Kirchengemeinden und Kitas organisieren Arbeitsschutz systematisch

Einführung der bundesweit ersten AMS-Systeme / Fünf Pilotpfarreien im Bistum Mainz

Mainz, 17. April 2019: Als erste Pfarreien in Deutschland haben fünf Kirchengemeinden im Bistum Mainz die Sicherheit und die Gesundheit für ihre haupt- und ehrenamtlich Beschäftigten mit einem Arbeitsschutzmanagementsystem (AMS) organisiert. (c) Bistum Mainz / Blum
Datum:
Mi. 17. Apr. 2019
Von:
tob (MBN)

Mainz. Als erste Pfarreien in Deutschland haben fünf Kirchengemeinden im Bistum Mainz die Sicherheit und die Gesundheit für ihre haupt- und ehrenamtlich Beschäftigten mit einem Arbeitsschutzmanagementsystem (AMS) organisiert. Mit der Unterzeichnung der Handbücher am Mittwoch, 17. April, haben die Pfarrer im Erbacher Hof in Mainz das Arbeitsschutzmanagement in ihren Kirchengemeinden in Kraft gesetzt.

Mainz, 17. april 2019: Als erste Pfarreien in Deutschland haben fünf Kirchengemeinden im Bistum Mainz die Sicherheit und die Gesundheit für ihre haupt- und ehrenamtlich Beschäftigten mit einem Arbeitsschutzmanagementsystem (AMS) organisiert. (c) Bistum Mainz / Blum

Die in den Handbüchern beschriebenen Prozesse zielen darauf, für alle Haupt- und Ehrenamtlichen der Kirchengemeinden und deren Kindertageseinrichtungen sichere und gesundheitsgerechte Rahmenbedingungen zu gewährleisten.

Über drei Jahre hinweg haben die Kirchengemeinden in enger Zusammenarbeit mit Fachbereichen des Bischöflichen Ordinariates und des Diözesancaritasverbandes Mainz sowie den Unfallversicherungsträgern erarbeitet, wie Sicherheit und Gesundheit systematisch und praxisorientiert gelingen kann. Parallel ist ein Musterhandbuch entstanden, das Kirchengemeinden im Bistum Mainz und anderen Diözesen als Vorbild dient. Es enthält unter anderem Prozessbeschreibungen und Handlungshilfen zur Beurteilung der Arbeitsbedingungen, der Organisation der Ersten Hilfe oder des Brandschutzes.

An dem Projekt waren neben den Pilotpfarreien Don Bosco in Mainz, St. Jakobus in  Langen, Johannes XXIII. in Viernheim, Mariä Himmelfahrt in Friedberg und St. Petrus und Paulus in Hanau-Klein-Auheim, die Stabsstelle Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (Projektleitung), die Abteilung Kindertageseinrichtungen des Bischöflichen Ordinariates, die Fachbereiche Kindertagesstätten Hauswirtschaft des Diözesancaritasverbandes Mainz, die betroffenen Unfallversicherungsvertreter, die Verwaltungs-Berufsgenos-senschaft (VBG), die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und die Unfallkassen Rheinland-Pfalz und Hessen sowie das Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin an der Universitätsmedizin Mainz beteiligt.

Bei der Unterzeichnung im Erbacher Hof würdigte der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, der auch Generalvikar des Bistums ist, das Projekt und dankte allen Beteiligten für ihr Engagement: „Im Mittelpunkt des Arbeitsschutzes steht nicht das Erfüllen von gesetzlichen Vorgaben, sondern die Verpflichtung für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter im Bistum. Es geht darum, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Mitarbeiter in einer unterstützenden und gesunden Umgebung ihren Dienst verrichten können. Damit ist der Arbeitsschutz als Dienst an den Menschen auch eine Voraussetzung für den Verkündigungsauftrag der Kirche.“ Er sei froh, dass im Rahmen des Projektes ein Musterhandbuch entstanden sei, dass jetzt auch von anderen Pfarreien genutzt werden könne.

Der Projektleiter der Stabsstelle Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Oberverwaltungsrat Christian Döhren, sagte: „Das Projekt war von einem großen Vertrauen zwischen den Beteiligten geprägt und hat gezeigt was möglich ist, wenn Fachabteilungen, Kirchengemeinden und Aufsichtsbehörden Hand in Hand arbeiten. Die Erkenntnisse des Projektes dienen nicht nur der Sicherheit und Gesundheit in den Pilotpfarreien, sondern werden heute schon in vielen anderen Pfarreien des Bistums angewendet.“

Georg Krämer, Präventionsleiter der VBG Mainz, lobte das Engagement des Bistums Mainz: „Die Kirchengemeinden zeigen zukunftsweisend, wie Sicherheit und Gesundheit Schritt für Schritt in die, im Wesentlichen durch Ehrenamtliche gelebten, Arbeitsprozesse integriert und bedarfsorientiert umgesetzt werden können.“

Mainz, 17. April 2019: Als erste Pfarreien in Deutschland haben fünf Kirchengemeinden im Bistum Mainz die Sicherheit und die Gesundheit für ihre haupt- und ehrenamtlich Beschäftigten mit einem Arbeitsschutzmanagementsystem (AMS) organisiert. (c) Bistum Mainz / Blum

Stichwort: „Arbeitsschutz mit System“

Das Bistum Mainz hat sich in einem bundesweiten Pilotprojekt 2013 mit der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) und dem Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) auf den Weg gemacht, den Arbeitsschutz systematisch zu organisieren. Bereits 2014 wurde ein entsprechendes Handbuch für das Bischöfliche Ordinariat, die Dotation und das Offizialat durch den Generalvikar und den Domdekan verabschiedet. In einer weiteren Projektphase ist die Ausweitung auf die Schulen sowie die Bildungs- und Tagungshäuser des Bistums Mainz geplant.

Die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft

Die VBG ist eine gesetzliche Unfallversicherung und versichert bundesweit über 1,1 Millionen Unternehmen aus mehr als 100 Branchen. Der Auftrag der VBG teilt sich in zwei Kernaufgaben: Die erste ist die Prävention von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. Die zweite Aufgabe ist das schnelle und kompetente Handeln im Schadensfall, um die Genesung der Versicherten optimal zu unterstützen. Knapp 490.000 Unfälle oder Berufskrankheiten registriert die VBG pro Jahr und betreut die Versicherten mit dem Ziel, dass die Teilhabe am Arbeitsleben und am Leben in der Gemeinschaft wieder möglich ist. 2.400 VBG-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter kümmern sich an elf Standorten in Deutschland um die Anliegen ihrer Kunden. Hinzu kommen sechs Akademien, in denen die VBG-Seminare für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz stattfinden.