Neben einem vielfältigen und abwechslungsreichen Programm sind auf dem Gelände täglich um 12.00 und um 17.00 Uhr Gebetszeiten sowie jeden Sonntag um 12.00 Uhr ein Gottesdienst vorgesehen. Von katholischer Seite engagieren sich insgesamt 1.200 Mitwirkende am Programm der Kirche.
Einen kirchlichen Akzent gibt es bereits am Eröffnungstag: Am Freitag, 18. April, feiern Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz, und EKHN-Kirchenpräsident Prof. Dr. Peter Steinacker in der Basilika St. Martin einen ökumenischen Gottesdienst. Kardinal Lehmann wird begrüßen und in den Gottesdienst einführen, Kirchenpräsident Steinacker predigt. Nach dem Gottesdienst findet die offizielle Eröffnungsfeier in der „Wagenausbesserungshalle" im Park am Mäuseturm statt, danach ist mit den Gästen ein Rundgang über das Gelände vorgesehen. Am Sonntag, 20. April, findet dann um 12.00 Uhr der erste ökumenische Gottesdienst auf dem Gelände der Kirchen statt. Liturgen sind Prälat Dietmar Giebelmann, Generalvikar des Bistums Mainz, und Propst Dr. Klaus-Volker Schütz, Propst für Rheinhessen.
Das Gelände der Kirchen - knapp 1.000 Quadratmeter ist es groß - liegt im so genannten „Park am Mäuseturm". Begrenzt wird es auf der einen Seite von einer großen Eiche. Daneben steht ein Pavillon aus Holz, wo Informationen, aber auch Getränke angeboten werden. Mittelpunkt des Geländes ist der Altarbereich, der mit einer Gabion-Wand (Natursteine in einem Drahtkorb) abschließt und mit einem Sonnensegel überspannt ist; rechts davon eine mit zwölf Birken und einer Eibenhecke bepflanzte Fläche. Hier finden die Besucher unter anderem vier Stationen zu den Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde: eine Feuersäule aus Metall, eine Wasserklangschale, eine Windharfe sowie ein Pflanzbeet. Die Stationen stehen symbolisch für die Schöpfung; die Gäste des Kirchengeländes sind zum Entdecken, Verweilen, Ausruhen oder Gestalten eingeladen.
Kardinal Lehmann schreibt dazu in seinem Grußwort für den Programmflyer: „Die Erde ist ein Geschenk Gottes. Er hat sie geschaffen und uns als Verwalter anvertraut. Der Mensch ist dabei selbst Teil der Schöpfung. Als Partner Gottes wird er nicht zum Handlanger oder Befehlsempfänger, sondern er darf die Menschheitsgeschichte mitgestalten. Wir merken, dass wir damit oft an Grenzen kommen, dass wir die Erde ausnutzen, sie zum Eigennutz ausbeuten und dabei die Nachhaltigkeit für künftige Generationen vergessen. Umso wichtiger erscheint es, dass wir uns immer wieder der Gaben von Gottes guter Schöpfung bewusst werden, sie wertschätzen und achten und zum Wohl aller, die uns anvertraut sind, nutzen."
Elf Wochen des Programms der Kirchen werden von der katholischen Kirche gestaltet. Verantwortlich dafür ist der Binger Dekanatsreferent Marcus Grünewald, der seit Jahren gemeinsam mit einer Steuerungsgruppe die katholischen Wochen vorbereitet hat. „Für uns, die Verantwortlichen des katholischen Engagements auf der LGS, war sehr schnell klar, dass wir dieses Projekt mit regionalen Kräften planen und durchführen wollten. So werden wir keine auswärtigen Gruppen oder Prominente ,einfliegen'", betont Grünewald. Beteiligen würden sich überwiegend Gruppen aus der Bingener Region, die ein „attraktives Programm präsentieren" werden: „Alle Pfarrgemeinden, unsere vier Orden und fast alle Einrichtungen und Kindertagesstätten sind daran beteiligt. Darauf sind wir stolz, und dafür sind wir dankbar. Wir spüren deutlich, dass der Auftritt der katholischen Kirche auf der LGS ,unsere Sache vor Ort' ist", unterstreicht er.
