Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat die Arbeit des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Mainz gewürdigt. Bei einem Gottesdienst zum Jubiläum „75 Jahre BDKJ im Bistum Mainz“ am Samstag, 5. November, sagte er: „Der BDKJ ist ein buntes Feld kirchlicher Arbeit für Kinder und Jugendliche in unserem Bistum. Zum Jubiläum gratuliere ich ganz herzlich und sage den vielen Menschen Danke, die die Jugendarbeit in unserem Bistum geprägt haben. Danken möchte ich aber auch den jungen Leute, die heute dem Glauben in unserer Jugendarbeit ein Gesicht geben.“
Es sei Aufgabe der Jugendarbeit „Kinder und Jugendliche in die Mitte zu stellen, um sie groß zu machen im Leben und im Glauben“, betonte Kohlgraf. „Die Worte ‚frisch, fromm, fröhlich, engagiert und kritisch‘ beschreiben ganz gut, was sich in der Jugendarbeit unter dem Dach des BDKJ zusammengefunden hat“, sagte der Bischof. Mit bundesweit rund 660.000 Jugendlichen sei der BDKJ eine wichtige Stimme. Kohlgraf hob hervor, dass die Jugend über die Jugendräte auch im Pastoralen Weg des Bistums Mainz „mit einer starken Stimme“ vertreten seien.
Der Bischof verwies auf das nachsynodale Schreiben „Christus vivit“ vom Papst Franziskus aus dem Jahr 2019, wo es heißt: „Jung zu sein ist weniger eine Frage des Alters, als vielmehr ein Zustand des Herzens.“ Das gelte zum einen für jeden Menschen, aber auch für die Kirche als Ganzes, sagte Kohlgraf. Auch die Kirche müsse in diesem Sinne jung sein, um mit der Bereitschaft der Erneuerung den Mut zur Gestaltung von Gegenwart und Zukunft zu haben. Und weiter: „Ich will dafür werben, dass die jungen Menschen, sich einmischen in die Themen der Gesellschaft, wie Umwelt- und Flüchtlingsfragen oder Kinderrechte und Bildungsthemen. Jugendarbeit muss nicht nur Öl im Getriebe sein, sondern sie darf auch einmal der Sand im Getriebe sein.“
Kohlgraf feierte den Gottesdienst zusammen mit dem BDKJ-Diözesanpräses und Diözesanjugendseelsorger, Pfarrer Daniel Kretsch, in der Kapelle des Jugendhauses Don Bosco in Mainz. Kohlgraf hatte vor dem Gottesdienst den „Markt der Möglichkeiten“ besucht und sich mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Jugendamt auszutauschen. Am Gottesdienst und der Feier nahm unter anderen auch die Bevollmächtige des Generalvikars, Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, teil.
In einer Video-Botschaft gratulierte der hessische Ministerpräsident Boris Rhein zum BDKJ-Jubiläum. Er würdigte, dass der BDKJ die „Einmischung zu seinen Kernkompetenzen“ zähle. „Demokratie lebt davon, dass sich Menschen einmischen.“ Er dankte dem Verband, dass junge Menschen dort die Möglichkeit bekommen „ihre eigene Stimme zu entdecken und zu entwickeln, denn unsere Demokratie braucht Menschen mit Mut und Haltung.“ Maximilian Sittel vom Mainzer BDKJ-Vorstand machte deutlich, dass sich der Verband auch künftig an der Weiterentwicklung der Kirche beteiligen werde, ganz im Sinne des Mottos „katholisch, politisch, aktiv“. Daniela Hottenbacher vom Bundesvorstand des BDKJ hob hervor, dass es gerade nach den großen Einschränkungen der Corona-Zeit wichtig sein, Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu geben. Anschließend wurde gemeinsam auf dem Außengelände des Don Bosco-Hauses gefeiert. Den musikalischen Rahmen dazu gestaltete die Gruppe „brass2go“.
Im BDKJ im Bistum Mainz sind aktuell zehn Verbände mit rund 14.000 Mitgliedern organisiert und zwar: die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), die Jugendverbände der Gemeinschaft Christlichen Lebens (J-GCL), die Katholische junge Gemeinde (KjG), die Katholische Landjugendbewegung (KLJB), die Katholische Studierende Jugend (KSJ), die Kolpingjugend, die Malteserjugend, die Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG), die Schönstatt-Mannesjugend (SMJ) und der Sportbund DJK.