„Beeindruckt hat mich auch die Innovationsfreudigkeit und der Innovationsmut der Schwestern." Besonders dankbar sei sie dafür, dass das Kloster „ein gutes und gelungenes Beispiel für die Nutzung von Erdwärme" darstelle, da dabei vielfach nur die Risiken gesehen würden. Wörtlich sagte Ministerin Puttrich: „Mit ihrem Energiekonzept zeigen die Schwestern, dass man in der Tradition verhaftet auch nachdrückliche Wege in die Zukunft gehen kann."
Bei einem Rundgang mit Äbtissin Elisabeth Kralemann OSB und dem Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, hatte sich die Umweltministerin am Freitag, 1. Juli, über das Gesamtenergiekonzept des Hauses informiert. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hatte im April des vergangenen Jahres den Neubau von Süd- und Westflügel der Abtei Kloster Engelthal eingeweiht. Für den Neubau wurde unter anderem ein Erdwärme-Heizungssystem umgesetzt, das den gesamten Neubau versorgt. Darüber hinaus haben die Schwester durch gezielte Einsparmaßnahmen ihren Heizöl-Verbrauch von rund 80.000 auf etwa 60.000 Liter reduziert. Das Energiekonzept beinhaltet darüber hinaus einen 2009 in Betrieb genommenen Brauchwasserbrunnen für die Gartenbewässerung und die Toiletten. In Planung ist außerdem eine Photovoltaik-Anlage, die Teile des Strombedarfs decken sollen.
Der Mainzer Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann, würdigte das Kloster Engelthal in seiner Begrüßung als „ganz wichtigen geistlichen Ort für unser Bistum". Und weiter: „Wir sind überzeugt davon, dass Engelthal als geistliches Zentrum in der Wetterau eine Zukunft hat." Das Bistum Mainz ist Eigentümer der gesamten Klosteranlage. Äbtissin Elisabeth Kralemann OSB dankte Puttrich in ihrer Begrüßung für ihr Interesse am Kloster Engelthal. Sie erinnerte daran, dass Puttrich das Kloster bereits einmal in ihrer Zeit als Abgeordnete besucht hat. Mit dem ökologischen Umbau wollten die Benediktinerinnen „einen aktiven Beitrag zum Schutz von Umwelt und Natur leisten", sagte Kralemann.
Die Erläuterungen beim Rundgang übernahm die Cellerarin des Klosters, Schwester Caterina Görgen OSB. An den Besuch teilgenommen haben unter anderen auch der Hesssische Landtagspräsident Norbert Kartmann, der auch stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Kloster Engelthal ist, und der Umweltbeauftragte des Bistums Mainz, Dr. Franz-Jakob Hock.