Kohlgraf: „Wir sind das lebendige Evangelium, das die Menschen lesen“

Gemeinsame Sendungsfeier von Pastoral- und Gemeindereferent/innen im Dom

Mainz, 29. Juni 2024: Gruppenfoto nach dem Sendungsgottesdienst in der Sakristei: (v.l.n.r.) Cäcilia Hickl, Ann-Katrin Klumb, Bischof Peter Kohlgraf, Birgit Kunz, Simone Biegner und Bernhard Kress. (c) Bistum Mainz / Blum
Datum:
Sa. 29. Juni 2024
Von:
tob (MBN)

Mainz. Im Rahmen eines feierlichen Sendungsgottesdienstes haben am Samstag, 29. Juni, zwei Gemeindereferentinnen und ein Gemeindereferent sowie zwei Pastoralreferentinnen vom Mainzer Bischof Peter Kohlgraf die bischöfliche Sendung für den pastoralen Dienst im Bistum Mainz erhalten. 

Mainz, 29. Juni 2024: Als Zeichen der Sendung überreicht Bischof Peter Kohlgraf eine Bibel an Gemeindereferent Bernhard Kress. (c) Bistum Mainz / Blum

Die Sendung haben erhalten: Cäcilia Hickl und Ann-Katrin Klumb als Pastoralreferentinnen, Simone Biegner und Birgit Kunz als Gemeindereferentinnen und Bernhard Kress als Gemeindereferent. Die Sendungsfeier wurde von den Gesendeten unter das biblische Leitwort gestellt: ‚Ich schäme mich nicht, denn ich weiß, wem ich Glauben geschenkt habe‘ (2 Tim 1,12b). Im Jahr 2022 hatte der Sendungsgottesdienst der Berufsgruppen Gemeindereferent/in und Pastoralreferent/in im Bistum Mainz erstmals im Rahmen eines gemeinsamen Gottesdienstes stattgefunden.

„Ich bin als Bischof dankbar für Ihre persönliche Antwort, Christus und die Menschen lieben zu wollen und auf den Ruf Gottes zu vertrauen“, sagte Bischof Kohlgraf in seiner Predigt. Und weiter: „Sie bekennen sich zu einer Beziehung. Christus ist keine Idee, nicht nur ein Spender von Werten und Ideen, er ist eine lebendige Person. Eine Beziehung muss lebendig bleiben, sie wird durch Höhen und Tiefen gehen, durch Freuden, Fragen, Sorgen und Zweifel. Glaube ist ein Weg, wenn er als Liebe beschrieben wird. Er wird Phasen der Entwicklung durchlaufen. Er ist nicht Besitz, er beruht nicht auf einem Buch, sondern in der Beziehung zu einer Person – Christus, dem Auferstandenen. Wenn Sie Ihre Berufung darauf bauen, dann ist das ein gutes Mittel gegen jede Form von menschengemachtem Perfektionismus. Glauben, Verkündigung und kirchlicher Dienst basieren nicht auf menschlicher Leistung.“

Mainz, 29. Juni 2024: Die fünf neuen Mitarbeitenden bei der Sendungsfeier: (v.l.n.r.): Ann-Katrin Klumb, Cäcilia Hickl, Bernhard Kress, Birgit Kunz und Simone Biegner. (c) Bistum Mainz / Blum

Wörtlich sagte Bischof Kohlgraf: „Vor kurzem ist die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung erschienen, die zeigt, dass Glaube und Kirchenbindung hierzulande abnehmen. Wir werden die Kirche und den Glauben nicht retten, und das ist bei aller Ernüchterung auch eine tröstliche Botschaft. Niemand von uns kann Heiland und Erlöser sein. Und dennoch ist jede und jeder von uns unverzichtbar, denn wir sind das lebendige Evangelium, das die Menschen lesen. Es ist daher keine Spielerei, wenn wir uns in Deutschland um eine glaubwürdige Gestalt der Kirche bemühen.“ Aufgabe von Seelsorgerinnen und Seelsorgern sei es, „jeden Menschen auf seinem je eigenen Glaubensweg zu begleiten und zu stärken“, betonte Kohlgraf. „Jeder Mensch, der nach seinem Glaubensfundament sucht, muss seinen je eigenen Zugang und seine je eigene Christusbeziehung finden und leben. Wir sind nicht Seelsorgerinnen und Seelsorger, um Kopien von uns zu produzieren, sondern freie Menschen zu begleiten und zu unterstützen.“

Mainz, 29. Juni 2024: Der Mainzer Generalvikar Dr. Sebastian Lang überreicht Birgit Kunz (links) das Dekret für ihre neue Einsatzstelle im Bistum. (c) Bistum Mainz / Blum

Bischof Kohlgraf hob außerdem die Bedeutung von Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden hervor: „Die Gemeinschaft erweist sich als notwendig für den persönlichen Glaubensweg. Es braucht die Stütze, die Begleitung, die unterschiedlichen Sichtweisen, immer wieder auch die Korrektur durch die Glaubensgeschwister, um die Geister wirklich unterscheiden zu können. Christ zu sein ohne Kirche geht wohl tatsächlich schwer.“

Einsatzorte der gesendeten pastoralen Mitarbeiter

Der Mainzer Generalvikar, Dr. Sebastian Lang, überreichte den gesendeten am Ende des Gottesdienstes die Dekrete für ihre neuen Einsatzstellen im Bistum. Cäcilia Hickl aus der Heimatgemeinde St. Michael, Nieder-Ramstadt wird als Pastoralreferentin künftig im Pastoralraum Rodgau Rödermark tätig sein. Ann-Katrin Klumb aus der Heimatgemeinde St. Martin in Mainz-Finthen wird als Pastoralreferentin künftig in der Pfarrei St. Maria Magdalena in Ingelheim arbeiten. Simone Biegner aus der Heimatgemeinde ist St. Martinus in Gensingen wird als Gemeindereferentin im Pastoralraum Bingen tätig sein. Birgit Kunz aus der Heimatgemeinde St. Sebastian in Mühlheim-Dietesheim geht als Gemeindereferentin in die Krankenhausseelsorge in Bad Nauheim. Bernhard Kress aus der Heimatgemeinde Heilig Kreuz in Mainz wird als Gemeindereferent im Pastoralraum Mainz-City mit Schwerpunkt in der Pfarrgruppe Katholische Kirchen in der Oberstadt eingesetzt.

Mainz, 29. Juni 2024: Die Ministration bei der Sendungsfeier hatten Messdienerinnen und Messdiener aus den Heimat- und Assistenzpfarreien der Gesendeten übernommen. (c) Bistum Mainz / Blum

An dem Gottesdienst nahmen unter anderen auch der Personaldezernent, Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, Regens Michael Leja sowie die Berufsgruppenverantwortlichen Monika Stübinger und Diakon Klaus Baum und die Ausbildungsleiter Lucia Kehr und Bardo Frosch teil. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Mainzer Domorganisten, Professor Daniel Beckmann, und der Musik- und Gesangsgruppe Rückenwind der Gemeindereferentinnen und –referenten im Bistum Mainz.