Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat den verstorbenen Domkapitular em. Prälat Günter Emig für seine vielfältigen Verdienste gewürdigt. Im Pontifikalrequiem am Freitag, 14. Oktober, sagte Kohlgraf im Mainzer Dom: „In seiner langen priesterlichen Tätigkeit hat er viel bewirkt, vor allem viel für Menschen getan, für die er sich verantwortlich sah. Dafür danken wir ihm.“
An Emigs Lebenszeugnis werde deutlich, „dass alle Worte nichts nützen, wenn sie nicht ins Handeln führen. Dafür steht Günter Emig beispielhaft“. Im Anschluss an das Requiem fand die Beisetzung Emigs durch Domdekan Henning Priesel auf dem Mainzer Domfriedhof statt.
In seiner Predigt sagte Kohlgraf: „Er hatte einen Blick für die aktuellen Nöte, auf die das Bistum in der Nachfolge Christi eingehen muss. Heute schauen wir auf die Geflüchteten, die Situation der Familien und andere Menschen, die unsere Hilfe brauchen. Caritas ist keine Nebentätigkeit der Kirche, sie ist Wesensvollzug.“
Und weiter: „Immer war ihm daran gelegen, innovative Projekte und neue Themen zu fördern. Das ist innerkirchlich keine Selbstverständlichkeit. Seine Haltung zeigt aber, dass er den Menschen und das Evangelium von der Liebe Gottes zum Menschen als Maßstab seines Handelns nahm.“ Emig sei im Glauben tief verwurzelt gewesen, betonte Kohlgraf: „Glaube war für ihn aber nicht nur ein satzhaftes Wissen, sondern der Glaube, der in der Liebe wirksam wird. Seine Zuversicht auf Gottes Macht war die Grundlage für Wagnisbereitschaft im Weitergehen.“ Bischof Kohlgraf verwies unter anderem darauf, dass Emig „bereits 1970 die erste Sozialstation in Worms gegründet hat“. Außerdem habe er unter anderem die Altenhilfe, die Jugendsozialarbeit, den Ausbau der Bezirkscaritasverbände, Pflegeschulen, Förderschulen, Suchthilfe, Arbeitslosenhilfe und viele weitere Bereiche gefördert, „die bis heute unsere karitative Praxis prägen“.
Günter Emig war am Freitag, 7. Oktober, im Alter von 93 Jahren verstorben. Er war unter anderem Leiter des Dezernates Caritas und Sozialarbeit im Bischöflichen Ordinariat Mainz und Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes. 1976 wurde er Diözesan-Caritasdirektor und 1986 bis zum Eintritt in den Ruhestand im September 1999 zugleich Dezernent für Caritas und Sozialarbeit. Ab 1986 war er auch Mitglied des Mainzer Domkapitels. Nach seiner Entpflichtung als Diözesan-Caritasdirektor wurde er 1992 Vorsitzender des Caritasverbandes für die Diözese Mainz. Nach dem Requiem fand im Anschluss die Beerdigung durch den Mainzer Domdekan Henning Priesel auf dem Mainzer Domfriedhof statt.