Fast 200 Personen haben das katholische Programm auf dem Kirchengelände vorbereitet, insgesamt werden es 1.200 Mitwirkende sein. Dazu kommen noch 60 Frauen und Männer, die im Zwei-Schichten-Betrieb jeweils zu zweit auf dem Gelände Präsenzdienst leisten werden. Alle engagieren sich ehrenamtlich, den Präsenzdienst an den Dienstagen und Donnerstagen übernehmen allerdings 20 Ordensleute. Schwierigkeiten, Ehrenamtliche für den Präsenzdienst zu finden, hatte Grünewald nicht: „Unser Dienstplan bis zum Ende der Landesgartenschau steht!", betont er. Jetzt mache sich die jahrelange, gute Dekanatsarbeit bezahlt.
Zwei der Ehrenamtler sind Erika Singer aus Ingelheim und Willi Hahn aus Weiler bei Bingen. Berührungsängste kennen sie nicht. Singer freut sich auf die vielen Begegnungen mit unbekannten Menschen - eine Aufgabe, die sie aus ihrer ehrenamtlichen Arbeit in der Klinikseelsorge kennt. Hahn will als Ansprechpartner den Besuchern des Kirchengeländes „auf Augenhöhe" begegnen. Beide sind - wie die übrigen Helfer auch - mit Schulungen auf ihre Aufgabe vorbereitet worden: Gesprächstraining, Informationen zu wichtigen historischen Daten sowie Hinweise zu Beratungs- und Hilfsangeboten von kirchlichen Einrichtungen und der Caritas. „Unsere Helferinnen und Helfer sind keine wandelnden Lexika. Aber wenn in einer konkreten Situation nicht geholfen werden kann, wenn eine Fragen offen bleibt, dann kümmern wir uns später darum, recherchieren und antworten schriftlich", sagt Gründwald. „Ich sehe hier wirklich eine Riesenchance. Denn mit unserer Anwesenheit zeigen wir den Besuchern: Kirche ist für mich da und nicht weit weg. Hier kann ein echter Austausch zwischen Mensch und Mensch möglich sein", zeigt sich Singer überzeugt.
Fester Bestandteil des Kirchenprogramms sind tägliche Gebetszeiten um 12.00 und 17.00 Uhr sowie ein sonntäglicher Gottesdienst um 12.00 Uhr. Dazu kommen beispielsweise eine Woche zur Bewahrung der Schöpfung (28. April bis 4. Mai), mit der nochmals das Nachhaltige Kirchenjahr im Katholischen Dekanat Bingen im Jahr 2007 thematisiert werden soll. Vom 27. bis 29. Juni wird das katholische Programm auf dem Kirchengelände von Gospel und Spiritual geprägt sein - zeitgleich zu ,Bingen swingt'. Die Jugend des Dekanats Bingen wird das Wochenende gestalten, an dem der Weltjugendtag in Sydney stattfindet (17. bis 19. Juli).
Ein weiterer Höhepunkt ist gleich zu Beginn der LGS die Aufführung von „Schöpfung im Licht"; das Licht-Wort-Projekt wird am Samstag, 19. April, um 20.00 Uhr und um 22.00 Uhr in der Basilika St. Martin zu sehen sein. Im Rahmen des Hildegardherbstes ist die Aufführung des Hildegard-Oratoriums von Domenico Cipriani für Sopran, Sprecher, Chor und Orchester nach Texten von Dr. Josef Krasenbrink zu erleben. Die Aufführung findet am Samstag, 20. September, um 20.00 Uhr in der Wagenausbesserungshalle im Park am Mäuseturm statt.
Hinweis: Kirchen auf der Landesgartenschau - Katholisches Büro: Pastoralreferent Marcus Grünewald, Pfarrhofstraße 1, 55411 Bingen, Tel.: 06721-2231, E-Mail: gruenewald@lgs-katholisch.de, Internet: http://www.lgs-katholisch.de/