Kardinal Lehmann würdigte Erzbischof Rauber

Abendessen zum 80. Geburtstag des langjährigen Apostolischen Nuntius

RAUBER--NEYMEYR--LEHMANN--GIEBELMANN (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
Datum:
Mo. 14. Apr. 2014
Von:
tob (MBN)
Mainz. Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat Erzbischof Dr. Karl-Josef Rauber im Rahmen eines festlichen Abendessens im Erbacher Hof in Mainz gewürdigt. „Nuntius Karl-Josef Rauber hat in Rom bei vielen Kollegen, auch bei vielen Nuntien in aller Welt, einen guten Namen“, sagte der Kardinal am Sonntagabend, 13. April, anlässlich des 80. Geburtstages (11. April) von Rauber.

Der langjährige Apostolische Nuntius ist Priester des Bistums Mainz. Zuletzt war er bis zu seinem Ruhestand 2009 in Belgien und Luxemburg tätig. Davor war er unter anderem Apostolischer Nuntius in Ungarn und Moldavien sowie in der Schweiz und in Liechtenstein.

Wörtlich sagte Lehmann: „Viele schätzen seine hohe Kompetenz und seine Klugheit, nicht minder aber auch seine Gradlinigkeit und seinen Gerechtigkeitssinn. Dies hat ihn, zusammen mit dem stets unabhängigen Eintreten für das Evangelium Jesu Christi und für alle Menschen, zu einem echten Diplomaten gemacht, der eine klare Entschiedenheit in den Grundsätzen mit einem nüchternen Sinn für die vielfältige Wirklichkeit verbindet." Der Kardinal hob in seiner Würdigung unter anderem hervor, dass die Tatsache, dass Rauber einige Jahre mit der Leitung der Päpstlichen Diplomatenakademie in Rom betraut war, zeige, „wie hoch seine Persönlichkeit und sein Dienst geschätzt wurden".

Lehmann dankte ihm auch für die Unterstützung des Bistums Mainz bei weltkirchlichen Fragen: „Wir möchten Erzbischof Rauber auch herzlich dafür danken, dass er uns im Blick auf Fragen, die wir mit dem Zentrum der Weltkirche in Rom zu klären hatten, immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden ist, ganz besonders auch in meiner langen Zeit als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz." Der Kardinal verlas nach seiner Würdigung ein Glückwunsch-Telegramm mit herzlichen Glück- und Segenswünschen  von Papst Franziskus für den Jubilar.

Karl-Josef Rauber wurde am 11. April 1934 in Nürnberg geboren. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie wurde er am 28. Februar 1959 im Mainzer Dom durch Bischof Dr. Albert Stohr zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Nidda studierte er von 1962 bis 1966 Kirchenrecht an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Gleichzeitig absolvierte er die Ausbildung an der Päpstlichen Diplomaten-Akademie. 1966 begann Rauber seine Diplomaten-Laufbahn als Nuntiatur-Sekretär im Staatssekretariat unter Erzbischof Giovanni Bennelli. 1977 wurde er Mitarbeiter in der Apostolischen Nuntiatur in Belgien, zuletzt als Nuntiatur-Rat.

Nach einer kurzen Zwischenstation an der Nuntiatur in Athen (1981) war der Geistliche von 1982 bis 1990 in Kampala/Uganda tätig - zunächst als Geschäftsträger, dann als Pro-Nuntius. Papst Johannes Paul II. rief Erzbischof Rauber 1990 als Präsidenten der Päpstlichen Diplomaten-Akademie zurück nach Rom und ernannte ihn drei Jahre später (1993) zum Apostolischen Nuntius in der Schweiz und in Liechtenstein mit Sitz in Bern. 1997 entsandte Johannes Paul II. ihn als Nuntius nach Ungarn und Moldavien. Ab 2003 war er bis zu seinem Ruhestand 2009 als Nuntius in Belgien und Luxemburg tätig. Seitdem betreut er als Seelsorger die Niederlassung der Schönstatt-Gemeinschaft in Rottenburg, Liebfrauenhöhe.

Rauber ist Titular-Erzbischof von Jubaltiana und war am 6. Januar 1983 in Rom zum Bischof geweiht worden. Sein Wahlspruch als Bischof lautet: „Die Liebe Christi drängt uns" (2 Kor,14). Am Tag seiner Bischofsweihe erklärte Rauber: „In gewisser Hinsicht ist die Tätigkeit eines päpstlichen Vertreters schon eine Tätigkeit, die dem Missionar gleichkommt." So wie der Missionar „von der Liebe Christi gedrängt" in die Welt hinausgehe, so gebe auch der päpstliche Vertreter etwas von der Liebe des Stellvertreters Christi an die Ortskirchen weiter.