Kohlgraf: „Akademie ist unverzichtbar“

Bistumsakademie Erbacher Hof hat ihren Sitz nun in der Mainzer Weintorstraße

Bischof Peter Kohlgraf segnete die neuen Räume der Bistumsakademie Erbacher Hof in Mainz (c) Bistum Mainz/Hoffmann
Datum:
Do. 2. Okt. 2025
Von:
hoff (MBN)

Die Akademie des Bistums Mainz ist umgezogen. Am Donnerstag, 2. Oktober, hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf im Rahmen einer Feierstunde die neuen Räume der „Akademie Erbacher Hof“ in der Weintorstraße 5 in Mainz gesegnet. In seiner Ansprache dankte Kohlgraf dem Leitungs-Team Dr. Marita Liebermann und Dr. Andreas Linsenmann, allen Studienleiterinnen und -leitern sowie den in der Verwaltung Tätigen „herzlich dafür, dass Sie mit Ihrem Engagement diese Akademie mit Leben füllen“.

Akademie als einzigartiges Forum

Bischof Peter Kohlgraf bei seinem Grußwort (c) Bistum Mainz/Hoffmann

In seinem Grußwort nahm Bischof Kohlgraf Bezug auf einen Artikel von Ulrich Greiner mit der Überschrift „Bis keiner mehr hinguckt – Was haben Katholische Akademien eigentlich noch zu bieten?“ Kohlgraf entgegnete, Greiner übersehe womöglich, was katholische Akademien, wie in Mainz, tatsächlich leisteten: „Wer genauer hinschaut, erkennt: Sie sind Orte, an denen sich Glaube und Gesellschaft auf reflektierte Weise begegnen können. Die Akademie im Bistum Mainz ist kein schmückendes Beiwerk und kein Randphänomen, sondern ein unverzichtbarer Teil unseres kirchlichen Grundauftrags“, sagte der Bischof.

Das Team der Akademie Erbacher Hof mit Bischof Kohlgraf (3. von rechts) (c) Bistum Mainz/Hoffmann

Akademien böten ein einzigartiges Forum für die öffentliche Auseinandersetzung mit religiösen, ethischen und politischen Fragen, sagte Bischof Kohlgraf weiter. Dies sei besonders wichtig in einer pluralen, dynamischen und bisweilen polarisierten Welt, so Kohlgraf. Die Akademie schlage Brücken zu Hochschulen und Verbänden, ebenso wie zu anderen Diözesen und gesellschaftlichen Initiativen. Die Akademie fördere die „kritische Selbstreflexion und die theologische Weiterentwicklung, ohne sich dabei in eine Nische zurückzuziehen“, sagte Kohlgraf. Sein Fazit: „Eine Kirche, die nicht mehr denkt, nicht mehr lernt und nicht mehr im Gespräch bleibt, verliert ihre Lebendigkeit. Deshalb ist die Arbeit der Akademie unverzichtbar.“ Nach seiner Ansprache segnete der Bischof die neuen Räume.

Bildungsdezernent Gereon Geissler (links) bei der Einweihung der neuen Räume (c) Bistum Mainz/Hoffmann

Auch der Dezernent für Bildung, Ordinariatsdirektor Gereon Geissler, wandte sich in einem Grußwort an die anwesenden Gäste. Er nannte die beiden Stichpunkte Dialog und Werkstatt in seiner Ansprache. „Dieser Raum bringt zum Ausdruck, was wir mit der Akademie wollen, denn sie lädt ein zu Begegnung und Dialog“, sagte er. Außerdem solle sie als „Werkstatt“ dienen, um „zu experimentieren mit neuen Formen der Zusammenarbeit“, sagte Geissler.  

Inspirierendes Umfeld

Co-Leiterin der Akademie, Dr. Marita Liebermann (2. von rechts) und Co-Leiter der Akademie, Dr. Andreas Linsenmann (Mitte) bei der Begrüßung der Gäste (c) Bistum Mainz/Hoffmann

„Wir haben uns bereits gut eingelebt – die Räume sind inspirierend“, sagte die Co-Direktorin der Akademie, Dr. Marita Liebermann. Der Beginn des Umzugs in die neuen Räumlichkeiten liegt bereits einige Wochen zurück. Erste Veranstaltungen haben bereits dort stattgefunden. „Wir freuen uns, weiterhin neue Formate auszuprobieren, die einen besonderen Akzent auf Begegnungen setzen“, ergänzte Co-Direktor Dr. Andreas Linsenmann bei der Eröffnung. „Diese Räume sind eine Einladung, Themen zu bearbeiten und Netzwerke weiterzuknüpfen“, sagte Linsenmann. Liebermann ergänzte: „Wir wollen eine Kontaktzone sein für Kirche, Politik und Gesellschaft, und auch für den interreligiösen Dialog.“