Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, der auch Dezernent für die Pastoralen Räte im Bistum Mainz ist, berichtete, dass es ein Grundtenor der Reaktionen auf die Vorstellung des Pastoralen Weges gewesen sei, „dass es angesichts der Rahmenbedingungen für das Bistum keine Alternative zum Pastoralen Weg gebe“. Kohlgraf lud die Gläubigen dazu ein, sich über die neu errichtet Koordinierungsstelle in den Pastoralen Weg einzubringen: „Jeder darf mitdenken.“ Er warnte jedoch davor, „sich bereits jetzt zu sehr festzulegen. Es wird im kommenden Jahr ganz konkrete Aufgaben geben, die in den Dekanaten angegangen werden müssen.“
Weiter sagte er: „Wenn wir in der Lage sind, den Pastoralen Weg im Bistum Mainz mit engagierter Gelassenheit zu gehen, dann wäre schon viel gewonnen.“ Der Auftakt für die geistliche Grundlegung des Pastoralen Wegs im Bistum Mainz soll in der Fastenzeit 2019 erfolgen. Der offizielle Auftakt für die inhaltliche Arbeit werde wahrscheinlich zu Pfingsten 2019 sein, sagte Kohlgraf. Für die Umsetzung des Pastoralen Weges hat zum 1. November im Bischöflichen Ordinariat Mainz die Koordinierungsstelle, die von Pastoralreferent Dr. Wolfgang Fritzen geleitet wird, ihre Arbeit aufgenommen.
Kohlgraf dankte dem Katholikenrat für die Veröffentlichung der Stellungnahme zum Thema Sexueller Missbrauch in dieser Woche. Besonders den Ansatz, dass der Katholikenrat darauf achten werde, „dass die Herausforderungen, die mit dem Thema Missbrauch verbunden sind, in unserem Bistum nicht wieder in den Hintergrund geraten“, habe er als Hilfe und Unterstützung für seine Arbeit empfunden. „Ich bitte Sie sogar, dass Sie regelmäßig nachfragen, welche Entwicklungen es in diesem Bereich gibt.“
Moderiert wurde die Sitzung im Hildegard-Saal des Erbacher Hofes von Patrick Landua, dem Sprecher des Katholikenrates. Die Direktorin des Katholischen Bibelwerkes, Dr. Katrin Brockmöller, gab bei der Sitzung Impulse für eine geistliche Grundlegung des Pastoralen Weges anhand der Erzählung von Maria und Marta (Lk 10,38-42). Ihre Ausführungen standen unter der Überschrift Maria und Marta - Eine Erzählung über das Notwendige in der Pastoral?“.
Der Katholikenrat ist das höchste Laiengremium in der Diözese Mainz. Der Rat versteht sich als „das Organ des Laienapostolates im Sinne des Konzilsdekretes über das Apostolat der Laien“, wie es in der Präambel seines Statutes heißt. Mitglieder des Gremiums sind Laienvertreter aus den 20 Dekanaten, den katholischen Verbänden und aus dem Beirat von Katholiken anderer Muttersprache im Bistum Mainz. Das Gremium tagt in der Regel zweimal im Jahr und hat 65 Mitglieder. Sprecher des Katholikenrates ist Patrick Landua aus Nierstein.