Wiesbaden. „Mir ist das Wort Zivilschutzfähigkeit viel lieber als Wehrbereitschaft.“ Das sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Dienstag, 30. September, bei einer Podiumsdiskussion in Wiesbaden. Zivilschutzfähigkeit zeige die Bandbreite des gesellschaftlichen Engagements in einer Krise. Kirche werde auch dann ihren Beitrag leisten, sei es in der Seelsorge oder aber „indem die Kirche ethische Fragen wachhält“, betonte Kohlgraf.
„Ethische Fragen verschwinden nicht einfach. Es braucht auch moralische Standards, wenn es brennt“, sagte Bischof Kohlgraf, der auch Präsident von Pax Christi Deutschland ist. Er äußerte sich beim Forum Wirtschaft und Gesellschaft, das von der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), der HessenChemie und der Konrad Adenauer-Stiftung veranstaltet wurde. Die Veranstaltung unter der Überschrift „Verteidigung der Freiheit: Wie wehrbereit ist Deutschland?“ fand auf dem Campus von HessenChemie in Wiesbaden statt.
Weitere Gäste auf dem Podium waren Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Leibniz-Instituts für Friedens- und Konfliktforschung, Wolf Matthias Mang, VhU-Präsident und Geschäftsführer Arno Arnold GmbH, sowie der Sicherheitsexperte Frank Christian Sprengel. Moderiert wurde die Veranstaltung von Kira Kramer, Leiterin des Online-Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Prof. Dr. Dr. Alaric Searle, Leiter der Abteilung Forschung am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam, hatte mit einer Key Note in die Diskussion eingeführt. Die Begrüßung hatte Dirk Meyer, Hauptgeschäftsführer von HessenChemie, übernommen.