Dom, der sich auch auf irdenen Bierkrügen - mit und ohne Zinndeckel - oder auf Fingerhüten findet. Auf türkisem Hintergrund, verziert mit dem Bundesadler, leuchtet den Touristen ein Domteller an, hinter künstlichem Schneegestöber verschwindet der Mainzer Dom in einer mit Wasser gefüllten Schneekugel. Seit 23 Jahren gebe es den Souvenirladen, erzählt der Verkäufer drinnen und gekauft werden die Artikel von Touristen aus aller Welt: „Hauptsache, der Dom ist drauf!" Kitschig findet er die Dinge nicht, schließlich sei der Mainzer Dom „meist sehr gut nachgebildet". Nur in diesem Sommer ist der Verkauf schleppend: „Können Sie mir sagen, wo die Japaner sind?", fragt er. Wohl durch die Wirtschaftskrise und den starken Euro finden nicht mehr so viele ausländische Touristen den Weg in seinen Laden, meint er und hofft auf eine Wende im kommenden Jahr.
Weiter geht es in die Augustinerstraße, am Holztor vorbei zur Galerie im Fort Malakoff Park. Im „Souvenir de Mayence" ist die Palette der Geschenkartikel und Mitbringsel noch größer als im Kirschgarten. Neben Bierkrügen, Schneekugeln und Tellern kann man in dem Geschäft der Familie Mimoun auch diverse Porzellanartikel oder Holzkistchen mit dem Mainzer Dom erwerben: Kaffee- und Schokoladenbecher, Sparschweine oder Aschenbecher gibt es hier. „Die Franzosen kaufen lieber Porzellan, die Amerikaner Bierkrüge", erzählt Myriam Mimoun. Mit Hilfe einer Souvenirmaschine, einem Euro und etwas Muskelkraft können Touristen aus einem Fünf-Cent-Stück eine Medaille mit dem Mainzer Dom herstellen. Und hier entdeckt man endlich den Mainzer Dom im Miniaturformat: aus Messing, aus Zinn oder aus Stein - wahlweise auch als Bild in einem Kristallwürfel. „Die Dommodelle werden für uns hergestellt, und wir beliefern auch ,Buch Habel' und die Mainzer Tourismuszentrale mit unseren Modellen", erzählt Mimoun, während sie einem Touristen aus den USA einen Bierkrug mit Zinndeckel einpackt.
Über die Rheinstraße führt der Weg zur Fischtorstraße schließlich zum Liebfrauenplatz. Viele der Geschäfte am und um den Mainzer Dom haben sich auf das Domjubiläum eingestellt. Im Shop des Gutenberg-Museums bietet Ingrid Bieger Drucke vom Marktportal des Mainzer Domes an. „Wir haben sie erst seit 14 Tagen im Angebot, doch sie verkaufen sich sehr gut", sagt sie. Hergestellt werden die Drucke im Druckladen des Gutenbergmuseums. Schon seit über sieben Jahren verkauft Rudolf Heim im Tabakladen „TabaCasa am Dom" ein paar Meter nebenan Zigarren und Zigarillos mit dem Namen des berühmten Mainzer Gotteshauses. „Unsere ,Meenzer Dom-Zigarren' sind aus Pfälzer Tabak, während unsere ,Original Mainzer Kardinals-Zigarren' mit Tabak aus Südamerika gedreht werden", berichtet er. Auch Kardinal Karl Lehmann und der Münchner Erzbischof Reinhard Marx sollen seine Zigarren schon gekauft haben, sagt Heim.
Während man in „Popps Parfümerie Hussong" am Marktplatz Kerzen mit dem Dommotiv und dem Konterfei von Kardinal Lehmann erstehen kann, hat die Dombuchhandlung ein ganzes Schaufenster mit Büchern, CDs und alten Ansichten vom Mainzer Dom gestaltet. „Besonders gut verkaufen sich derzeit die Domführer sowie der neue Führer durch das Mainzer Dom- und Diözesanmuseum", erzählt Petra Kriszat. Gut komme auch das neue Buch „Die Sagen des Mainzer Domes" an. Die alteingesessenen Mainzer warteten allerdings auf ein neues Buch über „ihren Dom", berichtet sie. Auch in der Dominformation am Marktportal des Mainzer Domes verkaufen sich die Domführer momentan sehr gut, bestätigt Amanda Schein. Neben der neuen Jubiläumskerze, dem aktuellen Programmheft zum Domjubiläum, CDs der Chöre am Mainzer Dom und dem Gebetsblättchen zum Domjubiläum gibt es hier einen großen Ständer mit Postkarten. „Das Lieblingsmotiv der Touristen ist eine Darstellung der ,Schönen Mainzerin', der Marienfigur vom Marienaltar im Dom", erzählt sie.
Wenn man sich im „Schokoladenhaus am Dom" in der Schöfferstraße mit Pralinen gestärkt hat (der Pralinenkasten zeigt natürlich den Mainzer Dom), kann man im ZDF-Shop nebenan eine Postkarte erstehen, auf dem die Mainzelmännchen für das Domjubiläum werben - der Fernsehsender ist einer der Medienpartner des Domjubiläums. Im ZDF-Shop findet sich auch die Domspardose der Mainzer Volksbank, die es in vielen Geschäften in Mainz zu kaufen gibt. Der andere Medienpartner, die Allgemeine Zeitung Mainz, verkauft im AZ-Kundencenter am Marktplatz seine Beilage zum Domjubiläum vom Januar dieses Jahres als Taschenbuch. „Außerdem bieten wir seit kurzem einen Glaswürfel mit Dombild an, der wahlweise mit blauen oder weißen LED-Lämpchen beleuchtet werden kann", sagt Ute Henrichs vom Team des Kundencenters. Im Kundencenter der Mainzer Rhein-Zeitung in der Großen Bleiche - auch sie ist Medienpartner des Domjubiläums - findet man Postkarten der Aktion „Mein Stück Dom". Dafür hat die Zeitung Karten herstellen lassen, auf denen ein Steinchen vom Mainzer Dom befestigt ist. Der Erlös der Aktion ist wie bei der Domspardose für den Dombauverein Mainz bestimmt.
Schöne Dinge in Edelmetall zum Mainzer Dom gibt es im Juweliergeschäft Wagner-Madler am Brand. Schon seit über zwei Jahren verkauft der Juwelier Ringe, Anhänger Krawattennadeln, Pillendosen, Uhren oder Geldklammern, die speziell für den Verkauf in dem Geschäft entwickelt und hergestellt wurden. „Viele Mainzer nehmen die Schmuckstücke als Geschenk für Mainzer mit, die nicht mehr in Mainz wohnen", erzählt die Verkäuferin. Und auch das Juweliergeschäft Willenberg in der Schillerstraße hat sich die enge Bindung der Mainzer zu ihrer Stadt zum Thema gemacht. „Wer als Mainzer den Wetterhahn auf dem Dom, den Domsgickel, nach einer Reise erblickt, weiß, dass er wieder zu Hause ist", berichtet Jan Willenberg-Sebastian. Anlässlich des Domjubiläums gibt es in dem Juweliergeschäft einen „Domsgickel" in Silber oder Gold zu kaufen. Natürlich fließt für jeden verkauften „Gickel" - 62 Stück sind es seit Jahresbeginn - eine Spende an den Dombauverein.