Kohlgraf: Europa als Friedensprojekt wieder stark machen

Fragerunde mit dem neuen Pax Christi-Präsidenten bei der Delegiertenversammlung

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf (c) Bistum Mainz / Blum
Datum:
Mo. 28. Okt. 2019
Von:
tob (MBN)

Fulda/Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf ist am Samstagabend, 26. Oktober, zum Präsidenten der deutschen Sektion der katholischen Friedensbewegung Pax Christi gewählt worden. Vor seiner Wahl fand bei der Delegiertenversammlung im Bonifatiushaus in Fulda eine Fragerunde statt, bei der Kohlgraf noch einmal bekräftigte, dass er sich auf seine neue Aufgabe freue.

Ein Anliegen, das ihm für seine neue Aufgabe am Herzen liege, sei es, „Europa als Friedensprojekt wieder stark zu machen“, betonte der neue Pax Christi-Präsident. Es sei eine große Chance für das Wirken von Pax Christi, dass die Bewegung international aufgestellt sei, sagte Kohlgraf.

Eine gewaltfreie Konfliktlösung sei immer nachhaltiger als andere Lösungen. Die Erfahrung der Menschheitsgeschichte zeige deutlich, dass gewalttätige Lösungen immer Unheil anrichteten. Militärische Einsätze dürften daher immer nur die ultima ratio sein, wenn alle anderen Mittel im Rahmen von Gesprächen und Diplomatie ausgeschöpft seien, sagte Kohlgraf. Er wies darauf hin, dass es auch für militärische Einsätze verschiedene Zielrichtungen geben könne, und sie teilweise auch erst die Bedingungen schaffen, auf deren Grundlage Gespräche überhaupt erst möglich werden.

Kohlgraf machte auch auf seine wissenschaftliche Arbeit zum pädagogischen Aspekt der Erziehung zu Frieden und Versöhnung aufmerksam. Im Jahr 2018 hatte er das Buch „Vergeben und Versöhnen. Erfahrungen des Glaubens - Felder des Handelns“ vorgelegt. Der Band war noch während seiner Zeit als Professor für Pastoraltheologie an der Katholischen Hochschule Mainz entstanden. Auf Basis einer Befragung des Bundesverbandes katholischer Ehe-, Familien- und Lebensberater behandelt es das Vergebungsverhalten von Paaren.