Kohlgraf: Hoffnung ist Geschenk, aber auch eine Grundentscheidung

Vortrag des Mainzer Bischofs beim „Tag des geweihten Lebens“ im Priesterseminar

Mainz, 3. Februar 2025: Bischof Peter Kohlgraf bei seinem Vortrag in der Aula des Mainzer Priesterseminars. (c) Bistum Mainz / Blum
Datum:
Mo. 3. Feb. 2025
Von:
tob (MBN)

Mainz. „Hoffnung ist ein Geschenk, aber auch eine Grundentscheidung. Wir sind in diesem Jahr eingeladen, selbst zu Pilgerinnen und Pilgern der Hoffnung zu werden und Zeugnis zu geben von der Hoffnung, die uns erfüllt.“ Das sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf beim traditionellen „Tag des geweihten Lebens“ am Montag, 3. Februar, in der Aula des Mainzer Priesterseminars. Und weiter: „Ein hoffender Mensch glaubt an die Zukunft, die Gott schenkt, auch wenn niemand weiß, was die Zukunft bringen wird.“

Mainz, 3. Februar 2025: Domkapitular Hans-Jürgen Eberhardt im Kreuzgang des Priesterseminars gibt das Licht weiter zur Kerzenprozession vor dem Gottesdienst. (c) Bistum Mainz / Blum

Zu dem Treffen des Ordensrates im Bistum Mainz waren rund 100 Ordensleute, Mitglieder aus Säkular-Instituten und geweihte Jungfrauen gekommen. Der Vortrag des Mainzer Bischofs stand unter der Überschrift „Pilger der Hoffnung“ und ging zum einen auf das Anliegen des Heiligen Jahres 2025 ein, zu dem Papst Franziskus eingeladen hat, und zum anderen auf das Glaubenszeugnis von P. Alfred Delp, der vor 80 Jahren von den Nationalsozialisten ermordet worden war.

Wörtlich sagte Kohlgraf; „Der Papst ermutigt uns, das viele Gute in der Welt entdecken zu helfen. Hoffnung bedeutet, nicht nur das Schwarze zu sehen, sondern das Gute, zu dem Menschen ebenfalls fähig sind und das sie leben. Die Kirche sucht nach Verbündeten der Hoffnung, die nicht einfach Parolen setzen, sondern die Welt zum Guten zu verändern suchen – und diese gibt es zahlreich.“ Der Bischof bezeichnete P. Alfred Delp, der in Lampertheim im Bistum Mainz aufgewachsen ist, als „Zeugen der Hoffnung“. Als Student sei er selbst in einem Hauptseminar, den Schriften von Delp sehr nahegekommen, berichtet Kohlgraf, „und ich habe Feuer gefangen für seine Schriften, die er im Gefängnis mit gefesselten Händen geschrieben hat. Im Angesicht des Todes werden seine Texte immer tiefer und erstaunlicherweise immer mehr erfüllt von einer tiefen Hoffnung.“

Moderiert wurde die Veranstaltung, an der auch Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, Personaldezernent des Bistums Mainz, teilnahm, von P. Frano Prcela OP, dem Vorsitzenden des Ordensrates im Bistum Mainz, sowie Schwester Helena Hopf vom Vorstand des Ordensrates. Sie hatte von Bischof Kohlgraf ihr Beauftragungsdekret als Referentin für die Frauenorden erhalten. Zum Abschluss des Tages feierte Bischof Kohlgraf mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nach der Kerzenweihe mit Prozession eine Eucharistiefeier mit abschließendem Blasius-Segen in der Augustinerkirche.