Kardinal Volk-Preis verliehen

Weihbischof Neymeyr überreichte Auszeichnungen der Jungen Akademie

KARDINAL--NEYMEYR--VOLK-PREIS (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)
Datum:
Fr. 29. Okt. 2010
Von:
tob (MBN)
Mainz. Valerie Högerle vom Rabanus Maurus-Gymnasium in Mainz ist für ihren Text „Leistung in meinem Leben“ mit dem ersten Platz des Kardinal Volk-Preises der Bistumsakademie Erbacher Hof ausgezeichnet worden. Der Text stellt die verschiedenen Lebenssituationen von drei Jugendlichen einander gegenüber. Der Mainzer Weihbischof, Dr. Ulrich Neymeyr, Bischofsvikar für Jugendseelsorge, überreichte die mit 500 Euro dotierte Auszeichnung am Samstag, 30. Oktober, im Ketteler-Saal des Erbacher Hofes in Mainz.
NEYMEYR (c) Bistum Mainz / Blum (Ersteller: Bistum Mainz / Blum)

Beim diesjährigen Wettbewerb hatten sich rund 120 Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe aus Rheinland-Pfalz und Hessen in ihren Beiträgen mit der Frage „Führt mich Leistung zu meinem Lebensziel?" auseinander gesetzt.

In der Begründung erläutert die Jury, dass der „einfühlsame und fundierte Text" die Fähigkeit der Autorin hervorhebe, „Eigenschaften und Fähigkeiten wahrzunehmen und zu beschreiben" sowie „Leistungen verschiedener Art wahrzunehmen und stark zu machen". Mit dem zweiten Preis (250 Euro) wurde der Film „Am Anfang steht der Mut" von Julia Büchler und Veronika Serwotka von der Edith Stein-Schule in Darmstadt gewürdigt. Besonders hervorgehoben wurde dabei „die handwerkliche Arbeit, die Wahl der Musik und die gelungene Inszenierung des Filmes".

Der dritte Preis (125 Euro) ging an Vera Blümer und Mad Groiß vom Mainzer Gutenberg-Gymnasium und von der Integrierten Gesamtschule (IGS) in Mainz-Bretzenheim. In der Begründung heißt es über die Erzählung, die von den Jugendlichen Luisa und Jens handelt: „Die Jury lobt den eigenständigen Stil, die Gabe, den Leser so gefangen zu nehmen, dass man den Text nicht aus der Hand legen möchte und vor allem auch die Personalisierung der Fragestellung." Die Preisträger auf den Plätzen vier bis zehn wurden mit Büchern ausgezeichnet. Musikalisch gestaltet wurde die Feierstunde von Schülern des Mainzer Willigis-Gymnasiums unter Leitung von Hannelore Swartman.

Neymeyr: Auch für den Christen bleibt religiöse Leistung ein Lebensziel

Weihbischof Neymeyr, der Schirmherr des Kardinal Volk-Preises ist, hatte in seiner Ansprache deutlich gemacht, dass es auch in der Religion „das Bemühen des Menschen und den göttlichen Beistand" brauche, „damit der Mensch vor Gott etwas leisten kann". Wörtlich sagte er: „Der Mensch kann, um im Thema des Wettbewerbs zu sprechen, die religiöse Leistung nicht bringen ohne göttliche Unterstützung. Das darf ihn aber nicht davon abhalten, sich aus eigenem Antrieb zu mühen. Die mittelalterliche Theologie hat diese Spannung in dem Satz aufgelöst: Die Gnade setzt die Natur voraus."

Und weiter: „Die christliche Religion ist keine einfache Religion. Die Gebote der Gottes- und der Nächstenliebe fordern den ganzen Tag die ganze Aufmerksamkeit. Sie fordern einen ständigen Kampf gegen Egoismus und Trägheit. Sie fordern Mühe und Leistung, um das Ziel zu erreichen: ‚euer Heil!'" (Phil 2,12). Neymeyr verwies auf die gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre aus dem Jahr 1999 und das Gleichnis vom verlorenen Sohn. „Eigentlich müssen sich also die Christen nicht mit Furcht und Zittern um ihr Heil bemühen, weil sie von Jesus Christus erlöst und gerechtfertigt sind. Aber da sie, wie es in der Erklärung heißt, äußerlich und innerlich angefochten sind, haben sie es doch nötig, immer wieder um dieses Geschenk der Erlösung zu ringen und es sich immer wieder neu anzueignen. Der verlorene Sohn muss eben nach seiner Heimkehr immer an sich arbeiten und sich darum bemühen, dass er nicht wieder davonläuft und das Geld seines Vaters auf den Putz haut. Somit bleibt also auch für den Christen religiöse Leistung ein Lebensziel. Er kann nicht nur vor Gott etwas leisten, er muss auch vor Gott etwas leisten."

Die rund 50 eingereichten Arbeiten wurden anonymisiert von einer unabhängigen Jury beurteilt, der neben Studienleiterin Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke von der Bistumsakademie angehören: Sylvia Koke, Opernsängerin aus Höxter; Dr. Paul Platzbecker, Referent im Pädagogischen Zentrum der vier Bistümer im Land Hessen, Wilhelm-Kempf-Haus, Wiesbaden-Naurod; Dr. Susanne Schäfer, Referentin der Bischöflichen Studienstiftung Cusanuswerk aus Bonn, und Professor Dr. Bernd Trocholepczy, Inhaber des Lehrstuhls für Religionspädagogik und Mediendidaktik an der Katholischen Fakultät der Johann Wolfgang von Goethe-Universität in Frankfurt.

Die Auszeichnung fand zum Ende einer Akademietagung von Donnerstag, 28., bis Samstag, 30. Oktober, im Erbacher Hof statt. Die 26 Preisträger hatten sich dabei unter anderem mit gesellschaftlichen Entwicklungstendenzen beschäftigt. Gesprächspartner der Jugendlichen waren: Dr. Udo Bentz, der Regens des Bischöflichen Priesterseminars, Mainz; Mirce Filiposki, Geschäftsführender Gesellschafter, spp direkt Mainz GmbH, und Honorarkonsul Mazedoniens in Deutschland; Jochen Magerfleisch, Vorstandsmitglied der juwi Holding AG; Harald Strutz, Stadtratsmitglied und Präsident des 1. FSV Mainz 05, sowie Dr. Roman Riedel, Direktor des Mainzer Willigis-Gymnasiums.